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Kreatives Universum der Lichter

 

Fête des Lumières Lyon

8. - 11. Dezember 2022

 

Inspiration - Motivation

Spontane Idee meiner Frau Silvia, umgesetzt mit

Car Tours Holiday Partner AG, Talstrasse 24, CH- 8852 Altendorf.
Telefon: 0848 00 77 88. E-Mail: info@car-tours.ch.

"Eine Stadt erstrahlt im Lichterglanz: In der Adventszeit verwandelt sich Lyon während der “Fête des Lumières” in ein riesiges Meer aus Lichtern. In der Innenstadt werden Plätze und Gebäude in den buntesten Farben beleuchtet und spektakuläre Lichtershows veranstaltet. Dazu gesellen sich zwei äusserst schmucke Weihnachtsmärkte, die Sie so richtig in Weihnachtsstimmung versetzen."

 

Verwirklichung

Donnerstag, 8. Dezember 2022: Anreise Cham/ - Lyon/

Um die S-Bahn um eine Minute vor sechs Uhr zu nehmen, müssen wir entsprechend früh aufstehen.

In Luzern treffen wir nicht nur auf Regula und Thomy, mit denen zusammen wir diese Reise geplant haben, sondern auch auf den zugeteilten Bus Nr. 8 und viele andere Reiseteilnehmende. Nachdem Reiseleiterin Margrit uns begrüsste, startet der Chauffeur den Motor und die Reise beginnt. Wir fahren auf der Autobahn über Cham (!) nach Zürich, wo weitere Gäste zusteigen. Nachdem ein gleicher Stopp in Aarau erfolgte, gibt es für alle Frühaufsteher einen Kaffeehalt in der Autobahn-Raststätte Grauholz. Auf der Weiterfahrt geht es in die Stadt Bern hinein, wo die letzten Reisenden zusteigen.

Nun sind wir komplett: 58 weibliche und männliche Reisende, fahren im zweistöckigen Bus auf der Autobahn über Lausanne nach Genève, passieren die Landesgrenze Schweiz-Frankreich, und fahren auf den französischen Autobahnen A40, resp. A42, Richtung Lyon.

Nach einem Halt für ein Mittagessen - Quelque part sur l'autoroute de Lyon - erreichen wir unser Hotel, welches in Bron, etwas ausserhalb von Lyon, gelegen ist.

"Lyon, Stadt in der geschichtsträchtigen französischen Rhône-Alpes-Region, liegt am Zusammenfluss von Rhône und Saône. Im Zentrum wird die 2'000-jährige Geschichte der Stadt erlebbar, angefangen beim römischen Amphithéâtre des Trois Gaules über die mittelalterliche und Renaissance-Architektur in der Altstadt Vieux Lyon bis zum modernen Stadtviertel La Confluence auf der Halbinsel Presqu'île. „Traboules“ genannte überdachte Passagen zwischen Gebäuden durchziehen Vieux Lyon und das auf einem Berg gelegene Viertel La Croix-Rousse."

Nach dem Zimmerbezug treffen wir vier - die anderen kommen auf die gleiche Idee - uns in der Lobby zu einem Apéritif. Um 1900 Uhr steht das Abendessen im Hotel auf dem Programm, danach unternehmen wir vier einen Verdauungsspaziergang.

Seit 1852 erstrahlt Lyon bei Einbruch der Dunkelheit. Der Tradition zufolge dekorieren die Einwohner Lyons ihre Fenster vor Beginn des Spektakels in bunten Farben und schmücken sie mit einer Kerze.

 

Freitag, 9. Dezember 2022: Stadtführung, Weihnachtsmarkt und Fête des lumières, soirée 1

Das Frühstücksbuffet sei ab halb neun Uhr bereit, wurde uns gestern mitgeteilt, und wir selber sollten um 10 Uhr für die Stadtführung startklar sein. Klar sind wir, aber nicht klar das Wetter; es ist neblig und kalt, und es regnet leicht, als wir zum Bus gehen.

Wir fahren in die City hinein, überqueren die Saòne und nehmen die Strasse zum Fourvière-Hügel hinauf. Eine schöne Aussicht auf Lyon, präsentiert sich den Besuchern bei schönem Wetter.

