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Balkan: Mazedonien - Albanien - Montenegro - Kosovo

18. Mai - 25. Mai 2018

Balkan

 

Freitag, 18. Mai 2018: Cham, Schweiz - Skopje, Mazedonien

Der Wecker wird sehr früh aktiv, und ich kurz danach auch, will ich doch den frühen (04.26 Uhr) Flughafenzug ab Zug nehmen. Mit dem Auto fahre ich durch das noch dunkle Cham nach Zug und stelle es auf dem Parkplatz beim Bahnhof ab. In Baar steigen Edith & Pirmin dazu - es ist unsere dritte gemeinsame Reise - welche mir beim Einchecken ihre alten Reisefreunde Marlène & Alex vorstellen. Nice to meet you.

Skopje SkopjeSkopje

Nach 2 Stunden Flugzeit landet der Airbus A320 in Skopje, der Hauptstadt Mazedoniens.

Skopje

Skopje

 

Mazedonien Mazedonien Mazedonien

Mazedonien"Mazedonien ist ein Binnenstaat in Südosteuropa. Auf Grund des Namensstreits mit dem südlichen Nachbarn Griechenland wird er auch als Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien bezeichnet. Mazedonien wurde 1944 im Widerstand als Sozialistische Republik Mazedonien gegründet, war ab 1946 offiziell südlichste Teilrepublik des sozialistischen Jugoslawien und rief 1991 seine Unabhängigkeit aus. Seit Dezember 2005 hat Mazedonien den Status eines Beitrittskandidaten der EU. Mazedonien hat eine der schwächsten Volkswirtschaften Europas und befindet sich in einem Transformationsprozess, sowohl wirtschaftlich als auch politisch. Das Land hat mit hohen Arbeitslosenzahlen und einer schwachen Infrastruktur sowie fehlenden Investitionen zu kämpfen. Mazedonien ist ethnisch gemischt. Neben der größten Volksgruppe, den Mazedoniern, die etwa 64 % der Gesamtbevölkerung stellen, gibt es eine große Minderheit an Albanern (25 %). Auch kleinere Minderheiten von Türken (3,85 %), Roma (2,66 %), Serben (1,78 %), Bosniaken (0,84 %) und Aromunen/Meglenorumänen (0,48 %) sowie anderen Ethnien (1,04 %) sind vorhanden. Durch diese Situation gab und gibt es immer wieder ethnisch motivierte Konflikte, vor allem zwischen Mazedoniern und Albanern. Nach den bürgerkriegsähnlichen Zuständen 2001 und dem danach unterschriebenen Friedensvertrag hat sich die Gesamtlage im Land deutlich verbessert. Eine gesellschaftliche Gleichstellung aller Ethnien ist jedoch immer noch nicht erreicht."

Ohrid

In der Ankunftshalle wartet Milan, unser Guide für die ganze Tour, auf uns. Nach und nach treffen die Teilnehmer ein, deren Namen Milan auf seiner Liste ankreuzt; wir sind eine Gruppe von 25 Personen. Wir sind komplett, laufen Milan hinterher zum Bus, wo uns Fahrer Branco vorgestellt wird. Auch er und der Bus werden uns für die kommenden Tage treu bleiben. Wir fahren in die Stadt und dort zuerst zur Festung Kale, welche sich auf einer Anhöhe westlich der Altstadt befindet. "Erste Spuren von menschlicher Besiedlung auf der Burg stammen aus dem 4. Jahrtausend v. Chr.; unter dem bulgarischen Zaren Samuil stand auf dem Hügel erstmals eine befestigte Siedlung. Beim schweren Erdbeben von 1963 wurden alle neuzeitlichen Gebäude grösstenteils zerstört."

Skopje Kale Skopje Kale

Viel ist nicht zu sehen, ausser der Aussicht auf die Stadt und in die Ferne. Ich entdecke unser Hotel, rechts beim Fussballstadion, und das Millenium Kreuz auf dem Berg, zu dem wir später hinauffahren werden.

Skopje Skopje

Vom Hügel gehts zurück in die Altstadt ...

Skopje Skopje

... über Plätze mit beeindruckenden Gebäuden ...

Skopje SkopjeSkopje

... über die alte Steinbrücke, ein Wahrzeichen Mazedoniens, in die zweite Hälfte der Stadt, auf der anderen Seite des Vadars ...

Skopje Skopje

... und vorbei an grossen Denkmal Statuen, wie ...

Skopje

... die Statue von Philipp II, König von Makedonien und Vater von Alexander dem Grossen, sowie das grosse Reiterdenkmal von Alexander dem Grossen.

Skopje Skopje

Auf dem Alexander Platz wird für die Schulabschlussfeier geübt und ... für mich kurz Pose gestanden; thank you.

