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Arabische Halbinsel - Kuwait

"Die Arabische Halbinsel, kurz Arabien, ist mit 2,73 Mio km² Fläche die grösste Halbinsel der Welt und liegt auf der Arabischen Platte. Geologisch gehört sie zu Afrika, geografisch wird sie zu Asien gezählt. Auf der Arabischen Halbinsel liegen die heutigen Staaten Jemen, Qatar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabische Emirate. Im Norden haben der Irak und Jordanien einen Anteil an der Halbinsel. Bahrain liegt auf einer vorgelagerten Insel."

 

Sonntag, 23. Oktober 2023: Kathmandu/ - Doha/ - Kuwait/

Sonntagabend, Hamad International Airport, Doha, Katar.

Um halb acht Uhr startet mein Flug und 1 1/2 Stunden später lande ich auf dem Kuwait International Airport.

 

Emirat Kuwait

"Der Staat Kuwait ist ein Emirat in Vorderasien auf der Arabischen Halbinsel. Er grenzt im Norden und Westen an den Irak (240 Kilometer gemeinsamer Grenzverlauf), im Süden an Saudi-Arabien (222 Kilometer) und im Osten an den Persischen Golf (499 Kilometer). Über 70 % der gesamten Bevölkerung lebt in der gleichnamigen Stadt Kuwait. Staatsreligion ist der Islam, die Amtssprache ist Arabisch und das Land wird als konstitutionelle Monarchie regiert.
Der Grossteil des Landes gehört zur Wüste ad-Dibdiba. Abgesehen von dem küstennahen Höhenstreifen der Zaur-Berge an der Bucht von Kuwait und vereinzelten Hügeln ist das Gelände fast eben. Im Inneren befinden sich einige Oasen. Die 40 Kilometer lange Bucht von Kuwait teilt die Küste in zwei Teile. Nach Norden ziehen sich die Schwemmlandablagerungen zum Schatt al-Arab. An der Südspitze der Bucht liegt die Hauptstadt mit ihrem geschützten Naturhafen. Südlich davon befinden sich die grossen Erdölfelder, die mit den saudischen Vorkommen in Verbindung stehen. Nach Südwesten steigt das Land allmählich an. Die höchste Erhebung (290 Meter) liegt im Sandsteinplateau an der Westspitze des Staatsgebiets. Die Westgrenze zum Irak zieht sich entlang des Wadi al-Batin, eines nur zeitweilig wasserführenden Trockenflusstales. Zu Kuwait gehören neun Inseln. Bubiyan, die grösste Insel, ist durch eine 2400 Meter lange Brücke mit dem Festland verbunden. Nach der Befreiung im Jahre 1991 wurde die Insel in eine Militärbasis umgewandelt. Zivilisten haben zurzeit keinen Zugang zu Bubiyan. Die restlichen acht Inseln heißen: Auha, Failaka, Kubbar, Miskan, Qaruh, Umm al-Maradim, Umm an-Namil und Warba."

"Die Stadt Kuwait (Kuwait City) ist die Haupt- und zugleich grösste Stadt des Emirats Kuwait. An der Küste des Kleinstaats am Ufer des Persischen Golfs gelegen, ist Kuwait das kulturelle, politische und wirtschaftliche Zentrum des Landes. Die rund 3 Millionen Einwohner umfassende Stadt, in der über 70 % der Staatsbevölkerung leben (Stand 2018), verfügt über keinen eigenen administrativen Status. An der in zahlreiche städtische Bezirke untergliederten Agglomeration haben alle sechs Gouvernements des Landes Anteil. Im engeren Sinne versteht man unter Kuwait auch nur die historischen Kernbereiche der Stadt direkt an der Bucht von Kuwait, die heute zum Gouvernement al-Asima gehören und nahtlos in die übrigen Stadtteile übergehen."

Bei der Immigration ist mein bereits zu Hause eingereichte Visa-Anfrage vorhanden. Sie wird ausgedruckt und mir überreicht. Wie es scheint, sind alle Angaben korrekt.

Mit einem Taxi fahre ich zu meinem gebuchten Hotel, mache das Check-in und gehe mit dem erhaltenen WiFi-Code und meinem Gepäck ins Zimmer.

 

Montag, 24. Oktober 2023: Kuwait City

Gestern war es dunkel; ausser Lichtern habe ich nicht viel gesehen. Deshalb bin ich heute morgen gespannt, als ich die Vorhänge öffne.

Gegenüber der Zeit in Nepal hat sich nicht nur die Umgebung stark verändert, auch das Frühstück ist anders.

Während ich das Frühstück geniesse, plane ich den heutigen Tag. Mal schauen, was daraus wird.

Zuerst will ich mir Kuwait-Dinar besorgen, denn in einem fremden Land fühle ich mich besser, wenn ich lokalen Cash auf mir habe. Im Hotel wechseln sie meine Euro nicht. Also frage ich nach einer Bank oder Wechselstube.

"Der Kuwait-Dinar ist die Währung von Kuwait. Im Gegensatz zu vielen anderen Währungen ist der Kuwait-Dinar eine Tausenderwährung. Ein Dinar teilt sich demnach in 1000 Fils (= 10 Dirhams), während zum Beispiel der Euro oder der US-Dollar in 100 Cent aufgeteilt sind. Vom Dinar sind Banknoten zu ¼, ½, 1, 5, 10 und 20 Dinar, sowie Münzen zu 1 (selten), 5, 10, 20, 50 und 100 Fils im Umlauf."

Kaum bin ich vor dem Hotel und gehe in die mir gezeigte Richtung, komme ich mir sehr klein vor.

Im kleinen Shopping-Center finde ich keine Möglichkeit zum Geldwechseln. Ich frage nach einer Bank. Mehrere Fussminuten später stehe ich vor einer Bank, trete ein um sie kurze Zeit später unverrichteter Dinge zu verlassen. Aber die erhaltene Information tönt glaubwürdiger als die bisher erhaltenen. Und tatsächlich kann ich bald darauf meine Euro gegen Dinar wechseln. 1 KWD entspricht rund 3 CHF.