Hier oben steht Notre-Dame de Fourvière, ist eine römisch-katholische Wallfahrtskirche, die ab 1872 erbaut und 1896 geweiht wurde. Im Jahr darauf wurde sie in den Rang einer Basilica minor erhoben. Seit 1998 zählt sie zusammen mit anderen historischen Stätten in Lyon zum UNESCO-Weltkulturerbe.

"Fourvière, von lat. forum vetus, „altes Forum“, war in der römischen Antike das Zentrum von Lugdunum. Im 11. Jahrhundert begann die Stadt nach jahrhundertelangem Bedeutungsverlust wieder zu wachsen. Das neue Zentrum entstand jedoch am Fuss des Fourvière-Hügels nahe dem Saône-Ufer. Auf den Ruinen des alten Forums wurde 1168 die erste Marienkapelle errichtet. Als Lyon von einer Pest-Epidemie betroffen wurde, gelobte der Rat der Stadt 1643 eine alljährliche Dankprozession zur Fourvière-Kapelle für den Fall eines raschen Endes der Seuche. Diese Prozession von Bürgermeister und Stadtverordneten findet bis heute am 8. September (Mariä Geburt) statt. Seit dem Gelübde nahmen auch die Wallfahrten auswärtiger Pilger zu und die Kapelle musste mehrfach umgebaut und erweitert werden. 1830 wurde der Glockenturm der Kapelle wegen Baufälligkeit abgerissen und später durch einen neuen, höheren Turm in neuromanischen Formen ersetzt, dessen Spitze mit einer vergoldeten Bronzestatue der Muttergottes von Joseph-Hugues Fabisch bekrönt wurde. Deren Weihe am 8. Dezember 1852 (Mariä Empfängnis) wurde von einem Unwetter beeinträchtigt und das geplante Feuerwerk musste ausfallen. Daraufhin erleuchteten die Lyoner Bürger ihre Fenster mit Tausenden von Kerzen – Ursprung des bis heute begangenen Stadtfests Fête des Lumières. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 legten die Bürger von Lyon das Gelübde ab, das Heiligtum von Fourvière zu vergrössern und zu verschönern, falls ihre Stadt von preussischer Besatzung verschont bliebe. Der Wunsch ging in Erfüllung, und schon 1872 wurde der Grundstein der neuen Kirche nördlich neben der alten Kapelle gelegt."

Die viertürmige (auf meinem Foto sind nur deren drei zu sehen) Basilika Notre-Dame de Fourvière, daneben der Turm der alten Kapelle mit der goldenen Marienstatue.

Im gewölbten Kirchenschiff wunderschöne Mosaike und Malereien.

In unmittelbarer Nachbarschaft zur Basilika: Der in der Höhe konkurrierende Fernsehturm Tour métallique de Fourvière.

"Der Tour métallique de Fourvière ist ein Wahrzeichen von Lyon. Er ist ein dem Eiffelturm nachempfundener Stahlfachwerkturm mit einer Höhe von 85,9 Metern und einem Gewicht von 210 Tonnen, der zwischen 1892 und 1894 nach Plänen von Gustave Eiffel auf dem Hügel Fourvière gebaut wurde. Bis zum 1. November 1953 diente er als Aussichtsturm, heute ist er ein – für die Öffentlichkeit nicht zugänglicher – Sendeturm.
Aus Anlass der grossen Lyoner Ausstellung von 1894 wurde beschlossen ein Turm zu errichten. Für den Bau des Turms wurden die Société Anonyme de la Tour de Fourvière gegründet. Das Land auf dem der Turm errichtet wurde gehörte der Familie Gay, das Land wurde für 40 Jahre der Gesellschaft überlassen. Die Beteiligten Ingenieure waren Paufique, Taviaud und Duffaud. Er galt und gilt aber als bewusste Zeichensetzung der republikanischen, laizistischen Fraktion der Bürgerschaft und Herausforderung des Symbols der katholisch-konservativen Kreise, die die benachbarte Marienbasilika von Notre-Dame de Fourvière errichtet hatten. 10 Jahre nach dem Ablauf der Konzession kaufte Frau Gay den Turm. 1943 sollte der Turm zur Metallgewinnung abgerissen werden. 1953 wurde der Turm von R.T.F (Radiodiffusion-Télévision Française) gekauft und ging 1954 in dessen Besitz über."

