Samstag, 6. Mai 2017: Cham, Schweiz - Jerewan, Armenien: "Zürich – Wien – Jerewan (Armenien) Flug am Abend mit Austrian Airlines nach Wien, Umsteigen und Weiterflug nach Jerewan, auch Eriwan genannt."
Auf der als "11-Tage" propagierten Rundreise verpuffen leider der erste und letzte Tag vollständig als Rundreisetage. Erst um 17.14 Uhr starte ich in Cham meine Reise; mit dem Zug fahre ich zum Flughafen. Nach dem Einchecken für die Flüge der Austrian Airlines nach Wien und weiter nach Jerewan, treffe ich "zufällig" auf Edith und Pirmin, zwei alte Bekannte aus Cham. Später stellen sie mir ihre Kuba-Reise-Freunde Margrit und Bruno aus Bern vor. Um 19.50 Uhr startet unser Flug OS 566 nach Wien.
Radio Eriwan ist ein fiktiver Radiosender, der unter dem sozialistisch-kommunistischen Sowjetregime Zuhörerfragen beantwortet. Frage an Radio Eriwan: "Stimmt es, dass der Ueli alleine nach Armenien geht?". "Im Prinzip ja, aber er reist in einer Gruppe und er geht nicht, er fliegt."
Nach einem kurzen Aufenthalt im Transfer, gehts um 22.20 Uhr mit Flug OS 641 weiter nach Jerewan (Eriwan), wo wir um 01.35 Uhr lokaler Zeit ankommen. Es ist bereits Sonntag, der zweite Reisetag. Nach der Zollkontrolle erfolgt der Transfer ins Europe Hotel Yerevan wo wir versuchen, in den restlichen Nachtstunden einen erholsamen Schlaf zu finden.
"Armenien ist ein Binnenstaat im Kaukasus und liegt im Bergland zwischen Georgien, Aserbaidschan, dem Iran und der Türkei. Das Land entspricht dem nordöstlichen Teil des ehemals viel grösseren armenischen Siedlungsgebiets, das jedoch in der wechselvollen Geschichte Armeniens nur selten ein vereintes Reich bildete."
Sonntag, 7. Mai 2017, Jerewan, Armenien: "Ankunft in Jerewan in der Nacht. Anschliessend Transfer in Ihr Hotel. Bei einer Stadtbesichtigung in der armenischen Hauptstadt besuchen Sie das Historische Museum am Platz der Republik. Ebenfalls erkunden Sie das Matenadaran Museum, was auf Armenisch Bibliothek heisst."
Zuerst fahren wir zum Platz der Republik und besuchen das Historische Museum. Danach schlendern wir durch einen Markt, der sich in der Nähe befindet.
Am Nachmittag fahren wir auf den Zizernakaberd Hügel.
"Zizernakaberd (übersetzt etwa „Schwalbenfestung“) ist ein Denkmalkomplex zum Gedenken der Opfer des Völkermords an den Armeniern 1915. Er befindet sich auf dem gleichnamigen Hügel im westlichen Teil der Hauptstadt Armeniens. Alljährlich am 24. April, dem Völkermordgedenktag, versammeln sich am Denkmal Armenier, um der Opfer des Völkermordes zu gedenken."
Zum Abschluss besuchen wir das Matenadaran Museum.
Das Gebäude ist imposant, die Bibliothek wertvoll, enthält sie doch alte armenische Handschriften. 1997 wurde die Sammlung von rund 17'000 Exponaten von der UNESCO zum Weltdokumentenerbe erklärt; trotzdem springt kein Funken der Begeisterung auf mich über ...
Montag, 8. Mai 2017, Jerewan, Armenien: "Den heutigen Tag starten Sie mit der Besichtigung der Kathedrale von Etschmiadsin (UNESCO Weltkulturerbe). Weiterfahrt nach Garni, der ehemaligen Sommerresidenz der armenischen Könige. Sie sehen den hellenistisch geprägten Tempel und schauen wie das armenische Fladenbrot «Lavash» zubereitet wird. Danach besuchen Sie ein weiteres Weltkulturerbe der UNESCO: das Höhlenkloster Geghard."
Flexibilität ist gefragt, stellt doch unsere Reiseleiterin Nara das Programm um, einerseits in der Reihenfolge, andererseits mit Verschiebung auf Morgen. Mit dem Bus verlassen wir Jerewan; so sehen wir zum ersten Mal etwas von der Natur Armeniens.
Wir erreichen unser erstes Ziel, das Höhlenkloster Geghard.