Nicht nur die Häuser sind gross, sondern auch die Autos.

Das Stadtbild, die Architektur der Häuser, gefällt mir.

Zwischendurch frage ich nach dem Weg. Nach einer Stunde erreiche ich mein erstes Ziel von heute, den Souq Al Mubarakeya.

"Souq Al-Mubarakiya is a historic souq in Kuwait City. It is one of the oldest souqs in Kuwait, and was a center of trade prior to the discovery of oil. This popular traditional market is located between Abdullah Al-Mubarak, Abdullah Al-Salem and Palestine Streets. This market has been around for at least 200 years. The market was damaged during the Iraqi invasion in 1990, however it was renovated and it got back its traditional flavor. You can spend hours in this market strolling around and discovering reasonable bargains on heritage goods such as Persian silk carpets, real Arab antiques, perfumes like musk and oud, and traditional costumes.
This place is perfect whether you want to shop, eat, or for sightseeing. Al-Mubarakiya features a variety of shops such as dates, honey, spices, sweets, vegetables, fruits, meat, and fish. In addition to a range of shops accessories, gold and silver jewelries. The market also hosts two small museums: Sheikh Mubarak Kiosk and the first pharmacy in Kuwait, and admission is free. There is a courtyard near Masjid Al-Bahar (Sea Mosque), where you can find traditional cafes brewing their teas over coals, and several small restaurants are lined-up where they serve authentic Arab and Persian food to the customers in the open air. The prices are the cheapest in Kuwait. On hot summer days, water mist is sprayed from pipes over the tables to give you a cooling feeling. A children playground is nearby and shisha is also available. On 31 March 2022, the market was damaged by a massive fire that destroyed most of the shops."

Also rein in die arabische Impression.

Ein kleines Teehaus zieht mich an. Ohne lange zu überlegen trete ich ein und setze mich an einen der kleinen Tische.

Rasch komme ich mit den Männern - es sind nur Männer hier - ins Gespräch. Sie sagen, dass sei ein Teehaus, in dem schon ihre Väter und Grossväter Tee getrunken hätten.

Wo ein Fischmarkt, ist Ueli nicht weit.

Da ich mein Cap irgendwo, wohl im Flugzeug, habe liegengelassen, schaue ich mich im Basar nach einem Ersatz um. Die Kappen, die mir in die Augen springen, sind mit amerikanische Motiven verziert, ich möchte aber eine hiesige Touristenmütze. Wer sucht, der findet.

Grosse Gebläse, sowie künstlicher Sprühregen, sorgen für ein angenehmeres Verweilen der Gäste.

Als ich den Souk verlasse, bin ich wieder der Sonne und der Hitze ausgesetzt. Ich bin froh um meine neue Schirmmütze. Hier draussen will ich jemanden nach dem weiteren Weg fragen, aber entweder sprechen die Angesprochenen kein Englisch, oder sie kennen sich nicht aus.

Als ich zwei Männer in traditioneller Bekleidung anspreche, fragt der eine, wo mein Fahrer sei. I don't have a driver, erwidere ich. Darauf meint er, zu Fuss sei das zu weit, er werde mich fahren. Er verabschiedet sich von seinem Begleiter und wir gehen zusammen in ein Parkhaus, wo sein Auto steht. Während der Fahrt sprechen wir über dies und das. Er sei schon mehrmals in der Schweiz gewesen, sein Vater importiert Schweizer-Uhren. Abdulaziz heisst mein gastfreundlicher Kuwaiter.

Beim Sadu House steige ich aus. Wir tauschen noch unsere Handy Nummern aus und dann verabschieden wir uns. شكرا جزيلا عبد العزيز.

"Das Sadu House ist ein künstlerisches Haus und Museum. Es wurde 1980 von der Al Sadu Society gegründet, um die Interessen der Beduinen und ihres ethnischen Handwerks, der Sadu-Weberei, zu schützen, einer Stickform in geometrischen Formen, die von Beduinen handgewebt wird. Das ursprüngliche Haus existierte ursprünglich als Lehmgebäude im frühen zwanzigsten Jahrhundert, wurde aber während der Überschwemmungen in Kuwait 1936 zerstört. Das Sadu House ist eine wichtige Touristenattraktion in Kuwait-Stadt und verfügt über mehrere Kammern, die jeweils mit Keramikmotiven von Häusern, Moscheen usw. verziert sind."

In den verschiedenen Räumen werden die Sitten des Beduinenhandwerks vom Sadu-Webens, die beduinische Webkunst, dargestellt und erklärt.

Nach diesem Besuch steht der nächste Museumsbesuch gleich um die Ecke an, das Kuwait National Museum.

Bis hierher und nicht weiter. Meine Absicht, das National Museum zu besichtigen, wird beim Eingang gestoppt; die Öffnungszeiten habe ich bei meiner Tagesplanung nicht berücksichtigt. Das Museum hat zwar montags geöffnet, macht jedoch zwischen 12.30 Uhr und 16.30 Uhr eine Pause. So verschiebe ich diesen Besuch auf den späteren Nachmittag.

So mache ich mich zu Fuss auf den Weg zur Grand Mosque.

Unterwegs passiere ich ein offensichtlich gut geschütztes Gebäude, dasjenige der Central Bank of Kuwait.

"Mission & Objectives: The Central Bank of Kuwait (CBK) was established by virtue of the Law No. 32 of 1968 concerning Currency, the Central Bank of Kuwait and the Organization of Banking Business. CBK replaced the Kuwaiti Currency Board established by virtue of the Amiri Decree No. 41 of 1960. The role of the Kuwaiti Currency Board was limited to the issuance of banknotes and coins, unlike central banks' broad responsibilities ranging from setting and implementing monetary policies to the regulation and supervision of banking activities. CBK's establishment, hence, was in response of the need to keeping pace with domestic and international developments, particularly in view of the increasingly important role of the monetary and financial policy contributing to the advancement of social and economic development in the country."