Die mit der Basilika verbundene, alte Kapelle mit der goldenen Spitze, wirkt im Vergleich eher bescheiden.

Wir verlassen die Basilika und fahren mit dem Bus wieder runter in die Stadt. Auf dem Place Bellecour verlassen wir den Bus und folgen der lokalen Führerin zu Fuss, und mit Schirm.

Der Place Bellecour in Lyon ist der drittgrösste Platz Frankreichs, nach der Place des Quinconces in Bordeaux und der Place de la Concorde in Paris.

Über die Pont Bonaparte gelangen wir ins wunderschöne Viertel Vieux Lyon.

"Die Altstadt Vieux Lyon ist das im Mittelalter und der Renaissance entstandene Viertel zwischen dem Fuss des Berges Fourvière und der Saône. Eigentlich besteht die Altstadt Lyons aus drei Quartiers: Saint-Paul, Saint-Jean und Saint Georges."

Vor einem Haus bleiben wir stehen und hören gespannt den Erklärungen unserer Lyonerin, über die Art geheimen, überdachten Gänge, den sogenannten Traboules.

"Die sogenannten Traboules sind Gänge durch die Innenhöfe der Stadt Lyon. Früher wurden sie benutzt, um Handelsgüter vor dem Regen geschützt durch die Stadt zu bringen, oder um vor der Polizei zu türmen. Traboules in Lyon wurden ursprünglich von Seidenfabrikanten und anderen Händlern verwendet, um ihre Produkte zu transportieren. Es wird angenommen, dass die ersten Beispiele von Traboules im 4. Jahrhundert in Lyon gebaut wurden. Aus Wassermangel zogen die Bewohner an die Ufer der Saône (in der "Unterstadt", am Fusse des Hügels Fourvière). So befinden sich die Traboules hauptsächlich in der "Altstadt" (5. Arrondissement) und dem Croix Rousse (1. und 4. Arrondissement). Oft wird ihnen zugeschrieben, dass sie dazu beigetragen haben, dass die deutschen Besatzer während des Zweiten Weltkriegs nicht die vollständige Kontrolle über diese Gebiete übernahmen. Heutzutage sind Traboules Touristenattraktionen, über vierzig sind kostenlos und für die Öffentlichkeit zugänglich. Die meisten Traboules befinden sich auf Privatgrundstücken und dienen als Eingänge zu lokalen Wohnungen. Viele, wenn nicht die meisten der unterirdischen Gänge wurden abgesperrt und werden derzeit als Lagerräume genutzt."

Natürlich darf auch ein Besuch der Église Saint-Jean-Baptiste-et-Saint-Étienne nicht fehlen.

"Die Kathedrale Saint-Jean Cathédrale wurde ab etwa 1165 erbaut und ist neben der Basilika Notre-Dame de Fourvière der bedeutendste Kirchenbau der Stadt Lyon sowie Sitz des Erzbischofs von Lyon. Das seit dem Jahr 1862 als Monument historique klassifizierte und somit unter Denkmalschutz stehende Kulturdenkmal ist dem romanischen und dem gotischen Stil zuzuordnen. Die Kirche dominiert das Viertel Vieux Lyon, wo sie sich unweit des Saône-Ufers befindet."

Danach ist die offizielle Stadtführung beendet. Unsere kleine Gruppe will zum Marché de Noël auf dem Place Carnot. Am Nachmittag ist natürlich noch nicht die übliche Weihnachtsmarktambiente, aber okay und es gibt Gelegenheiten, dem aufkommenden Hunger Paroli zu bieten und Gelüste nach Süssem auf die eine oder andere Art zu stillen.

Nun kehren wir zum Place Bellecour zurück um danach auf die Rue de la République, die bekannteste Einkaufsstrasse in Lyon, vor allem für Mode, zu gelangen. Thomy und ich machen zu Beginn mit, bis wir Regula und Silvia alleine das Vergnügen geniessen lassen. Wir vereinbaren, den Beiden einen Treffpunkt durchzugeben, sobald wir einen, unseren Bedürfnissen entsprechenden, gefunden haben. Wir laufen Richtung Hôtel de Ville, wechseln dabei mehrmals die Strassen und können zusehen, wie die Schliessung der Innenstadt ab 1600 Uhr, wegen dem Lichterfest am Abend, umgesetzt und durchgesetzt wird. So wird ein Motorradfahrer staunen, später seine mit einer massiven Kette gesicherten Maschine nicht mehr vorzufinden. Die Polizisten benutzen einen Schneidbrenner und ziehen den Töff auf einen Abschleppwagen hoch.