"Das Kloster Geghard ist ein armenisches Kloster in einer Schlucht des am Oberlauf des Azat in der Provinz Kotajk. Charakteristisch sind die teilweise in den Fels gehauenen Räume bzw. die Nutzung von Höhlen. Das Kloster gehört zu den bedeutendsten Zeugnissen der Armenischen Apostolischen Kirche und wurde 2000 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen. Die Gründung des Klosters im 4. Jahrhundert n. Chr. am Ort einer heidnischen Quelle wird dem Heiligen Gregor, dem Patron der Armenischen Apostolischen Kirche, zugeschrieben. Von den Arabern wurde es im 9. Jahrhundert zerstört, so dass keine Bauten aus dieser Zeit erhalten sind. Der Neuaufbau begann 1215. Laut einer Inschrift der Hauptkirche gelten die Brüder Ivane und Zakhare als Erbauer, die die Dynastie der Zakharjan begründeten, die im 12. Jahrhundert als Vasallen der Könige von Georgien über Armenien herrschten. Mitte des 13. Jahrhunderts kam das Kloster in den Besitz der Adelsfamilie Proschjan, die dort im Fels ihre Grablege anlegten. 1679 wurde das Kloster durch ein Erdbeben schwer beschädigt. Es blieb verlassen und wurde erst nach der Eroberung Armeniens durch Russland wieder von einigen Mönchen aus Etschmiadsin besiedelt. Erst im 20. Jahrhundert wurde es für den Tourismus wieder restauriert."
Plötzlich werden wir aufgefordert, in den Untergrund hinabzusteigen, wo uns ein Chor erwartet.
Die Weiterfahrt führt uns nach Garni, der ehemaligen Sommerresidenz der armenischen Könige, wo wir den "griechischen" Tempel besichtigen.
"Garni ist eine armenische Kleinstadt in der Provinz Kotajk. Garni liegt etwa 30 km östlich von Jerewan im Tal des Azat-Flusses oberhalb der „Basaltschlucht von Awan“. Sie hat 7'441 Einwohner (Stand 2009). Garni war einige Jahrhunderte lang Sommerresidenz der armenischen Könige – Ruinen der Festung Garni existieren noch heute. Innerhalb des Festungsgeländes ließ Tiridates I. im 1. Jahrhundert einen hellenistischen Mithras-Tempel mit 24 ionischen Säulen errichten, der als Tempel von Garni bekannt ist. Er wurde bei einem Erdbeben 1679 zerstört und seit 1966 mit Originalmaterial rekonstruiert. Bei jüngeren Ausgrabungen wurde ein römisches Badehaus mit gut erhaltenem Mosaikfußboden entdeckt. In der Umgebung von Garni werden Wein, Obst und Walnüsse angebaut."
Zum Schluss besichtigen wir das Sergei Parajanov Museum in Jerewan. "Sergei Iossifowitsch Paradschanow war ein sowjetischer Filmregisseur armenischer Herkunft. Der „Kinorebell“ war einer der originellsten und gefeiertsten Regisseure des 20. Jahrhunderts. Seine Arbeit spiegelt die ethnische Vielfalt des Kaukasus wider."
Aussicht beim Warten auf den Bus.
Dienstag, 9. Mai 2017, Jerewan - Dilidschan (300 Km), Armenien: "Morgens fahren Sie zuerst südlich zum Kloster Chor Virap, von wo aus Sie eine atemberaubende Aussicht auf den ruhenden Vulkan Ararat und das dazwischen liegende Tal haben. Weiterfahrt zum Noravank Kloster, von da führt Sie Ihre Reise wieder in Richtung Norden über den Selim Pass zum Sewansee."
Nach dem Frühstücken und Packen, starten wir um halb neun Uhr. Als erstes fahren wir nach Etschmiadsin, ca. 20 Km westlich von Jerewan, wo wir die gestern ausgelassene Besichtigung der Kathedrale nachholen. Die Kathedrale von Etschmiadsin wird als der älteste christliche Ort der Armenier verehrt und stellt das religiöse Zentrum des Landes dar. Sie wird als erste von einem Staat erbaute christliche Kirche angesehen und war zu Zeiten der Sowjetunion älteste Kirche auf deren Territorium. Die Kathedrale ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler Armeniens und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Gemäss Programm erwartet uns beim nächsten Halt "... eine atemberaubende Aussicht auf den ruhenden Vulkan Ararat ..."; vorsorglicherweise fotografiere ich eine Baustellenabdeckung, denn das Wetter raubt mir nicht den Atem. So könnte es aussehen ...