Nach einer weiteren Viertelstunde stehe ich vor der Grossen Moschee.

Die Tour-Öffnungszeiten entsprechen jedoch nicht meiner aktuellen Anwesenheitszeit. So bleibt mir nichts anderes übrig, als mein Programm nochmals zu ändern.

Ich winke einem Taxi und lasse mich zu den Wassertürmen fahren. Mit einem Lift gehts in die Höhe, auf die Plattform der Restaurants. Das Amimoto Japanese Restaurant wäre doch etwas für das Abendessen. Weiter nach oben kostet der Lift. Diese Fahrt verschiebe ich auf den Abend. Von der Restaurant-Ebene aus mache ich mal ein Foto.

"Die Kuwait Towers sind ein Ensemble von drei Stahlbetontürmen in Kuwait: einem 185 Meter hohen Turm, der sowohl als Wasser- als auch als Aussichtsturm dient, einem 145,80 Meter hohen Turm, der als Wasserturm dient und einem dritten Turm, der zur Illumination dieser Türme dient.
Die Türme wurden von schwedischen Firmen errichtet und im März 1979 eingeweiht. Architekten waren Malene Bjørn und Sune Lindström, Ingenieur war Lennart Gerte."

Zurück am Boden schaue ich mich nach einem Taxi um und fahre zurück zur Grand Mosque.

"Die Grosse Moschee ist die grösste Moschee Kuwaits. Das in der Stadt Kuwait gelegene Gesamtareal umfasst 45'000 m2, von denen 20'000 m2 überbaut sind. Die Moschee bietet im 5'000 m2 grossen Männergebetssaal 7'000 und im separaten Frauengebetssaal noch einmal 950 Gläubigen Platz. Der Bau verfügt über eine mächtige Kuppel (Durchmesser 26 m; Höhe 47 m), ein 70 m hohes Minarett und eine monumentale Portikus (Höhe: 15 m).
Auf dem Gelände befinden sich weiterhin eine Bibliothek und eine unterirdische 5-stöckige Tiefgarage mit 550 Stellplätzen. Entworfen wurde die Moschee 1976 vom irakischen Architekten Mohammed Saleh Makiya. Der Bau dauerte von 1979 bis 1986. Ein bekannter Imam der Moschee ist Mischari Raschid al-Afasi."

In meiner Gruppe, die von einer Frau geleitet wird, sind Italiener, die sich vor der Führung noch korrekt kleiden mussten, sowie ein französisch sprechendes Ehepaar mit zwei Kindern.

Der Gebetssaal ist wirklich sehr gross.

Nach dieser beeindruckenden Besichtigung fahre ich mit einem Taxi zum Nationalmuseum.

"Das Kuwait National Museum wurde 1983 gegründet, um das Erbe der Kuwatis durch Ausstellungen über das Leben und die Traditionen der Kuwatis im Laufe der Geschichte hervorzuheben. Das Gebäude befindet sich in der Nähe der Nationalversammlung und wurde vom französischen Architekten Michel Ecochard entworfen. Es besteht aus fünf Gebäuden um einen Innenhof, der das Design eines einheimischen arabischen Lehmhauses widerspiegelt. Die Sammlung umfasst Artefakte, die auf der Insel Failika gefunden wurden, Tierfossilien, Bronzemünzen aus der Bronzezeit und der hellenistischen Zeit sowie Beispiele des täglichen Lebens in Kuwait.
Es war der Stolz Kuwaits und enthielt bis zur irakischen Invasion 1990 eine der wichtigsten Sammlungen islamischer Kunst der Welt. Leider bleibt das Nationalmuseum ein Schatten seines früheren Selbst und die Wiederaufbauarbeiten sind noch lange nicht abgeschlossen. Nur zwei Räume mit einigen archäologischen Funden sind derzeit geöffnet. Zu den Gegenständen gehören antike Münzen, Töpfe, ein detailliertes Beduinenzelt und ein Schachspiel aus dem 17. Jahrhundert sowie alte Korane und eine geschnitzte Tür in Originalgröße. Das Museum wurde während der Invasion geplündert und weitgehend geleert, und es wurde in den letzten zehn Jahren fast vollständig rekonstruiert."

Mein Besuch ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Ich bummle durch enge Gassen, durch ein Handwerkerviertel und ...

... gelange zum Hafen Al Fardah, dem einzigen Hafen Kuwaits bis zu Beginn der Fünfzigerjahre.

Perlentauchen war früher die Haupteinnahmequelle für viele Kuwaitis.

Und wieder brauche ich ein Taxi, mit dem ich zu den Towers fahren.

Wieder fahre ich mit dem Lift nach oben. Es ist Zeit, für ein leckeres Abendessen im Amimoto Japanese Restaurant.

Das Asahi ist alkoholfrei, "Asahi Super Dry 0.0% hits international markets as an alcohol-free alternative to Japan’s number one selling beer and first super-dry beer", denn das Alkoholgesetz in Kuwait ist streng: Kuwait ist eines der wenigen Länder der Welt, in dem Alkohol vollständig verboten ist. Im Gegensatz zu anderen Golf-Staaten, wo Alkohol eingeschränkt, aber weit verbreitet ist, gibt es in Kuwait keinen Alkohol. Das bedeutet, dass Hotels und Restaurants in keiner Weise Alkohol ausschenken.

Nach dem Essen kaufe ich das Ticket für den Lift in die Kristallkugel hoch.

Diesmal ist es schwierig, ein Taxi zu bekommen. Ich gehe in die Richtung, wo mein Hotel liegt. Bei einem Restaurant frage ich, ob sie mir ein Taxi rufen könnten, was sie auch tun.

Im Hotel angekommen, lasse ich mir ein Soft-Getränk ins Zimmer bringen. Im Zimmer schliesse ich meine stromgetriebenen Geräte an die Steckdose und hänge lesend herum. Dabei lasse ich den den Tag, mit den vielen Eindrücken, Revue passieren.