Hier fühlen wir uns angesprochen, gehen hinein und ergattern uns vier Sitzplätze an einem Tisch. Die Getränkekarte ist vielfältig, die Bedienung freundlich. Tchin-tchin!

so weit das Auge sieht. Nach unserer WhatsApp-Mitteilung stossen unsere Frauen zu uns. Wir wiederholen den Apéro.

Wir haben noch genügend Zeit, ein lokales Restaurant mit traditioneller Küche zum Abendessen zu finden. Das ist in der Tat nicht so schwierig, denn von diesen kleinen, traditionellen Restaurants, die Bouchons, gibt es einige. Viel schwieriger ist es jedoch, ein Restaurant mit freiem Platz zu finden. Aber wir können den Tipp - Essen Sie auf jeden Fall in einem Bouchon Lyonnais! - umsetzen, und erst noch bei einem Meisterrestaurateur.

 

"Lyon ist die Restauranthauptstadt Frankreichs, nirgends sonst ist die Restaurantdichte so hoch. Kleine traditionelle Restaurants, die Bouchons, finden sich in der Stadt genauso wie Sterneküchen (Paul Bocuse ist ein Sohn Lyons). Das sind traditionelle Lokale, die einst entstanden sind für die Seidenarbeiter die nach ihren langen harten Arbeitstagen deftig und gut essen mussten. Man verarbeitete, was die Köche der bürgerlichen Familien nicht benötigten, oft Innereien. Ironischerweise sind das heute Delikatessen und lange nicht mehr die billigen Stücke. Zur Mahlzeit gibt es im Bouchon immer Wein, oft aus der Region (Beaujoulais oder Côtes du Rhône). Die kleinen traditionellen Restaurants sind nach wie vor meist Familienbetriebe, klein, rustikal und herzlich. Durch die Gütesiegel "Authentiques Bouchons Lyonnais" oder " Les Bouchons Lyonnais" sind sie zu erkennen."

 

Die Speisekarte ist, wegen aktuellem Anlass reduziert, auf französisch, was für uns aber kein Problem sein sollte. Während Thomy und ich uns auf unsere bestellten Innereien freuen, ziehen unsere beiden Frauen eine Art "Wienerschnitzel" vor, bis zum ersten Bissen, dann lassen sie es sein. Es stand aber nicht "Tripes" auf der Karte, aber wir kommen zum Schluss, dass es ein, weil nicht in Streifen geschnitten, paniertes "Kuttelplätzli" ist. "Ah les pauvres femmes!"

 

Und dann ist es an der Zeit, dem Lichterfest, dem Grund unseres Herkommens, beizuwohnen. Insgesamt sind 30 Illuminationen auf dem Plan eingezeichnet; einige sind weiter entfernt und einige sind eher kleinere Installationen. Der Beginn heute ist auf 1900 Uhr angesetzt.

 

"Das Fête des Lumières findet jährlich am 8. Dezember statt, an dem Tag von der unbefleckten Empfängnis Mariens. Es ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Stadt Lyon geworden und dauert heutzutage vier Abende lang. Rund vier Millionen Menschen nehmen jedes Jahr an dem Fest teil. Neben Lichtilluminationen historischer Monumente und Brücken, die über die gesamte Stadt verteilt werden, finden auch Tanzaufführungen und Strassenkonzerte statt."

Wir sind nicht alleine unterwegs. Das merken wir, je näher wir zum grossen Place des Terreau kommen. Zum Teil bewegen wir uns Schulter an Schulter weiter. Der direkte Zugang ist nicht möglich. Aus Sicherheitsüberlegungen weisen Lotsen und Abschrankungen uns auf organisierte Umwege, um so getrennte Wege für den Ein- und Ausgang zu haben.

Die Shows mit Licht und Musik sind zum Teil phänomenal. Sobald eine Vorführung zu Ende ist, bewegt sich die Menschenmasse um zu einer der Nächsten zu gehen.