... und so sieht es aus. Nara meint, wir hätten aber Glück, überhaupt etwas vom Ararat zu sehen.
"Der Berg Ararat, auch Grosser Ararat, ist ein ruhender Vulkan im Ararathochland in Ostanatolien nahe der Grenze zu Armenien, dem Iran und der aserbaidschanischen Exklave Nachitschewan. Speziell ist, dass der Ararat als heiliger Berg der Armenier gilt, jedoch auf türkischem Boden liegt. Er ist mit 5137 MüM sogar der höchste Berg der Türkei. Der kleinere Nachbarberg, der Kleine Ararat ist 3896 m hoch."
Nachstehendes Foto, mit dem Ararat links, ist aus dem Internet.
Wir fahren in südlicher Richtung zum Kloster Chor Virap. Das Kloster ist eine der heiligsten Stätte Armeniens, schön auf einem alleinstehenden Hügel gelegen. "Der Legende zufolge sperrte König Trdat III. im Jahre 288 n. Chr. auf der kleinen Anhöhe inmitten der Ebene des Araxtals Gregor den Erleuchter in eine Höhle ein und hielt ihn dort 13 Jahre lang gefangen, um ihn vom christlichen Glauben abzubringen. Da die Folter Gregor nicht beugen konnte, und dieser den König von einer als unheilbar angesehenen, entstellenden Hautkrankheit heilte, ließ sich Trdat III. mit seiner Familie und dem Hof im Jahre 301 taufen und verfügte, dass die Armenier – als erstes Volk in der Geschichte – das Christentum als Staatsreligion annahmen. Der Hügel von Chor Virap ist auch die Stelle, an der 180 v. Chr. die alte armenische Hauptstadt Artaxata durch Artaxias I., den Begründer der Dynastie der Artaxiden, errichtet wurde."
Und weiter gehts, dem nächsten Highlight entgegen ...
... dem Kloster Norawak, einem Kloster aus dem 13. Jahrhundert, welches bis ins 19. Jahrhundert Grablege der fürstlichen Orbelian-Dynastie war. Es liegt am Ende der schönen Schlucht des Amaghu, die für ihre ziegelroten Klippen bekannt ist. Der eindrucksvolle sakrale Bau, eingebetet in schönster Umgebung, gefällt mir sehr.
Wir setzen unsere Fahrt fort. Zuerst fahren wir durch die Schlucht zurück und danach nordwärts, Richtung Sewansee. Auf dem 2240 m hohen Selim Pass (Vardenyats Pass) halten wir an und besichtigen die Selim Karawanserei. "Sie erinnert daran, dass hier im Mittelalter eine wichtige Handelsstrasse vorbei-führte, welche Süd und Nord, die arabisch-persische Welt mit den Ländern des Kaukasus verband. Bei dieser Anlage handelt es sich um einen langen, gewölbten Saal, der durch ein kleines Gebäude verlängert wird. Über dem Tor dieses Vorbaus befindet sich ein kegelförmiges Tympanon, das mit Stalaktiten und Inschriften seldschukischer Herkunft verziert ist. Auf beiden Seiten des Portals, über den seitlichen Konsolen, bewachen ein Stier und eine Chimäre, aus grauem und orangenem Vulkangestein gehauene Hochreliefs, den Eingang der Karawanserei. Im Gebäude selbst dürften nur Menschen untergebracht worden sein, während man die Tiere draussen anpflockte."
Nach dem (kalten) Aufenthalt auf dem Pass erreichen wir den Sewansee, die "Blaue Perle" Armeniens. Er ist mit 940 Km2 (Bodensee 536 Km2) nicht nur der grösste Süsswassersee Armeniens, sondern auch der grösste des Kaukasus und, mit seiner Lage von etwa 1900 MüM, einer der grössten Hochgebirgsseen der Welt.
Am westlichen Seeufer halten wir im Dorf Noraduz an. Noraduz ist bekannt wegen seinem jahrhundertalten Friedhof mit Tausenden von Chatschkaren (Kreuzsteinen).
Chatschkar („Kreuzstein“) ist in der Tradition der Armenischen Kirche ein kunstvoll behauener Gedächtnisstein mit einem Reliefkreuz in der Mitte, das von geometrischen und pflanzlichen Motiven umgeben ist. Die aufrecht stehenden, rechteckigen Steinplatten von bis zu drei Meter Höhe sind auf der Schauseite kunstvoll mit Flachreliefs verziert. Sie stellen eines der zentralen kulturellen Symbole der Armenier dar.