 

Dienstag, 25. Oktober 2023: Kuwait City & Sabah Al-Ahmad Natural Reserve

«Frühstücken wie ein König, Mittagessen wie ein Bauer, Abendessen wie ein Bettler».

"Die Weisheit stammt aus Grossmutters Zeiten, findet aber Erwähnung in allen naturheilkundlichen Medizinsystemen. Die Erklärung dazu liegt in der sogenannten „Organuhr“, in der für die einzelnen Organe die höchste Aktivität sowie ihre Regenerationsphasen abgebildet sind. Demnach haben Magen und Bauchspeicheldrüse ihre maximale Leistungsfähigkeit in den Morgenstunden und am Vormittag. Ihre Ruhephase findet zwischen 19 und 22 Uhr statt, die Verdauung läuft dann auf Sparflamme. So kann das Essen am Abend schwer im Magen liegen und die Nachtruhe stören."

Wie auch immer, vom reichaltigen und leckeren arabischen Frühstück, das mir im Hotel Swiss-Belinn aufgetischt wird, esse ich zwar von allem, kann aber nicht alles leeressen.

Mit einem der Taxichauffeure von gestern habe ich abgemacht, dass er mich heute um 1000 Uhr beim Hotel abholen soll, für eine Fahrt aus Kuwait City heraus: Muhammed Nishnattil aus Kerala, Indien.

Wir fahren beim Sheikh Jaber Al-Ahmad Cultural Centre vorbei, wo ich um einen kurzen Halt bitte. Das beeindruckende architektonische Design der vier Gebäude möchte ich sehen.

"The Sheikh Jaber Al-Ahmad Cultural Centre, informally known as the Kuwait Opera House, is a cultural center in Kuwait, located on the Gulf Road in the capital Kuwait City. It is the largest cultural center and opera house in the Middle East. The cultural centre is part of the Kuwait National Cultural District. The Sheikh Jaber Al-Ahmad Cultural Centre is a multidisciplinary public space owned by the Amiri Diwan. It offers a range of events in music, theatre, film, workshops and spoken word. The cultural complex, which includes theatres, concert halls, music centres, conference and exhibition halls, cinemas, libraries, center for historical documents, and public park, took two years to complete. It is 214'000 m² in size and had a budget of US$ 775 million."

Nun fahren wir zur Stadt hinaus. Wir lassen nicht nur Kuwait Stadt hinter uns, sondern auch die Zivilisation. Mein Ziel, habe dafür einen Besuchs-Tipp erhalten, liegt auf der anderen Seite der Kuwait Bay in der Wüste. In einer knappen Stunde sollten wir das Sabah Al Ahmad Natural Reserve erreichen.

Vorerst fahren wir auf einer fünfspurigen Strasse, die dann schmäler wird, aber immer noch in sehr gutem Zustand ist.

Bei der nächsten Abzweigung verlassen wir die Saad Al Abdulla Al Sabah Road und sind kurz darauf vor dem Eingangstor ...

... dem geschlossenen Tor. Mit dem Parkranger dahinter beginne ich eine Konversation:

Auf meine Frage hin vernehme ich, dass die Bewilligung in Kuwait City organisiert werden könne; das würde zwar meinen Chauffeur freuen, aber ich will mir dies nicht antun. Auch die Insassen im Fahrzeug hinter uns haben keine Bewilligung.

"Sabah Al-Ahmad Nature Reserve is a wildlife reserve in the northern part of the city of Jahra in Kuwait. This reserve was established as part of Kuwait’s efforts to preserve its wildlife and natural environment. This area is an excellent spot for bird watchers and professional photographers, where many of the many wildlife are spotted. Exotic species of birds are endemic as well as migratory birds regularly, so for those who want to experience the wildlife of Kuwait, do not hesitate to visit this picturesque place."

Jä nu so de! ("Ausspruch der Gelassenheit wenn man vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Zum Beispiel wenn man in ein Geschäft will und vor der Tür bemerkt, dass es geschlossen ist. Bedeutet ungefähr so viel wie «Dann ist es halt so».).

Auf der Rückfahrt entdecke ich in der Nähe der Strasse etwas, was meine Neugier auf sich zieht. Ich bitte Muhammed, langsamer zu fahren und die Strasse zu verlassen.

Hier, in dieser Einsamkeit, verkaufen zwei Männer aus Bangladesh, in einem Lieferwagen, Waren aller Art.

Die beiden Bangladescher wohnen in diesem Zelt.

Sie erzählen mir, dass sie wenig Arbeit hätten und ihr Leben hart sei. Ich bedanke mich für das Gespräch und gehe zum, im Schatten wartenden, Taxi.

Wir fahren auf der gleichen Strecke zurück nach Kuwait City.

Vor meinem Hotel endet dieser, zwar abwechslungs-, aber nicht erfolgreiche Ausflug. Nach einer Ruhepause im Zimmer mache ich mich auf, den in der Nähe gelegene Al Shaheed Park zu erkunden.

Vom Hotelzimmer aus habe ich eine Fussgängerbrücke gesehen, die mich nun mühelos über die verkehrsreichen Strassen direkt zum Park führt.

Im Park faszinieren mich die Gegensätze; Grünflächen, die von Wolkenkratzer umgeben sind.

"Der Al Shaheed Park am Stadtrand von Kuwait erzählt die Geschichte des Landes und seiner Kultur. Der Park besteht aus 200'000 m2 Grünfläche mit wunderschönen, botanischen Gärten, zwei Museen, einem Besucherzentrum, einem See, Gehwegen und Joggingstrecken, und ist damit der grösste Stadtpark in Kuwait."

"The Constitution Monument" zeigt den Weg zur Demokratie des Staates Kuwait.

Der Bauer in mir hat Hunger und benutzt beim Verzehr den vorhandenen WiFi-Zugang.

Erinnerung I: Wo meine Gedanken wohl zurückgehen, bei diesen farbigen Elementen hinter den Fenstern?
Erinnerung II: Bei meiner ersten Geschäftsreise nach Dänemark hat mir mein damaliger CEO die Bedeutung von Q8 Oils erklärt.