Irgendeinmal beschliessen wir, den Heimweg anzutreten. Alle Métro-Stationen im Zentrum sind geschlossen. Am Morgen habe ich die von Reiseleiterin Margrit erstellte ÖV-Info fotografiert; jetzt müssen wir diese nur in umgekehrter Reihenfolge befolgen. Bei der offenen Station Bellecour angekommen, sehen wir die unendlich langen Menschenschlangen bei den Abgängen zum Untergrund. Anstehen oder weitergehen? Wir entschliessen uns, unter Regula's Google-Map-Führung, zur nächsten Station der Linie Grün zu gehen. Wider unserer Erwartung ist der dort ankommende Zug nicht überfüllt. Die letzte Herausforderung ist, bei der Metro-Station wo wir aussteigen, den richtigen Ausgang zur Busstation zu finden; die Station befindet sich im Umbau. Aber trotz unseren vier Meinungen finden wir die Busstation. Ein wartender welscher Schweizer bestätigt uns, dass hier der Bus zu unserem Hotel abfährt.

Es ist nach Mitternacht, als wir uns müde in unsere Betten legen.

 

Samstag, 10. Dezember 2022: Schifffahrt auf der Saône und Fête des lumières, soirée 2

Der Zeitplan für heute sieht so aus:

• 1030 Uhr Abfahrt Bus zur Schifffahrt
• 1130 Uhr bis 1240 Uhr Schifffahrt
• 1500 Uhr Rückfahrt Bus zum Hotel
• 1715 Uhr Abfahrt Bus zum Abendessen
• 2000 Uhr Beginn der Lichtilluminationen.

Nach der Carfahrt zum Ufer der Saône steigen wir aus, warten auf das Schiff und gehen, zusammen mit einer welschen Gruppe, an Bord. Drinnen ist es sehr warm, zu warm für mich. Mit nur ein paar wenigen Anderen weiche ich auf das offene Oberdeck aus. Hier ist die Sicht zum Fotografieren besser und ... auch die Kälte ist besser spürbar .

Die rund 1-stündige Flussrundfahrt auf der Saône, bis zum Zusammenfluss mit der Rhône, ist eine Reise durch mehr als 2000 Jahre Geschichte. Zu Beginn präsentiert sich eine Parade von Renaissance-Gebäuden der Altstadt. Später zieht die moderne, kühne Architektur am linken Ufer die Blicke auf sich. Das Zusammentreffen von alten und zeitgenössischen Schätzen zeigt das reiche Erbe dieser facettenreichen Stadt.

"Die zauberhafte Stadt Lyon verdankt ihr Gründung den Flüssen Rhône und Saône. Denn an der strategisch ausserordentlich wichtigen Mündung der Saône in die Rhône, gründeten schon die alten Römer vor über 2000 Jahren eine Stadt: Lugdunum. Allerdings siedelten die Römer nicht direkt an den Flussufern. Vielmehr errichteten sie ihre Stadt am Hang. Das prächtige römische Theater ist die wichtigste Sehenswürdigkeit aus dieser vergangenen Zeit. Heute erfindet sich die Metropole Lyon dagegen an ihren Flussufern neu. Und zwar als nachhaltige Stadt. Deswegen finden die Besucher die modernen Sehenswürdigkeiten der Gegenwart auch an der südlichen Spitze des Stadtzentrums. Hier funkelt die abenteuerlich, wolkige Architektur des Musée des Confluence und verwirrt der organisch poröse Orange Cube des Architekturbüros Jacob+MacFarlane die Sinne. Das ist eine erstaunliche Entwicklung. Denn die Römer und später die Franzosen liessen die sumpfige Spitze der Halbinsel von Lyon an der Confluence, also dem Mündungsgebiet der Saône in die Rhône, einfach links liegen. Erst kurz vor der französischen Revolution kam der Ingenieur Antoine Michel Perrache auf die Idee, diese morastige Confluence als neues Stadtgebiet für Lyon zu gewinnen. 1771 ging es los. Unglaubliche 70 Jahre später, nach dem Ende der Wirren der französischen Revolution, konnte das gewaltige Projekt endlich abgeschlossen werden."

Nun habe ich ein Foto mit den vier Türmen der Basilika Notre-Dame de Fourvière.

Palais de Justice, Justizpalast.