Viele Frauen bieten selbstgestrickes als Souvenir an; entspricht halt nicht unbedingt unserem Bedarf und Geschmack.
Nach neun Stunden kommen wir um 17.30 Uhr im Hotel Dilijan Resort in Dilidschan an, wo wir für zwei Nächte einchecken.
Mittwoch, 10. Mai 2017, Dilidschan, Armenien: "Den heutigen Tag widmen Sie ganz der idyllischen Stadt im Agstev Tal. Aufgrund ihrer schönen Lage in den Bergen ist sie eine beliebte Region für Wellness Ferien und auch bekannt als «kleine Schweiz». Sie ist umgeben von einem Naturschutzgebiet mit wunderschönen Seen, Eichen- und Pinienwälder. Inmitten diesen Wäldern befindet sich die Klosteranlage Haghartsin. Der Nachmittag steht Ihnen zur freien Verfügung."
Heute können wir es ruhig angehen, deshalb beginnt unsere Tour erst um halb zehn Uhr. Wir fahren zur Klosteranlage Haghartsin, d.h. nach dem Parken gehen wir zu Fuss durch einen Eichenwald, wo sich plötzlich der Blick auf das Kloster öffnet.
So schön! Ich staune immer wieder, an welch schönen Stellen viele Klöster in Armenien gebaut worden sind.
Zwischen 2008 und 2013 wurde das Kloster renoviert.
Wieder zurück in Dilidschan, entdecken wir die Altstadt.
Das offizielle Programm ist für heute beendet. Ich mache mich auf eigene Faust auf Entdeckungstour, bevor ich um 14.40 Uhr zurück im Hotel zum gebuchten Massage-Termin bin.
Ich realisiere, dass es für eine sozialistisch-kommunistische Gasleitung keine Hindernisse gibt ...
Donnerstag, 11. Mai 2017, Dilidschan, Armenien - Tiflis, Georgien (220 Km): "Heute besichtigen Sie zwei weitere Weltkulturerbe der UNESCO, das älteste und am vollständigsten erhaltene Kloster Armeniens, das Sanahin Kloster und das Haghpat Kloster. Der ganze Klosterkomplex bei Haghpat ist ein eindrucksvolles und sehr gut erhaltenes Beispiel der einzigartigen mittelalterlichen armenischen Kunst und Architektur. Danach überqueren Sie in Sadakhlo die Grenze zu Georgien. Weiterfahrt nach Tiflis."
Um halb neun Uhr sind die gepackten Koffer im Bus verstaut und alle haben darin Platz genommen; die Fahrt kann losgehen.
"Klöster Sanahin und Haghpat ist eine von der UNESCO gelistete Stätte des Weltkulturerbes in Armenien. Die Welterbestätte umfasst das Kloster Snahin und das Kloster Haghpat, zwei Klosterkomplexe der Armenischen Apostolischen Kirche, deren älteste Bauteile aus dem 10. Jahrhundert stammen. Armenien ist der älteste christliche Staat der Welt. Schon 301 (nach anderen Quellen 314) erhob König Trdat III. das Christentum zur Staatsreligion. Die Armenische Apostolische Kirche gehört zu den orientalisch-orthodoxen Kirchen, die sich im 5. Jahrhundert von der römischen Reichskirche getrennt hatten. Im Mittelalter entstanden zahlreiche armenisch-apostolischer Klöster, darunter im 10. Jahrhundert die beiden in benachbarten Orten auf Hochplateaus am Debed liegenden Klöster Haghpat und Sanahin."
Wir besichtigen zuerst das Kloster Sanahin ...
... danach das Kloster Haghpat.
Nach einem Mittagessen in der Stadt Alawerde, fahren wir zum armenischen Grenzposten Bagratashen, wo wir uns von Nara und dem Buschaffeur mit einem Trinkgeld verabschieden. Wir nehmen unsere sieben Sachen und gehen zu Fuss zur Passkontrolle, die wir ohne Probleme passieren können. Danach laufen wir über die Brücke des Debed, dem Grenzfluss zu Georgien, und erreichen die Gebäude der Grenzkontrolle in Sadakhlo.