Skopje

Mutter Teresa

Das Mutter-Teresa-Gedenkhaus, zu Ehren der berühmtesten Tochter Skopjes: Mutter Teresa, albanischer Abstammung, ist hier 1910 geboren (gestorben in Kalkutta, Indien, am 5. September 1997) und das Museum wurde an dem Ort errichtet, an dem sich früher die Kirche befand, in der sie getauft wurde.

Mutter Teresa Mutter Teresa

Nach einer individuellen Mittagspause treffen wir uns wieder beim "Triumphbogen", der keiner ist, dafür ein sehr umstrittenes Bauprojekt, und fahren mit dem Bus zur Talstation der Seilbahn.

Skopje

Diese führt uns bald auf den Gipfel des Berges Vodno auf 1040 Meter Höhe, zum Millenniumskreuz (im Jahr 2000 eingeweiht). "Das Kreuz ist eine Stahlgerüstkonstruktion, 66 Meter hoch und 42 Meter breit. Die Grundfläche der Vertikalstele beträgt 6 × 6 Meter. Das Kreuz ist ein symbolisches Konstrukt. Das Fundament besteht aus vier Säulen, entsprechend den vier Evangelisten. Das Untergeschoss hat 12 Säulen entsprechend den 12 Aposteln. Das Kreuz ist aus 33 Stockwerken errichtet. Dies entspricht den 33 Lebensjahren Jesu. Es handelt sich um ein orthodoxes und kein lateinisches Kreuz. Dies wird kenntlich an dem Quadrat, das um den Kreuzungspunkt herum konstruiert wurde. Es unterscheidet sich auch von russisch-orthodoxen Kreuzen, die einen zweiten Schrägbalken besitzen."

Skopje Millenium Skopje Millenium

Skopje Millenium Skopje Millenium

Oben hat es viele Kinderspielplätze, ein paar Rundwege, kein Restaurant, ein Kiosk. Das ganze ist in einem schlechten Zustand, sieht heruntergekommen aus. Auch die Aussicht könnte besser sein, mit Sonne.

SkopjeWieder unten angekommen, fahren wir zum Hotel Park & Spa, in direkter Nachbarschaft vom Fussballstadion. Noch vor dem Einchecken erkundige ich mit nach einem Termin im Spa und kann gleich eine Aromaöl-Massage geniessen; die Stunde Verwöhnung kostet mich umgerechnet rund 23 CHF. Also schnell die Zimmerkarte holen, ins Zimmer, und dann in den Spa. Um 19 Uhr wird das Nachtessen serviert. Nach einem Drink an der Bar verziehen wir uns in unsere Zimmer. Unter meinem Balkon ist die Restaurant-Terrasse, so höre ich noch lange Stimmen und Musik.

 

Samstag, 19. Mai 2018: Skopje - Mavrovo Nationalpark - Ohrid, 225 Km

SkopjeDer Wecker ist auf 7 Uhr gestellt, Frühstück gibts ab 7 Uhr, stehe bereits um 6.30 Uhr auf, kann nicht mehr schlafen. Nach dem frühstücken, packen und auschecken.

Bereits vor 8.45 Uhr sind alle da und wir können pünktlich abfahren. In Tetovo gibt es den ersten Halt, wir schauen uns die Bunte Moschee (1495 errichtet, 1833 vollständig erneuert) von aussen und von innen an.

Tetovo Tetovo

Tetovo

Tetovo Tetovo

Die Fahrt durch die Gegend mit bewaldeten Hügeln, kleinen Dörfern und den Mavrovo-Nationalpark (ist der größte der drei Nationalparks in Mazedonien, wurde 1949 gegründet und hat eine Fläche von 731 km²; Kanton Zug 239 km²) ist abwechslungsreich; sie gefällt mir.

Mavrovo MavrovoMavrovo

Die Dörfer, durch die wir fahren, oder die wir rechts und links sehen, haben mal Moscheen mit Minaretten, mal Kirchen mit Kirchtürmen. Für mich ist die Kulisse - Bergwelt/Wälder und Moscheen/Minarette - neu, in der Kombination überraschend und irgendwie faszinierend.

Moschee MoscheeMoschee

Wie erreichen das Kloster des Heiligen Ivan Bigorski (Sveti Jovan Bigorski). Eine sehr schöne Anlage; mit noch aktiven Mönchen im Kloster. "Das Kloster Sveti Jovan Bigorski ist ein im Jahr 1020 gegründetes orthodoxes Kloster. BigorskiDer Name des Klosters leite sich von Johannes dem Täufer ab, dem das Kloster geweiht ist. Der Beiname Bigorski leitet sich vom Tuffgestein (mazedonisch: bigor) ab, das als Baumaterial verwendet wurde. Mit der Eroberung der Region durch das Osmanische Reich wurde das Kloster im 16. Jahrhundert zum grossn Teil zerstört, lediglich eine kleine Kirche überstand die Zerstörung. Im Jahr 1743 begann der Wiederaufbau des Klosters. Seit 1897 gehörte das Kloster erneut zur Bulgarisch-Orthodoxen Kirche. Entsprechend der politischen Entwicklungen am Anfang des 20. Jahrhunderts kam das Kloster zur Serbisch-Orthodoxen Kirche, bevor es mit der Unabhängigkeit Mazedoniens zur Mazedonisch-Orthodoxen Kirche überging. Die heutige Klosterbruderschaft besteht aus vier Mönchen und drei Novizen."