Cathédrale St-Jean , Kathedrale Saint Jean.

Eglise Saint Georges, Saint-Georges-Kirche.

Beim Zusammenfluss von Saône und Rhône nach der Brücke, wendet das Boot und wir fahren flussaufwärts zurück. Mich dünkts, es ist noch kälter geworden; halt aus Ueli!

Nun knipse ich die andere Seite, die tolle, auffallende, moderne Architektur im Stadtteil Confluence.

"Der postindustrielle Stadtteil La Confluence ist ein Stadterneuerungsgebiet mit exklusiven Apartments, Büroräumen und Parks wie dem Jardin Aquatique Jean Couty mit Blick auf die Saône. Das futuristische Musée des Confluences zeigt Dinosaurierskelette und im La Sucrière finden Kunstausstellungen statt. Im Einkaufszentrum Confluence gibt es Geschäfte der mittleren Preisklasse und die Strassen sind von modernen Bars und eleganten Bistros gesäumt."

Das Musée des Confluences ist ein Museum des globalen Wissens mit Schwerpunkt Naturwissenschaften.

Der turmähnliche Bau, orchestriert vom Atelier Jean Nouvel, birgt hinter seiner hellen, fast aufgelösten Fassade, hauptsächlich Apartments.

Den orangefarbenen Würfel, der mit einem Kegel durchbort ist, entwarfen das Team von Jakob und MacFarlane als Bürogebäude.

"Der grüne Kubus, mit seinen zwei augenförmigen Öffnungen, die wie beobachtende Objektive in die Welt schauen, ist das Welthauptquartier des Nachrichtensenders Euronews. Die beiden konischen Atrien bringen Tageslicht ins Innere und gewähren den Ausblick auf den Fluss. Sie sind auch ganz bewusst von den Architekten Jakob + MacFarlane als zwei Augen, die den Fluss und die Umgebung beobachten, gestaltet worden. Die ‚Löcher‘ reichen bis ans Dach hinauf und bringen so Licht und Erholung in die Büroräume."

Nach der sehr aussichtsreichen Schifffahrt gehen wir noch ein bisschen umher, essen in einem kleinen Restaurant eine Kleinigkeit und finden uns zeitnah beim Abfahrtstreffpunkt am Place Bellecour ein. Zurück im Hotel geniessen wir eine kurze Ruhepause, bevor uns der Bus zum Abendessen in eine Brasserie fährt. Nach dem Essen fährt uns der Chauffeur Richtung Stadtmitte, als es plötzlich nicht mehr weitergeht. Eine grosse Lärmkulisse umgibt uns.

Heute hat Marokko den WM-Viertelfinal gegen Portugal, im Al Thumama Stadium in der katarischen Hauptstadt Doha, mit 1:0 gewonnen.

"Mehr als 480'000 Marokkaner leben offiziell in Frankreich. Nimmt man die Franzosen marokkanischer Abstammung hinzu, sind es laut Schätzungen bis zu 2,5 Millionen; die Marokkaner in Frankreich sind im Fussballfieber."

Car-Tours-Reiseleiterin Margrit meint, dass diejenigen die aussteigen wollen, wohl schneller zu Fuss vorwärtskommen als der Bus. So steigen wir aus. Mit Erstaunen stellen wir fest, dass wir nur 8 Personen sind; die Übrigen lassen sich bereits ins Hotel zurückfahren.

Wir gehen an den hupenden und fahnenschwingenden Fussballfans vorbei und erreichen bald darauf die Innenstadt. Nochmals schauen wir uns einige Lichtilluminationen an.

Danach gehts wieder mit U-Bahn und Bus zurück zu unserem Hotel.

 

Sonntag, 11. Dezember 2022: Heimreise Lyon - Cham/

Nach dem kurzen, aber intensiven und eindrücklichen Aufenthalt, müssen wir heute bereits wieder heimfahren.

Das Frühstück gibt es ab 0645 Uhr und die Koffer müssen eine Stunde später unten bei der Rezeption zum Verladen im Bus bereit stehen.

Um 0800 Uhr beginnt die Heimreise, photoless. Damit wir die Fahrt nach Zürich und Luzern umgehen können, steigen Silvia und ich bereits in Aarau aus und nehmen von hier die Bahn zurück nach Cham.

 

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