"Kuwait Petroleum Corporation ist ein staatliches Unternehmen aus Kuwait mit Firmensitz in der Hauptstadt Kuwait. Das Unternehmen wurde am 27. Januar 1980 als Mutterunternehmen gegründet, zu dem die Tochterunternehmen Kuwait Oil Company (KOC), Kuwait National Petroleum Company (KNPC), Kuwait Oil Tanker Company (KOTC) und Petrochemical Industries Company (PIC) gehören. Das Unternehmen fördert, produziert, transportiert und raffiniert über seine Tochterunternehmen Erdöl. In einigen Ländern verkauft KPC seine Produkte unter dem Markennamen Q8, lautsprachlich für Kuwait."

Das erste der beiden Museen.

Es gibt viel zu Lesen, über vergangene Schlachten und die Schlachtfelder Kuwaits und die Geschichte. Während die früheren Zeiten Kuwaits nicht Zugang zu meinem Memory fanden, änderte sich dies 1990, als am 2. August 1990 Kuwait von irakischen Truppen besetzt und annektiert wurde. Daraufhin wurde das Land von einer internationalen Koalition unter Führung der USA während des 2. Golfkriegs zurückerobert (15. Januar bis 27. Februar 1991), die Grenze wurde wieder zugunsten Kuwaits korrigiert.

In einem Teil des Parks gibt es ein Amphitheater sowie Aussen- und Innen-Räumlichkeiten für kulturelle Veranstaltungen.

Sehr speziell: das moderne Kuwait im Hintergrund und das alte Kuwait in Miniformat im Vordergrund.

Dem zweiten Museum, dem Habitat Museum, gelingt es nicht so, mich zu fesseln; der Besuch dauert deshalb relativ kurz.

Zwischenzeitlich hat die Dämmerung eingesetzt und verdrängt das Licht des Tages.

Nachdem ich gut drei Stunden im Park verbracht habe, ist es Zeit für etwas anderes, etwas ganz anderes.

Die Republik Irak, eines der Nachbarländer Kuwaits, habe ich noch nicht besucht. In meiner Kindheit reiste ich jedoch gerne "Durchs wilde Kurdistan", sei es beim Lesen von Karl Mays Abenteuergeschichten oder bei Kinobesuchen der Filme mit Lex Barker als Kara Ben Nemsi und Ralf Wolter als Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah. Die Autofahrt von hier nach Bagdad dauert rund 6 ½ Stunden.

Viel kürzer, nur 4 Gehminuten von meinem Hotel, ist es bis zum Ishtar Restaurant mit irakischer Küche. Schon am ersten Tag habe ich vom Zimmer aus dieses Restaurant entdeckt.

Nach dem bescheidenen Bauern-Mittagessen bestellt der Bettler nun kaiserlich.

 

Mittwoch, 26. Oktober 2023: Kuwait City

Mit einem Taxi fahre ich zum Bait Al Othman Museum.

"Bait Al-Othman is a historic museum in Kuwait located in Hawalli. Inaugurated by the Amir of Kuwait in April 2013, the museum is dedicated to the history and culture of Kuwait from the pre-oil era to present time. The museum hosts numerous historical items and antiques of pre-oil Kuwait. Housh (courtyard), diwaniyas, muqallatt, kitchen, living room, master's bedroom and visitors’ room can all be seen. There are mini museums within the museum such as the Kuwait Drama Museum, Kuwait House Museum, Heritage Hall, Kuwaiti Souq, and Journey of Life Museum."

Ich liebe Museen, die in der Zeit nicht allzuweit zurückgehen, ungefähr bis in die Zeit meiner Grosseltern. Dadurch wird ein Museumsbesuch zu einer Reise zurück in meine Jugend- und Kinderjahre.

In dieser Zeit suchten wir an solchen Radios auch nach anderen Sendern als das Radio Beromünster unserer Eltern.

"Radio Beromünster war ein öffentlich-rechtliches Schweizer Radioprogramm, das über den Landessender Beromünster, eine Sendeanlage für Mittelwellenrundfunk, übertragen wurde. Betrieben wurde Radio Beromünster durch die am 24. Februar 1931 gegründete und als Verein organisierte Schweizerische Rundspruchgesellschaft SRG."

Bei uns Jungen war damals Radio Luxemburg beliebt.

"Begonnen hat die legendäre Radio-Geschichte von Radio Luxemburg am 15. Juli 1957 um 14 Uhr in Luxemburg mit einem leichten Musikprogramm in deutscher Sprache. In den 60er und 70er Jahren wurden die RTL-Studios in der Villa Louvigny im Luxemburger Stadtpark zum Mekka deutscher Radiohörer. Die Stars gingen dort ein und aus."

Was ist ein "Al Khumra", was ein "Al Lugmah" oder ein "Al Masab"?

Auf meinem Rundgang gelange ich nun ins Wildlife Museum, in dem Tiere, oder Nachbildungen, aus aller Welt ausgestellt sind.

Eine weitere Abteilung widmet sich ausführlich dem Homo sapiens. Allerhand menschliche Knochen und Organe sind ausgestellt und, für mich sehr überraschend, auch die ...

... physische Darstellung der Geburt wird gezeigt und von lokalen Besuchern interessiert betrachtet.

Das orange Minikleid der Stewardessen war von 1970 bis 1974 die Uniform bei Kuwait Airways; aus heutiger Sicht schwerlich vorstellbar.

Zu guter Letzt werden die Besucher, nicht ohne entsprechenden, warnenden Hinweis, optional durch ein Gruselkabinett geführt.

Zu meiner nächsten Sehenswürdigkeit auf meinere Liste, dem , gehe ich zu Fuss. Rund 3/4 Stunden in brütender Hitze liegen vor mir. Unterwegs begegne ich Unspektakulärem, Kuwaits Alltäglichem.