 

Kloster Bigorski

Es gefällt mir, in der Klosteranlage herumzulaufen; vielleicht auch, weil mich die verwinkelten und verschachtelten Gebäude teilweise an Tibet erinnern ...?

Kloster Bigorski Kloster Bigorski

Kloster Bigorski Bigorski

Moschee Bigorski

So sah es gemäss einer Postkarte auch mal aus.

Bigorski

Ви благодариме! (Danke).

Auf der Weiterfahrt fahren wir am Debarsee entlang, mit einem Damm, der den Schwarzen Drin, den zweitlängsten Fluss Mazadoniens, staut. Der Stausee hat eine Fläche von von rund 13  km² (Sempachersee rund 14 km²) und zählt zu den grössen Mazedoniens.

Debar Debar

Am Nachmittag erreichen wir Ohrid am Ohridsee. Da wir zwei Nächte im Hotel Belvedere übernachten, lohnt sich sogar ein selektives Kofferausladen.

Ohrid

 

Sonntag, 20. Mai 2018: Ohrid und Umgebung

Das heutige Programm lässt ein begrenztes Ausschlafen zu, hat Milan doch die Abfahrt auf 9 Uhr festgesetzt. Wir fahren in die Stadt, laufen zum kleinen Hafen und besteigen ein Schiff. Wir geniessen eine Rundfahrt auf dem Ohridsee, welche uns schöne Blicke auf das Städchen Ohrid und seinen historischen und kulturellen Bauwerken ermöglicht.

Ohridsee

Ohridsee OhridseeOhridsee

Ohridsee OhridseeOhridsee Ohridsee

Beim anschliessenden Bummel durch die Altstadt erhalten wir von Guide Milan interessante Informationen.

Ohrid

Ohrid

Ohrid Ohrid

Ein Besuch der Sophienkirche (Sveti Sofija), zwischen 1037 und 1056 auf den Fundamenten einer frühchristlichen Kirche erbaut, unterbricht ...

Sophienkirche Sophienkirche

... unseren Aufstieg hinauf auf den Hügel mit der Kirche der Heiligen Gottesmutter Peribleptos und dem Fort.

Gottesmutter Gottesmutter OhridGottesmutter

Albanische Touristinnen mit Schweizer Tourist.

Bis zum nächsten Treffpunkt um 13 Uhr, löst sich die Gruppe auf; mit Edith & Pirmin steige ich weiter zur Festung Samuel hinauf. "Die Festung des Zaren Samuil steht auf dem höchsten Punkt der Stadt, dem Stadthügel Gorni Saraj. Sie war Teil der Festungsanlagen, welche die Stadt umschlossen. Erste Spuren einer Befestigung, die möglicherweise von Philipp II. von Makedonien weiter ausgebaut wurde, stammen von den Encheläern aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Zwischen 992 und 1018 war Ohrid kurze Zeit Hauptstadt des ersten Bulgarischen Reiches und damit Residenz des bulgarischen Zaren Samuil, der die Festung und die Stadtmauern erweiterte."

König Samuel König SamuelKönig Samuel König Samuel

Danach suchen wir uns den Weg runter zum Ufer, resp. zur Kirche des Heiligen Johannes von Kaneo (Sveti Jovan Kaneo), schön auf einem Vorsprung über dem See gelegen.

Johannes von Kaneo Johannes von KaneoJohannes von Kaneo

Johannes von Kaneo Johannes von Kaneo

In einem Restaurant direkt am See, erfrischen wir uns. Danach spazieren wir auf dem Uferweg nach Ohrid zurück.

Ohrid

Ohrid Ohrid

Um 13 Uhr ist Treffpunkt für den fakultativen Ausflug zum Kloster Nahum, am Südende vom Ohridsee. Unterwegs gibt es bei der Bay of Bones, oberhalb einer authentisch rekonstruierten Pfahlbausiedlung von Jägern und Fischern (1200 bis 700 BC), einen Fotostopp.