"Georgien ist ein eurasischer Staat an der Grenze zwischen Europa und Asien in Transkaukasien, östlich des Schwarzen Meeres und südlich des Großen Kaukasus gelegen. Im Norden wird er von Russland, im Süden von der Türkei und Armenien, im Osten von Aserbaidschan begrenzt. Die Landesteile Abchasien und Südossetien sind abtrünnig und werden nur von Russland und einigen weiteren Staaten als souverän anerkannt. Mit rund 3,7 Millionen Einwohnern (2015) auf einer Fläche von 57.215 km² (ohne die abtrünnigen Landesteile) ist Georgien eher dünn besiedelt. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung lebt in der Hauptstadtregion um Tiflis, weitere große Städte sind Kutaissi, Batumi und Rustawi."
Nach der problemlosen Einreise werden wir von Nina, unserer lokalen Reiseleitung in Georgien, und einem einheimischen Fahrer, empfangen. Nachdem der Chauffeur unser Gepäck verstaut hat, fahren wir Richtung Tiflis, der Hauptstadt Georgiens.
Die Gasleitungen in Georgien unterscheiden sich nicht von denjenigen in Armenien.
Um 19.30 Uhr checken wir im Hotel Tbilisi Rooms ein; wir bleiben für zwei Nächte in diesem Hotel.
Freitag, 12. Mai 2017, Tiflis, Georgien: ""Am heutigen Tag lernen Sie die Hauptstadt Georgiens kennen, welch noch ein Geheimtipp ist. Die Stadt hat seinen Besuchern einiges zu bieten. Sie starten mit der aus der 13. Jahrhundert stammenden Metechi Kirche. Weiter geht es zum Bezirk der Schwefelbäder, ein Wahrzeichen von Tiflis. Auch der Name der Stadt wird von den Bädern hergeleitet, den Tbilissi (Tiflis) bedeutet "Stadt der warmen Quellen". Danach schlendern Sie durch die engen Strassen der bezaubernden Altstadt, wo sich viele kleine Cafés und gemütliche Restaurants befinden und Sie sehen die moderne "Friedensbrücke". Am Abend fahren Sie mit der Seilbahn auf einen Hügel von wo Sie einen herrlichen Ausblick geniessen."
Als erstes fahren wir zur Metechi Kirche hoch, einer georgisch-orthodoxe Kirche, erbaut im 13. Jahrhundert von König Dimitri II. Sie steht über dem Steilufer des Kura-Flusses, auf dem frühesten Siedlungsgebiet von Tiflis. Von hier hat man eine schöne Sicht auf Tiflis. Gegenüber, auf dem Gipfel des Sololaki-Gebirgskamms liegt Nariqala, eine Festung aus dem 3. Jahrhundert. Sie war die wichtigste mittelalterliche Burg Georgiens.
Der Wohn- und Geschäftskomplex von Bidsina Iwanischwili, einem georgischen Unternehmer und Politiker. Der Milliardär gründete im Dezember 2011 eine Bürgerbewegung, aus der im April 2012 die georgische Oppositionspartei Georgischer Traum hervorging. Vom 25. Oktober 2012 bis zum 20. November 2013 war er Regierungschef Georgiens.
Die Friedensbrücke, eine Fussgängerbrücke über dem Mtkwari-Fluss, verbindet die Altstadt mit dem neu gestalteten Rike-Park unweit des Präsidentenpalastes.
Im Bezirk der Schwefelbäder ...
und auf dem Bummel durch die hübsche Altstadt.
Der Präsidentenpalast und die umstrittene Ausstellungs- und Konzerthalle im Rike-Park.
Zwischendurch eine Kaffeestärkung und dann geht meine Entdeckungstour am "freien Nachmittag" weiter.
Um 19 Uhr treffen wir uns wieder alle beim Hotel. Wir fahren zur Talstation an der Tschonkadse Kucha (460 m), wo uns die Standseilbahn auf den Berg Mtazminda (727 m) bringt.
Oben angekommen, geniessen wir nebst der Aussicht ein gemeinsames Abendessen.
Samstag, 13. Mai 2017, Tiflis - Mzcheta - Kazbegi (160 Km):
"Frühmorgens fahren Sie nach Mzcheta, eines der ältesten Städtchen in Georgien mit vielen historischen Denkmälern, weshalb es zum UNESCO Welterbe gehört. Zudem war es eine der bedeutendsten Handelsstädte, zwischen dem Kaspischen und dem Schwarzen Meer, entlang der Seidenstrasse. Weiterfahrt nach Kazbegi, auch Stepanzminda genannt, eine auf 1700m liegende Ortschaft, am Fusse des beeindruckenden Berges Kasbek. Von dort aus fahren Sie mit Geländewagen weiter zur Gergeti Dreifaltigkeitskirche, welche sich auf 2170m befindet."