Nun ja, alles ist doch nicht unspektakulär, vor allem nicht für einen (ehemaligen) Hummer-Fan.

"Hummer ist eine US-amerikanische Geländewagen-Marke von General Motors. Von 1992 bis 2010 wurden zivile Versionen des Militärfahrzeugs High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle (HMMWV) und zwei weitere Modelle hergestellt. Seit 2020 verwendet General Motors den Namen als Modellbezeichnung für den elektrisch angetriebenen GMC Hummer EV."

In einem kleinen Geschäft kaufe ich mir etwas zum Trinken, wieder mal etwas mit Geschmack, einen Choco Drink, zudem brauche ich noch Deo-Nachschub für mein Necessaire (Kulturbeutel).

Nach dieser Brücke geht es nur noch ein Stückchen geradeaus, über einen grossen Kreisel und dann stehe ich vor dem Eingang.

Beim Eingang werde ich von einem Uniformierten nach dem Ticket gefragt, welches ich noch nicht habe. Ich mache auf "nicht verstehen", wo ich das Ticket kaufen gehen soll, bis er mich um Geld bittet. Damit schickt er einen Kollegen los. Ich solle warten, was ich gerne sitzend machen.

Nachdem dieses Hindernis überwunden ist, kann ich weiter ins imposante Museumsareal eintreten. Auf der Informationstafel mache ich mich schlau. Die Luftaufnahme aus dem Internet zeigt die Grösse des Kulturkomplexes mit den sechs thematisch unterschiedlichen Gebäudemodulen; das Siebte beherbergt eine Tiefgarage, Toiletten sowie ein Restaurant.

"Das Sheikh Abdullah Al-Salem Cultural Centre ist ein Kulturkomplex in Kuwait-Stadt, im Besitz des Amiri Diwan. Es besteht aus sechs Hauptkomponenten; Das Naturhistorische Museum, das Wissenschaftsmuseum, das Weltraummuseum, das Museum für arabisch-islamische Wissenschaft, das Zentrum der Schönen Künste und die Aussenräume, die als öffentlicher Bereich bekannt sind. Das Sheikh Abdullah Al-Salem Cultural Centre ist ein 18 Hektar grosses Gelände und damit der grösste Museumskomplex der Welt. Das Sheikh Abdullah Al-Salem Cultural Centre wurde Anfang 2018 eingeweiht und war das weltweit grösste Museumsprojekt. Die Museen präsentieren kuwaitische, islamische und arabische Kultur und Geschichte. Sie umfassen und präsentieren auch die reiche Vielfalt der besten kulturellen Errungenschaften der Welt. Das Museum ist nach dem verstorbenen Scheich Abdullah Al-Salem Al-Sabah benannt, der der 11. Herrscher von Kuwait, der erste Amir und der Gründer des modernen Kuwait war."

Meinen Besuch beginne ich im ersten Gebäude auf der linken Seite, im Arabic Islamic Science / Fine Arts Centre.

"Mit seinem Fokus auf das Goldene Zeitalter des Islam und die unzähligen wissenschaftlichen, kulturellen und künstlerischen Beiträge von Muslimen und Arabern zur modernen Wissenschaft hebt das Arabisch-Islamische Wissenschaftsmuseum seine bahnbrechende Arbeit und Errungenschaften hervor, die es den Besuchern ermöglichen, sich stolz wieder mit der inspirierenden Botschaft des Islam zu verbinden, die aktiv wissenschaftliche Entdeckungen förderte. Wir erkennen die Arbeit arabischer und islamischer Gelehrter in den Bereichen Forschung, Medizin, Astronomie und Ingenieurwesen an; Wir sehen, wie wissenschaftliche Entdeckungen zu den architektonischen Wundern der islamischen Welt beigetragen haben. Schließlich wird uns die spektakuläre Gelegenheit geboten, uns mit den alten Universalgelehrten Al-Khwarizmi und Al-Biruni zu unterhalten, die in einer einzigartig unterhaltsamen Ausstellung zum Leben erweckt zu sein scheinen."

Die Ausstellung erklärt die Bedeutung der als Blütezeit des Islam, auch Goldenes Zeitalter des Islam genannte, entwickelte Zivilisation in den islamisch beherrschten Gebieten.

"Ein Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Forschung entstand in wenigen Jahrzehnten in der im Jahr 762 gegründeten Stadt Bagdad. Es beerbte die wenige Kilometer entfernte von den Arabern zu Beginn der islamischen Expansion eroberte Metropole Seleukia-Ktesiphon, die Hauptresidenz des spätantiken Sassanidenreichs. Ebenfalls zu einem Zentrum des Wissens und der Literatur entwickelte sich die Region Chorasan in Zentralasien. Sie bildete später den Kern der iranischen Renaissance. Auch das von den Mauren beherrschte Al-Andalus, insbesondere das Emirat von Córdoba/Kalifat von Córdoba und das spätere Emirat von Granada im Süden der Iberischen Halbinsel erreichten im Mittelalter eine Blüte an Kultur und Wissenschaft."

Die heiligste Moschee des Islam ist die Al-Harām in Mekka (links) und die zweitheiligste die Al-Masdschid an-Nabawi in Medina (rechts).

Was mich wohl im nächsten Gebäude, Space, erwartet?

"Das Studium des Weltraums und des Universums hat schon immer Mysterien und Inspiration hervorgerufen. Die Weltraumausstellung des Zentrums bietet dem Publikum eine beispiellose Gelegenheit, die Wunder dieses unbekannten Universums zu erkunden. Besucher können die Galaxien und den riesigen Kosmos beobachten und einen Einblick in einige der wichtigsten Entdeckungen in der Geschichte der Weltraumforschung erhalten. Einige der wichtigsten Entdeckungen in der Teilchenphysik sind auf die Arbeiten am Large Hadron Collider (LHC) zurückzuführen, einem Riesenteilchenbeschleuniger in der Nähe von Genf. Es gilt als die komplexeste Versuchsanlage, die jemals gebaut wurde. Besucher haben die seltene Gelegenheit, selbst zu sehen, warum dieses gigantische wissenschaftliche Experiment so wichtig ist."