Ohrid Ohrid

Danach gehts weiter zu unserem eigentlichen Ziel, dem Kloster Naum. "Das Kloster wurde um 895 von Naum mit der Unterstützung der bulgarischen Zaren Boris I. und Simeon I. gegründet. Nach dem Tod von Naum am 23. Dezember 910 wurde das Kloster ihm zu Ehren gewidmet und umbenannt. 1870 zerstörte ein Feuer das Kloster bis auf die Klosterkirche. Die heutige Anlage wurde in der darauffolgenden Zeit errichtet. Heute gibt es keinen Konvent mehr und nur die Klosterkirche, eine typische dreischiffige Kreuzkuppelkirche, wird noch für sakrale Zwecke genutzt."

Naum Naum

Die ganze Anlage sieht schön aus, ist neu, aber Kommerz pur. Entsprechend hat es viele Touristen und ... ein paar Pfaue.

Naum NaumNaum Naum

Und wieder geht ein interessanter Tag zu Ende. Nach dem Nachtessen um 19.30 Uhr versuchen wir, Informationen über das heute Abend stattfindende finale Spiel zwischen Schweden und der Schweiz zu bekommen. Gemäss erhaltener Auskunft wird der Eishockeymatch auf keinem Kanal in Mazedonien übertragen.

 

Montag, 21. Mai 2018: Ohrid - Berat (Albanien) - Durres, 266 Km

Bin schon um viertel nach sechs Uhr aufgestanden. Kann den Tag gemütlich angehen, informiere mich über das Hockeyspiel gestern Abend, Frühstück gibts ab 7 Uhr, und die Abfahrt ist um 8 Uhr. Die Gruppe ist überpünktlich, wir fahren deshalb schon einige Minuten früher ab. Bei der Grenze sammelt Milan die Pässe ein und geht damit zur Grenzkontrolle. Kurz darauf sind wir in Albanien.

 

Albanien Albanien Albanien

"Albanien ist ein Staat in Südosteuropa bzw. auf der Balkanhalbinsel. Das albanische Staatsgebiet grenzt im Norden an Montenegro und den Kosovo, im Osten an Mazedonien und im Süden an Griechenland. Die natürliche Westgrenze wird durch die Küsten des Adriatischen und des Ionischen Meeres gebildet, wodurch das Land zu Albanienden Anrainerstaaten des Mittelmeeres zählt. Die Hauptstadt und gleichzeitig größte Stadt des Landes ist Tirana. Albanien ist eine demokratisch verfasste parlamentarische Republik. Nach dem von den Vereinten Nationen erhobenen Index der menschlichen Entwicklung zählt Albanien zu den hoch entwickelten Staaten der Erde. Seit dem Ende des Kommunismus wurden bedeutende Schritte zur Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Lage erreicht. Albanien zählt allerdings immer noch zu den ärmsten Ländern in Europa. Das Land ist Mitglied der Vereinten Nationen, der NATO, der OSZE, des Europarates, des CEFTA, des Regionalen Kooperationsrates, der Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit. Seit dem 24. Juni 2014 ist Albanien zudem Beitrittskandidat der Europäischen Union. Weiterhin ist es Mitglied der Welthandelsorganisation und der Weltbank."

Albanien

Milan erzählte uns über die Bunker, welche zwischen 1972 und 1984, unter der Herrschaft von Enver Hoxha im kommunistischen Albanien, erbaut wurden. Mehrere hunderttausend Bunker sollten der Verteidigung des Landes im Falle einer Invasion durch ausländische Truppen dienen. Die überall sichtbaren runden und an Pilze erinnernden Pillbox-Bunker waren zusammen mit anderen Bunkerbauten die bedeutendste militärische Anlage, die während des kommunistischen Regimes in Albanien gebaut worden ist. Noch heute sind Bunker häufig zu sehen. Wir halten kurz hinter der Grenze an, um uns dies anzuschauen.

Albanien Bunker

Albanien Bunker Albanien Bunker

Beim anschliessenden Kaffeehalt bezahle ich für den Espresso und die Dose Nespesso 5 Euro. Mit dem Retourgeld von 300 Lek könnte ich noch drei Bier kaufen. Wir fahren Richtung Adriaküste, die etwa 190 Km vor uns liegt. Kurz vor Berat zweigen wir ab um die weitläufige, an einem Hügelhang gelegene Festungsanlage zu besichtigen (400 BC bis 18. AD).

Berat Castle Berat CastleBerat Castle Berat Castle Berat CastleBerat Castle Berat Castle

Vom Hügel aus können wir bereits einen Blick auf unseren nächsten Besuchsort Berat werfen. "Die Stadt der tausend Fenster, die 1961 offiziell zur Museumsstadt ernannt und 2008 UNESCO-Welterbe wurde, steht unter besonderem Schutz: In den drei kompakten Altstadt-Quartieren Mangalem. Gorica und Kajala (Burg), mit den typischen historischen weissen Häusern,und den vielen Moscheen und Kirchen, sind Neubauten verboten. gilt Berat als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes.