"Das Kloster Dschwari ist ein georgisch-orthodoxes Kloster aus dem 6. Jahrhundert nahe Mzcheta, der alten Hauptstadt Georgiens. Der Name wird mit Kreuzkloster übersetzt. 1996 wurde Dschwari zusammen mit anderen Monumenten von Mzcheta in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen."
Wir fahren auf den Hügel, ausserhalb/oberhalb Mzcheta.
"Die Swetizchoweli-Kathedrale steht in der Stadt Mzcheta, 20 Kilometer von der georgischen Hauptstadt Tiflis entfernt. Mit weiteren historischen Denkmälern in Mzcheta gehört sie zum UNESCO-Welterbe. Die Kathedrale war über mehrere Jahrhunderte die Krönungs- und Begräbniskirche der georgischen Monarchen und zugleich die Hauptkirche der Georgischen Orthodoxen Apostelkirche. Heute ist sie der Sitz des Erzbischofs von Mzcheta und Tiflis, der zugleich der Katholikos-Patriarch von Georgien ist. Sie ist die zweitgrösste georgische Kirche nach der Dreieinigkeits-Kathedrale in Tiflis. Die Kathedrale wurde 1010 bis 1029 von dem georgischen Architekten Arsakidze errichtet."
Die Weiterfahrt führt uns auf der alten Georgischen Heerstrasse - sie verbindet Wladikawkas im russischen Nordossetien-Alanien mit Tiflis in Georgien - vorbei am Denkmal der Georgisch-Russischen Freundschaft (Besichtigung auf der Rückfahrt), durch den Ferienort Gudauri (2196 MüM), bekannt für Wintersport und für Heliskiing, und über den Kreuzpass (2379 MüM) nach Kazbegi.
Im Jinvali-Stausee befindet sich unterhalb der Festung Ananuri (Besichtigung auf der Rückfahrt) eine Brücke, die bei niedrigem Wasserstand sichtbar wird. Sie ist Teil der Georgischen Heerstrasse, die früher im Bereich des Stausees verlief, jetzt aber eine neue und höher gelegene Trasse hat.
Zusammenfluss vom Weissen Aragvi und Schwarzen Aragvi (unschwer zu erkennen, wer welcher ist).
Nun geht es aufwärts ...
Plötzlich bleibt unser Bus stehen und es geht nicht mehr weiter ...
Ist zum Glück nicht unser Bus.
Zum Mittag essen wir bei einer mochevischen Familie wo wir die georgische Spezialität Chinkali (gefüllte Teigtaschen) zubereiten, d.h. ich überlasse das gerne einigen Frauen. Beim Probieren bin ich wieder dabei. Dazu gibt es weitere Köstlichkeiten und einheimischen Wein.
Nach dem Mittagessen warten Geländewagen auf uns. Wir verteilen uns auf diese und die abenteuerliche Fahrt beginnt. Die Naturstrasse ist eng, steil und die ausgewaschenen Fahrspuren vermitteln uns Schüttelbecherfeeling, aber alle erreichen wohlbehalten unser Ziel, die Gergeti Dreifaltigkeitskirche, welche auf einem Hügel, 2170 MüM, thront.
"Der Kasbek ist der dritthöchste Berg Georgiens und der achthöchste Berg des Grossen Kaukasus. Über seinen Gipfel verläuft die Staatsgrenze zwischen Georgien, Region Mzcheta-Mtianeti, und Russland, Republik Nordossetien-Alanien. Der Kasbek soll jener Berg der griechischen Mythologie sein, an den Prometheus gekettet wurde, weil er den Göttern das Feuer entwendete und unerlaubt den Menschen gab. Nach dem Mythos riss ihm dort ein Adler täglich ein Stück der immer wieder nachwachsenden Leber aus dem Leib, bis er von Herakles befreit wurde."
Um 18.30 Uhr checken wir im schönen Rooms Hotel Kazbegi in Kazbegi ein (Foto von der Hotelwebseite). Nach dem Bezug der Zimmer treffen wir uns zum Abendessen und bei einem Drink an der Bar lassen wir den Tag ausklingen.
Blick von meinem Zimmer auf den den Kazgebi.
Sonntag, 14. Mai 2017, Kazbegi - Uplisziche - Tiflis (270 Km):
"Heute Morgen brechen Sie auf nach Uplisziche. Unterwegs besichtigen Sie das Ananuri Kloster und geniessen einen herrlichen Ausblick auf den Jinvali-Stausee. In Uplisziche angekommen erforschen Sie die faszinierende Höhlenstadt, auch «Gottes Festung» genannt. Danach Rückfahrt nach Tiflis."