Um es vorweg zu nehmen, eine Armillarsphäre, und viel anderes Gesehene, kann ich immer noch nicht erklären.

"Eine Armillarsphäre ist ein astronomisches Gerät. Es ist zwischen der antiken Armillarsphäre und der mittelalterlichen Armillarsphäre zu unterscheiden. Die antike Erfindung war ein Messgerät der Astrometrie, das heisst, dass damit die Position von Himmelskörpern vermessen wurde. Spätere Modelle wurden nur als didaktische Visualisierung gebaut und wurden daher früher zum Teil Weltmaschine genannt. In letzterer Funktion dient sie zur Darstellung der Bewegung von Himmelskörpern. Es wurde im Mittelalter von arabischen Astronomen nach antiken Vorbildern gebaut und für viele Zwecke verwendet. In Europa kam es jedoch erst in der frühen Neuzeit in Gebrauch. Eine Armillarsphäre besteht aus mehreren gegeneinander drehbaren Metallringen, die insgesamt die Form einer Kugel bilden. Das mittelalterliche Gebilde ist in der Regel in einem Gestell montiert und hat eine symbolische Erdkugel in der Mitte, um den Beobachter zu repräsentieren. Das antike Messgerät ist freistehend, hat eine leere Mitte und an einem der inneren Ringe (dem Messring) zwei Absehen oder Korn und Kimme zum Anpeilen des zu vermessenden Objekts."

Jetzt wird es aber richtig spannend, ein Besuch in der International Space Station steht an.

"Die Internationale Raumstation (englisch International Space Station, kurz ISS) ist die bislang grösste und langlebigste Raumstation der Menschheit. Zunächst als militärische Station von den USA geplant, wird sie seit Beginn ihres Aufbaus 1998 in internationaler Kooperation von 16 Staaten bzw. 5 Raumfahrtagenturen betrieben und weiterentwickelt. Sie ist der grösste Satellit im Erdorbit und das grösste menschengemachte Objekt im All. Die Kosten für Bau und Betrieb beliefen sich bis 2018 auf mehr als 100 Milliarden Euro.
Die ISS kreist in rund 400 km Höhe mit einer Bahnneigung von 51,6° in östlicher Richtung binnen etwa 93 Minuten einmal um die Erde. Bei rechtwinklig ausgerichteten Solarmodulen hat sie eine räumliche Ausdehnung von etwa 109 m × 51 m × 73 m. Ihre Masse beträgt rund 450 t. Seit dem 2. November 2000 ist die ISS dauerhaft von Raumfahrern bewohnt."

Es ist sehr beeindruckend, durch die nachgebaute Raumstation zu gehen. Sogar ein Spaziergang im Weltall kann gemacht werden.

Viele gar nicht gestellten Fragen werden beantwortet:
Was macht eigentlich ein Astronaut oder eine Austronautin in der ISS während der Freizeit ...

... wie sieht es aus mit dem Schlaf ...

... wie mit der Hygiene?

Übrigens, die Reise zur Raumstation ist kein Zuckerschlecken, die Platzverhältnisse sind eng. Da hats ja in der Economy Class mehr Platz und Komfort, also kein Grund zum Klagen auf dem nächsten Flug in der Holz- oder Touristenklasse.

Beim Betreten jedes Gebäudes müssen die Besucher eine Sicherheitskontrolle passieren, so auch bei meinem nächsten Besuch im Modul Human Body.

"Es gibt nichts Aufregenderes und Komplizierteres als die Funktionsweise des menschlichen Körpers und Geistes. Seine Geheimnisse werden enthüllt, während wir durch seine komplexen Funktionen reisen und erkennen, wie unser Gehirn als Supercomputer fungiert. Einkapselnde Exponate erklären, wie Gehirn und Körper zusammenarbeiten. Die Bedeutung der Gesundheit wird deutlich, wenn wir lernen, wie unser Körper getestet wird, wenn er angegriffen wird."

Dieses Gebäude ist mit demjenigen von Transportation & Robots direkt verbunden. Beide Abteilungen besichtige ich ohne zu Fotografieren.

"Im Laufe der Jahrhunderte hat uns die Entwicklung des Transports von elementaren Heissluftballons zu Düsentriebwerken, Pferdekutschen zu Autos und kleinen Booten zu Öltankern geführt. Erfahren Sie mehr über Kuwaits maritimes Erbe und seine lange Geschichte des Bootsbaus. Treffen Sie unseren Riesenroboter und entdecken Sie die neuesten Möglichkeiten, wie Robotertechnologie Menschen unterstützt. Besuchen Sie unseren Demo-Bereich, um mehr über künstliche Intelligenz (KI) zu erfahren und mit Robotern zu interagieren, oder erfahren Sie mehr über grundlegende wissenschaftliche Prozesse in der Experimentgalerie."

Nun stehen die beiden letzten Themen an: Our Earth und Ecosystems. Die Entstehung und Wandlung unseres Planetes wird bildlich und in Worten, aber auch mit Modellen erklärt.

Durch das Interesse der Enkelkinder auf dem Laufenden gehalten, gefallen mir natürlich die Dinosaurier und Flugsaurier. Diese, wohl zum Glück für uns, ausgestorbenen Reptilien faszinieren und beeindrucken, nicht nur durch ihre Grösse.

"Betreten Sie die Welt der Dinosaurier. Sehen Sie die erstaunlichen Reptilien und Säugetiere, die vor bis zu 65 Millionen Jahren auf der Erde lebten. Staunen Sie über die riesigen Kreaturen, die Kuwaits prähistorische Meere bewohnten, wie klangen sie? Was haben sie gegessen? Werden Sie Paläontologe für den Tag in unserem Dino-Labor und versuchen Sie, Ihren eigenen Dinosaurier in unserer interaktiven Ausstellung auszugraben. Sehen Sie, wie die Welt der Geologie und Geographie lebendig wird, während wir unter die Erdkruste zu ihrem feurigen Kern eintauchen. Wie wirken sich Kuwaits Industrie und Klima auf die Welt aus und wie können wir Veränderungen in der Umwelt, zu Hause und in der Gemeinschaft beeinflussen, um einen saubereren, grüneren Planeten zu gewährleisten?"