Albanien Berat Albanien BeratAlbanien Berat Albanien Berat

Es ist schön hier, sehr schön. Einige essen ein Mittagessen. Ich verpflege mich gehend, mit einem abgepackten, scheibenförmigen Nahrungsmittel, mit Oregano gewürzt, dazu ein frisches, kühles Wasser aus der Flasche.

Albanien Berat

Die Weiterfahrt, 1 1/2 Stunden bis nach Durres, unserem Übernachtungsort, ist eher langweilig, alles flach, eintönige Ebenen. Irgendeinmal sehen wir weit vor uns eine andere Farbe am Horizont. Das Meer! Wir erreichen die Küste und fahren in Durres durch zum Hafen, wo wir aussteigen. AlbanienSofort werden wir von bettelnden Roma angegangen. Einige in der Gruppe haben Mühe, nichts geben zu können/sollen/dürfen (Milan hat uns gesagt, wir sollten nichts geben). Wir schauen uns die Reste vom Kalaja e Durrësit (Castle of Durrës (byzantinischer Turm und Stadtmauer) und vom Amphitheater (vermutlich erste Hälfte des 2. Jh. n. Chr., wurde erst 1966 entdeckt und ausgegraben), an, begleitet mit Milans Ausführungen. Ich realisiere, dass mein Aufnahmespeicher (hoffentlich nur der Tagesspeicher), in Bezug auf geschichtliche Daten, sich Aufnahmeunwillig zeigt ...

Albanien Durres Albanien DurresAlbanien Durres Albanien Durres

Durrës. "In Mittelalbanien gelegen ist Durrës die wichtigste Hafenstadt und dementsprechend für die Wirtschaft des Landes von hoher Bedeutung. Durrës ist gemessen an der Bevölkerung nach der Hauptstadt Tirana, die nur 30 Kilometer im Osten liegt, die zweitgrößte Stadt des Landes und Amtssitz des gleichnamigen Qarks. Durrës und Tirana bilden eine Metropolregion. Die von Griechen im 7. Jahrhundert v. Chr. als Kolonie gegründete Stadt hatte bei den Römern, aber auch später bei den Byzantinern eine strategisch wichtige Rolle. Die Handelsstraße der Via Egnatia begann in Durrës und führte über das Landesinnere der Balkanhalbinsel nach Konstantinopel. Die Via Egnatia stellte den weiteren Verlauf der Via Appia dar, die Rom mit der adriatischen Küste Italiens verband. Heute ist Durrës nach Tirana die wirtschaftlich wichtigste Stadt des Landes. Unter anderem spielt dabei der Hafen, welcher der größte Albaniens ist, eine wichtige Rolle. Aber auch touristisch kommt Durrës eine zentrale Rolle in Albanien zu. Die Mehrheit der Touristen, die das Land besuchen, kommt für Badeferien an die Stadtstrände. So sind in den 2000er Jahren unzählige Hotels entstanden; und auch die Infrastruktur hat sich im Vergleich zu den 1990er Jahren markant verbessert."

Albanien Durres

Weiter zu Fuss unterwegs, sehen wir schöne und weniger ansprechene Gebäude.

Albanien Durres Albanien Durres

Albanien Durres Albanien DurresAlbanien Durres Albanien Durres

Um halb sieben kommen wir im Hotel Dolce Vita an. Bis zum Abendessen um 19 Uhr haben wir noch ein bisschen Zeit, uns dem Dolce Vita hinzugeben, was die Gruppenteilnehmenden individuell gestalten (ein paar Mutige nehmen sogar ein Bad).

Albanien Dolce Vita Albanien Dolce Vita

Albanien Dolce Vita

 

Dienstag, 22. Mai 2018: Durres - Tirana - Shkoder - Podgorica (Montenegro), 266 Km

Albanien Albanien

Es ist acht Uhr; wir sind bereit; der Bus auch, obschon wir Branco nie tanken gesehen haben. Hinter uns liegt das Frühstücksbuffet, welches um 7 Uhr öffnete, und vor uns liegt, gemäss Reiseprogramm "Bei einer Panorama-Stadtrundfahrt erhalten Sie einen Eindruck von Tirana, das kulturelle Zentrum des Landes." Was das genau bedeutet merke ich, als auch ich beginne, durch die Fensterscheiben des Busses Fotos zu machen - wir halten nirgends an, machen nur eine Schlaufe durch Tirana. "Tirana ist die Hauptstadt Albaniens. Mit Durrës und einigen Vorstädten bildet Tirana eine Metropolregion. Tirana ist der kulturelle, politische und wirtschaftliche Mittelpunkt eines zentralistisch organisierten Staates und ist Sitz mehrerer Einrichtungen, Organisationen und Parteien. So befinden sich hier das Parlament und die Regierung des Landes. Tirana ist Hauptstadt des gleichnamigen Qarks und war bis zu dessen Auflösung auch Hauptstadt des Kreises, von dem ein Grossteil heute zum Gebiet der Bashkia (Gemeinde) zählt."