Um 9 Uhr beginnt unsere Rückreise. Wie gestern angekündgt, halten wir heute zwei mal an, um die gestern ausgelassenen Besichtigungen nachzuholen.
Denkmal: Dieses Panorama aus Sowjetzeiten erinnert an 200 Jahre russisch-georgische Freundschaft.
Die Wehrkirchenanlage Ananuri (16.-17. Jh.): Der Komplex umfasst religiöse, weltliche und militärische Gebäude. In der Burg befindet sich ein georgisches orthodoxes Kloster. Die Burg hat zwei große Kirchen: die ältere kleinere Erlöserkirche und die 1689 erbaute große Entschlafung-der-Gottesgebärerin-Kirche, die sich durch einen reichen Reliefschmuck an den Außenwänden und Fresken im Innern auszeichnet."
Der Ausblick auf den Stausee ist nicht "herrlich" wie im Reiseprogramm beschrieben, dafür sehen wir die alte Strasse mit der Brücke, die sonst unter Wasser stehen.
Da wir auf unserer Fahrt durch Gori fahren, kommt aus der Runde der Mitreisenden der Wunsch auf, ob wir nicht beim Stalin-Museum anhalten könnten. Diesem Vorschlag wird zugestimmt; die Zeit für eine Besichtigung des Museums reicht aber nicht, nur für eine Aussenbesichtigung.
"Josef Wissarionowitsch Stalin war ein sowjetischer Politiker georgischer Herkunft und Diktator der Sowjetunion von 1927 bis 1953. Geboren wurde er als Iosseb Bessarionis dse Dschughaschwili. Den Kampfnamen Stalin, der nach verschiedenen Deutungen für „der Stählerne“ steht, nahm er 1912 an."
"Neben dem Museum ist Stalins persönlicher Eisenbahnwaggon ausgestellt. Der grüne Pullman-Waggon wurde speziell gegen Attentate verkleidet, wiegt 83 Tonnen und wurde von Stalin ab 1941 genutzt. Er fuhr damit unter anderem zu den Konferenzen von Jalta und Teheran."
"Auf dem grossen Platz vor dem Museum befindet sich auch das kleine Haus, in dem Stalin 1878 geboren wurde und in der er mit seinem Vater, dem Schuhmacher Bessarion Dschugaschwili, die ersten Jahre seines Lebens verbrachte."
Souvenirshop neben der Eintrittskasse.
"In Uplisziche angekommen erforschen Sie die faszinierende Höhlenstadt, auch "Gottes Festung" genannt. Es war das wichtigste Zentrum des Heidentums und stellt einen Komplex aus Hallen, Höhlen, Theater, Altar, heidnischen Tempeln, geheimen Tunnel und Gefängnissen, alles in Stein gehauen, dar. Die Fläche der Stadt beläuft sich auf ca 4 Hektaen und auf dem Höhepunkt des Wohlstandes sollen hier bis zu 20'000 Menschen gelebt haben."
Von Nina erhalten wir immer wieder interessante Informationen.
Durch einen Geheimtunnel verlassen wir die Anlage und gelangen am Fluss unten wieder ans Tageslicht.
Bei einem Zwischenstopp mache ich etwas gegen den aufkommenden Hunger.
Um 18 Uhr kommen wir in Tiflis an und checken wieder im Hotel Tbilisi Rooms ein. Zum Abendessen fahren wir in ein schönes Restaurant in der Stadt.
Montag, 15. Mai 2017, Tiflis (450 Km):
"Heute besuchen Sie das malerische Weinanbaugebiet Kachetien, welches am Südhang des Grossen Kaukasus liegt. Bei einem Spaziergang durch das Städtchen Sighnaghi sehen Sie die gewaltige Festungsmauer mit den 23 Türmen und geniessen eine wunderbare Aussicht. Danach besuchen Sie Schuchmann’s Wein Château, wo Sie georgischen Wein degustieren können. Im Anschluss sehen Sie die eindrückliche Alaverdi Kathedrale und geniessen zum Abschluss des Tages ein Abendessen mit lokalen Spezialitäten bei einer georgischen Familie."