"Die Flugsaurier sind ausgestorbene Reptilien, die etwa gleichzeitig mit den Nichtvogeldinosauriern lebten und wie die Dinosaurier zur Gruppe der Ornithodira innerhalb der Archosauria gehören. Sie waren durch ihre grossen, tragflächenartigen Flughäute als erste Wirbeltiere in der Lage, aktiv zu fliegen. Die Vögel und Fledertiere entwickelten ihr Flugvermögen später und jeweils eigenständig.
Die frühesten Funde von Flugsauriern reichen zurück bis in die untere Obertrias (Karnium) vor etwa 228 Millionen Jahren. Sie waren auf der Erde präsent bis zum grossen Massenaussterben an der Wende von der Kreidezeit zum Paläogen (Kreide-Paläogen-Grenze) vor etwa 66 Millionen Jahren."

"Die Dinosaurier sind eine Gruppe der Landwirbeltiere, die im Erdmittelalter von der Oberen Trias vor rund 235 Millionen Jahren bis zur Kreide-Paläogen-Grenze vor etwa 66 Millionen Jahren die festländischen Ökosysteme dominierte.
Das Wissen über die Dinosaurier erhalten Paläontologen durch die Untersuchung von Fossilien, die in Form von versteinerten Knochen, Haut- und Gewebeabdrücken überliefert sind, und durch Spurenfossilien, also Fussspuren, Eier, Nester, Magensteine oder versteinerten Kot. Überreste von Dinosauriern sind auf allen Kontinenten gefunden worden, einschliesslich der Antarktis, da die Dinosaurier zu einer Zeit entstanden, als das gesamte Festland im Superkontinent Pangaea vereinigt war. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts galten Dinosaurier als wechselwarme, träge und wenig intelligente Tiere. Zahlreiche Studien seit den 1970er Jahren haben jedoch gezeigt, dass es sich um aktive Tiere mit erhöhten Stoffwechselraten und soziale Interaktionen ermöglichenden Anpassungen handelte. Dinosaurier sind zu einem Teil der weltweiten Popkultur geworden und spielen in einigen aussergewöhnlich erfolgreichen Büchern und Filmen wie der Jurassic-Park-Reihe eine Rolle."

"Reisen Sie zurück in die Vergangenheit, um einen einzigartigen Einblick in die Natur zu erhalten, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart, verstehen Sie die Bedeutung von Ökosystemen und wie sie die Entwicklung der Biodiversität unseres Planeten über Millionen von Jahren beeinflusst haben. Erkunden Sie die Regenwälder Südostasiens und sehen Sie, wie Mangroven die Ökologie unterstützen. Tauchen Sie ein in ein Unterwasserwunderland und gehen Sie Nase an Nase mit der Tierwelt in unserem Pool. Erfahren Sie mehr über Kuwaits aussergewöhnliche Tierwelt. Wie leben Lebewesen in extremen Umgebungen? Was ist der Zusammenhang zwischen Handel und unserem natürlichen Lebensraum? Testen Sie Ihre Fähigkeiten in unseren interaktiven Displays und erfahren Sie, wie wir die Küstengemeinschaft am Leben erhalten und dazu beitragen können, den Planeten zu erhalten."

Nach rund 2 ½ Stunden gehe ich zum Ausgang zurück, winke einem Taxi und lasse mich zum Hotel zurückfahren. Dort erwartet mich eine, per WhatsApp angekündigte, Überraschung. Abdulaziz, der mir vorgestern angeboten hat, mich zum Sadu House zu fahren, hat mir von der Firma seines Vaters ein Geschenk ins Hotel liefern lassen. Gespannt packe ich das Geschenk aus: Datteln und ein Modell eines typischen arabischen Segelbootes. Obschon ich mich darüber sehr freue, mache ich mir Gedanken über den Transport; der Platz in meiner Tasche ist eigentlich schon voll ausgenutzt. Trotzdem versuche ich es; aber auch ohne Styroporbox geht es nicht, ich muss kapitulieren. Per WhatsApp schreibe ich den gastfreundlichen Kuwaiti an. Wir vereinbaren, dass ich das Schiff an der Rezeption zurücklassen und er es abholen lassen wird. I'm so sorry, Abdulaziz.

Yes, it's my first time ...

In der Nähe von meinem Hotel gibt es ein italienisches Restaurant, das Vigonovo. Ich stehe vor dem Haus, sehe aber kein Restaurant. Beim Fragen erfahre ich, dass es im, ersten Stock liegt.

Leckeres schon beim Eingang.

Die freundliche Italienerin, die bereits seit 3 Jahren in Kuwait lebt und arbeitet, bestätigt, dass es hier italienisches Essen, aber ohne passenden Rotwein gibt.

Ich bestelle trotzdem: Gamberi aglio olio als Vorspeise und danach Spaghetti aglio olio, dazu ein Tau.

"Launched in 2003, Tau Spring Water is produced by internationally renowned Tŷ Nant Spring Water Ltd. which is situated in the West Wales county of Ceredigion."

 

Donnerstag, 27. Oktober 2023: Kuwait/ - Bahrain/

Aufstehen. Frühstücken. Packen. Auschecken. Auf Taxi warten, das sich wegen Verkehr um eine halbe Stunde verspätet. Fahrt zum Flughafen.

Um acht Uhr bin ich beim Flughafen und verlängere die Kolonne beim Check-in.

Um halb zehn beginnt das Boarding für meinen Flug KU613 der Kuwait Airways nach Bahrain, denke ich, als die Staff eintrifft. Aber es gibt eine rund 30-minütige Verspätung.

 

Hier gehts zur Fortsetzung meiner Reise in Bahrain.

 

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