Albanien Tirana

Der imposante schwarze Doppelkopf Adler, dem Wappen Albaniens, in einem Kreisel auf der viel befahrenen Einfahrtstrasse.

Albanien Tirana Albanien Tirana Albanien Tirana

Die farbigen Häuser haben ihren Ursprung im Programm von Edi Rama, einem Künstler, und zehn Jahre Bürgermeister von Tirana. "Möglichst viele Fassaden der Stadt sollten bunt gestaltet werden. Damit sollte den Menschen in der Metropole gezeigt werden, dass nun neue und hoffnungsfrohe Zeiten angebrochen sind ... Ob sich die Stadt auch heute dank Ramas Farben besser fühlt und es tatsächlich auch der Buntheit zu verdanken ist, sei dahingestellt. Seine Idee, die graue Vorgeschichte einer Stadt mit Farben zu vertreiben, hat bereits heute Geschichte in Architektur und Städtebau geschrieben."

Albanien Tirana

Das Enver-Hoxha-Museum ist ein imposantes, sozialistisch-hässliches, aber dennoch faszinierendes Bauwerk, auch nur beim vorbeifahren. Das Gebäude ist aus Marmor, Glas und rotem Stahl, auf den ersten Blick an eine Pyramide erinnernd und deshalb meist auch so genannt, wurde von Hoxhas Tochter Pranvera entworfen und in zwei Jahren geplant und errichtet. Milan erklärt, dass hier zu Beginn die sterblichen Überreste Enver Hoxhas aufbewahrt worden sind, bevor sie auf den öffentlichen Friedhof im Westen Tiranas umgebettet wurden.

Als nächtes Fahren wir nach Kruja, steigen auf einem Parkplatz am Rand des Dorfes aus, und laufen durch die Altstadt und den Basar zur Festung Kruja hoch: "Die Festung Kruja ist für die albanische Nation ein Albanienhistorisches Heiligtum. Das Skanderbeg-Museum innerhalb der Festungsmauer, in dem an den Kampf der Albaner unter Skanderbeg und seiner Liga von Lezha erinnert wird, wurde von der Architektin Pranvera Hoxha, der Tochter von Enver Hoxha, konzipiert und soll den Anschein einer mittelalterlichen Trutzburg erwecken. Im unteren Teil der Festung befinden sich zahlreiche kleine Wohnhäuser, in denen noch immer Familien leben. Am Fuße des Burghügels liegt eine restaurierte Basarstraße, deren Gebäude aus dem 19. Jahrhundert stammen und die typische Architektur der Berggegend widerspiegeln.". Nicht alle kommen in der sommerlichen Hitze bis ganz hinauf, zu verlockend die kleinen, schattigen Plätze vor den Restaurants links und rechts in den Gässchen. Ich bleibe auch nicht lange, für das Museum bleibt sowieso keine Zeit, tauche lieber nochmals ein in die Atmosphähre des Basars.

Albanien Kruja Albanien Kruja Albanien Kruja

Das Skanderberg-Denkmal und die allgegenwärtigen schwarz-roten Doppelkopfadler gehören auch zur Basis des Nationenstolzes der Albaner.

Albanien Kruja Albanien

Die Natur wird wieder eintöniger auf der Weiterfahrt. Vorallem langweilige Ebenen und unendlich viele Autoverkaufsgeschäfte sind links und rechts zu sehen. Ich werde müde und bin deshalb froh, als Milan einen letzten Halt in Albanien ankündigt. In Shkodra halten wir nach 14 Uhr an. Die "freie Zeit" benutzen wir, um unseren Hunger zu stillen. Wir finden eine Pizzeria mit einem schönen Balkon im ersten Stock. Hungrig und freudig schauen wir uns die Karte an. Wir entscheiden uns für 3 Pizzen für uns 5. Bis wir endlich unsere Bestellung aufgeben können, sind wir noch hungriger aber weniger erfreut. Als das Essen endlich auf unseren Tischen steht und wir einen Blick auf die Zeit werfen, geht es noch rund 10 Minuten bis zur vorgegebenen Abfahrtszeit um 15.15 Uhr ... Hungrig wie wir sind, stürzen wir uns - ohne Besteck - auf die Stücke und beginnen, sie zu verschlingen; gleichzeitig gebe ich ein Zeichen für die Rechnung - enjoy your meal! Mit ein paar Minuten Verspätung kommen wir zum Bus zurück. Gesehen, von Shkodra, während dem Spurt, haben wir nichts.