Unseren ersten Halt machen wir in Sighnaghi, einer Stadt in der Region Kachetien im Osten Georgiens. Wir spazieren durch den Ort. Die zwei- und dreistöckigen Häuser entlang der engen und verwinkelten Strassen stammen zumeist aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Erbaut im klassischen italienischen Stil, ergänzen sich mediterrane und georgische Elemente. Ein kurzes Stück laufen wir auch auf der Festungsmauer und besteigen einen der Türme.
Danach besuchen wir Schuchmann's Wein Chàteau.
"Der Weinbau in Georgien hat eine lange Tradition, die über 7000 Jahre zurückreicht. Georgien ist damit eines der Ursprungsländer des Weinbaus und der kultivierten Weinrebe. Das Land verfügt über günstige geologische und klimatische Voraussetzungen. 2005 wurde die Rebfläche auf 60.000 ha geschätzt. Neben einer grossen Vielfalt traditioneller einheimischer Rebsorten werden auch einige internationale Standardsorten angebaut. Wein ist der zweitwichtigste Exportartikel des Landes (nach dem Export von Alteisen). Der traditionelle Weinausbau in Amphoren (Quevri) wurde 2013 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen."
"Quevri: Das überlieferte Ausbauverfahren wird seit der Antike in Georgien angewandt. Es besteht darin, Quevris mit zerquetschten Trauben oder Traubensaft verschlossen im Boden zu vergraben, wo das Produkt monatelang unter konstanten Temperaturen und weitgehendem Sauerstoffabschluss vergärt. Die Abdichtung gegen eine Sauerstoffzufuhr von oben wird traditionell durch Holzasche und Birkenteer erreicht. Zusätzlich kann darüber noch eine Schicht Sand aufgebracht werden, die zur Kühlung feucht gehalten wird. Das Vergraben in der Erde ist eine einfache Methode, um den Wein unter annähernd konstanten Temperaturen zu vergären. Der Platz, an denen die Quevris vergraben werden, heißt auf georgisch "Marani". Er kann im Freien oder in einem Gebäude liegen. Die Lage und die Tiefe des Marani beeinflussen sowohl die Gärtemperatur, als auch die Reifung des Weines."
Nach der Besichtigung können wir den georgischen Wein (endlich) auch degustieren.
Danach steht der Besuch der Alaverdi Kathedrale an. Ich habe nicht gezählt, wieviele Kathedralen, Kirchen und Klöster wir auf dieser Rundreise besichtigt haben, es waren deren viele. Bei mir kommt keine Trauer auf, weil es die letzte Besichtigung sein wird, auch wenn wir vernehmen, dass in der Hauptkirche die kachetischen Königinnen und Könige der letzten Jahrhunderte bestattet sind. "Das Alawerdi-Kloster ist ein orthodoxes Kloster in der Region Kachetien. Das Kloster wurde im 4. Jahrhundert von Ioseb Alawerdeli begründet. Im 11. Jahrhundert wurde eine neue grössere Kirche des Klosters von Kwirike III. (König von Kachetien) errichtet. Dieses Gebäude ist noch heute eine Hauptkirche des Alawerdi-Klosters und unter dem Namen „Alawerdi-Dom“ bekannt. Der Dom ist die drittgrösste Kirche in Georgien (nach der Sameba-Kathedrale und der Swetizchoweli-Kathedrale) und mit 50 Metern die zweithöchste nach der Sameba-Kathedrale."
Bei schöner Ambiente und einem genussvollen Abendessen mit traditionellen kachetischen Spezialitäten bei einer georgischen Familie, lassen wir den Tag ausklingen.
Stolz führt uns der Gastgeber durch seine interessanten Kellerräume, bevor wir uns an den reichlich gedeckten Tisch setzen.
Dienstag, 16. Mai 2017, Heimreise: Tiflis - Zürich: "In der Nacht Transfer zum Flughafen. Rückflug ab Tiflis mit Lufthansa nach München, Umsteigen und Weiterflug nach Zürich, Ankunft am Mittag"
Wie bereits eingangs erwähnt, ist der 11. Tag kein Rundreisetag, die Heimreise steht an: 03.00 Uhr Abfahrt vom Hotel zum Flughafen. Verabschiedung von Nina und unserem Chauffeur mit Trinkgeld-Couvert-Übergabe. Warten. Einchecken. Warten. 05.35 Uhr Abflug mit LX 2557 nach München. 07.45 Uhr Landung. Transfer. Warten. 08.55 Uhr Abflug mit LX 1101 nach Zürich. 09.50 Uhr Landung. Adieu Reisegruppe.
Eine interessante Reise durch zwei noch nicht so bekannte Reise-Länder geht damit zu Ende.