Albanien Skhodra Albanien Skhodra

Vor der Grenze gelangen wir wieder in die Hügel. Wir gelangen zum Skutarisee. "Der Skutarisee ist der grösste See der Balkanhalbinsel und neben dem Gardasee der grösste See Südeuropas. Der See liegt im Grenzgebiet zwischen Montenegro, zu dem etwa zwei Drittel der Fläche gehören, und Albanien, das über etwa ein Drittel der Fläche verfügt. Nach Südwesten ist er durch das bis zu 1600 Meter hohe Gebirge Rumija von der nur 20 Kilometer entfernt liegenden Adria getrennt, während sich an der Nordostseite ein weit gedehntes, teilweise versumpftes Flachland anschließt.". Milan sammelt wieder die Pässe ein. Diesmal dauert es relativ lange, bis wir die Grenze überqueren können.

 

Montenegro Montenegro Montenegro

"Montenegro ist eine Republik an der südöstlichen Adriaküste in Südosteuropa. Das montenegrinische Staatsgebiet grenzt im Nordwesten an Kroatien (25 km), Bosnien und Herzegowina (225 km) und im Nordosten Montenegroan Serbien (124,4 km), im Südosten an den Kosovo (78,6 km) und im Süden an Albanien (172 km). Nachdem Montenegro nahezu 90 Jahre zu Jugoslawien gehört hatte, wurde es am 3. Juni 2006 erneut unabhängig. Der Balkanstaat ist mit etwa 625'000 Einwohnern und einer Fläche von 13.812 Quadratkilometern einer der kleineren Staaten Europas. Die Hauptstadt und grösste Stadt ist Podgorica. Hauptwirtschaftszweige sind der Dienstleistungssektor und der Tourismus, vor allem an der montenegrinischen Küste. Montenegro ist Mitglied der Vereinten Nationen, der WTO, der OSZE und des Europarates. Zudem ist Montenegro Beitrittskandidat der Europäischen Union, nutzt den Euro als Währung und ist seit dem 5. Juni 2017 das 29. und jüngste Mitglied der NATO."

Montenegro

MontenegroMmh, verführerischer Empfang ...

Wir fahren zuerst weiter dem See entlang, danach wieder weg von ihm. Es ist wieder interessanter. Hügelig. Dörfer mit kleinen Häusern. Macht einen sauberen Eindruck. Ich kann auch die Schriften wieder lesen, ohne das kyrillische (russische) Alphabet lückenhaft zu "staggele" und die Preise sind in Euro angeschrieben. Wir fahren der Bahnlinie Belgrad - Bar entlang. Reiseidee!, denke ich, zwischen Milans plätschernden Informationen und den Bildern der vorbeifliegen Eisenbahnschienen.

 "Die Eisenbahnstrecke Belgrad–Bar ist eine 1976 fertiggestellte 476 km lange elektrifizierte Hauptbahn in Serbien und Montenegro, die Belgrad mit dem Mittelmeerhafen Bar verbindet. Sie wurde von den Jugoslawischen Staatsbahnen in 25 Jahren Bauzeit errichtet und wird heute von Nachfolgegesellschaften betrieben. Die Gebirgsbahn überquert drei Gebirgszüge im Dinarischen Gebirge und hat ihren höchsten Scheitelpunkt auf 1032 m. Südlich von diesem beträgt die Maximalsteigung der Strecke 25 ‰, nördlich davon 17 ‰. Die Streckenführung im schwierigen Gelände machte 254 Tunnel und über 243 Brücken notwendig. Sie gilt als eine der schwierigsten Trassenführungen Europas. Die Verbindung von der serbischen Hauptstadt an die Adriaküste gehört in Europa zu den großen Eisenbahnprojekten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie galt zu ihrer Zeit als bedeutendster Eisenbahnbau nach dem Zweiten Weltkrieg und teuerstes Infrastrukturprojekt der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawiens. Sie ist heute Serbiens kürzeste Anbindung an einen AlbanienMittelmeerhafen und die einzige internationale Personenverkehrsverbindung Montenegros. Über die Strecke Belgrad–Bar ist seit 1986 auch Albanien an das europäische Eisenbahnnetz angeschlossen."

Endlich kann Branco den Blinker links nach Virpazar setzen, resp. doch nicht, den anscheinend sei der Parkplatz besetzt. Einfach so wenden geht auch nicht. Als weiter geradeaus bis zu einem Platz, der das Wenden möglich macht und zurück um Parkplatz eingangs Stadt. Wir laufen gerne die paar Minuten zum Hafen.

Montenegro Virpazar Montenegro Virpazar

Albanien Virpazar Albanien Virpazar

Zwei Guides, Milan aus Mazedonien sowie Iwan, der lokale, und zwei Schweizertouristen.

Albanien Virpazar

Albanien Virpazar

Albanien Virpazar

Albanien Virpazar Albanien Virpazar

Wir geniessen die Fahrt durch den Fluss, auf den See hinaus. Im Gegenlicht scheinen die Berge schwarz; sahen das die Italiener, als die diesem Land den Namen Montenegro gaben?
Wir werden verwöhnt: Zuerst ein Gläschen lokaler Grappe, als Fingerfood eine Art Krapfen, dazu flüssigen Honig und Feta-Käse, und Rotwein; gegen den Durst auch Mineral.

Albanien Virpazar

Wir nähern uns Montenegros Alkatraz, auch eine aufgegebene Gefängnisinsel. "Grmožur ist eine sehr kleine Insel mit einer Burgruine. Die Festung wurde durch die Türken errichtet, jedoch bereits ein paar Jahre später durch die Montenegriner erobert, die sie in ein Gefängnis umwandelten. Hier ließ König Nikola I. im 19. Jahrhundert politische Gegner – vornehmlich Nichtschwimmer, da das Ufer ganz in der Nähe ist – inhaftieren. Daher ist die Insel bei Einheimischen auch unter dem Namen montenegrinisches Alkatraz bekannt. Die Insel ist ein wichtiger Brutplatz für einheimische Seevögel."

Albanien Virpazar

Albanien Virpazar

Albanien Virpazar Albanien Virpazar

Wenn jetzt auf der Brücke ein Zug käme ... ich wäre bereit.

Um 18 Uhr fahren wir los und sind eine halbe Stunde später in Podgorica im Hotel Aurel. Die angekündigte Essenszeit um 18.45 Uhr mit einem Buffet (wieso diese Eile?) wird vernünftigerweise auf 19.30 Uhr verschobehn; so bleibt Zeit für eine Dusche.

 

Mittwoch, 23. Mai 2018: Podgorica - Perast - Kotor - Njegusi - Cetinje - Kolasin, 210 Km

Tagesbeginnt wie gehabt: Frühstück ab 7 Uhr, Abfahrt 8 Uhr. Am Abend seien wir im besten Hotel Montenegros, mit Spa, kündigt uns Milan an; was nützt uns das, wenn wir wieder spät ankommen? Heute begleitet uns Dino, Albanien Podgoricader lokale Guide für den heutigen Tag. Die Fahrt bis zum ersten Ziel, Perast an der Küste, soll rund 2 Stunden betragen. MontenegroIrgendeinmal, Milan erklärt uns eben, dass die Flagge mit dem weissen Kreuz keine Schweizer Flagge sei, werden wir von der Polizei angehalten; anscheinend ist Branco zu schnell gefahren. Der Ausweis bleibt beim Polizisten und wir müssen zurückfahren um irgendwo die Busse zu bezahlen. Danach mit der Quittung den Ausweis abholen. Unser Programm wird umgestellt, wir ziehen die Besichtigung in Cetinje vor, während Branco das Notwendige machen geht. Jemand in der Gruppe beginnt, für die Busse zu sammeln; ich mache aus prinzipiellen Gründen nicht mit.

Cetinje hat rund 15'500 Einwohnern, liegt 670 M.ü.M. im Tal der Cetina am Fuss des Lovćen-Massivs und war bis 1918 die Hauptstadt des Landes. Seit der Unabhängigkeit Montenegros im Jahre 2006 ist Cetinje zwar Amtssitz des Präsidenten, nicht aber der Regierung.

Montenegro Cetinje Montenegro CetinjeMontenegro Cetinje Montenegro Cetinje

Statt dem geführten Besuch durch das König-Nikolaus-Museum, mache ich einen Bummel durch das Städtchen. Mir gefallen die Fassadenabdeckungen.

Montenegro Cetinje Montenegro Cetinje Montenegro Cetinje Montenegro Cetinje Montenegro Cetinje Montenegro CetinjeMontenegro Cetinje Montenegro Cetinje

Ich setze mich an ein Tischchen in einem der vielen Restaurants, geniesse wieder mal einen feinen Espresso, und schreibe zwei Postkarten. Danach suche ich die Post auf und kaufe zwei Briefmarken. Die Organisation des Anstehens ist für mich nicht klar.

Montenegro Cetinje Montenegro Cetinje

Danach gehts aufwärts; auf einer schönen Bergstrecke erreichen wir das Dorf Njegusi.

Montenegro Njegusi Montenegro Njegusi

Das Dorf ist für seine typischen montenegrinischen Spezialitäten bekannt. Wir sind kurz nach 11 Uhr da, zeitlich stimmend für eine kleine Degustation: Wir erhalten Schinken und Käse und natürlich ein Schnäpschen und ein Glas Rotwein.

Montenegro Njegusi Montenegro NjegusiMontenegro Njegusi Montenegro Njegusi Montenegro Njegusi Montenegro Njegusi

Dino, unser temporärer montenegrinischer Reiseführer, erklärt uns, dass die Bewohner von Montenegro als faul gelten, entsprechend kursieren viele Witze darüber. "Wo ein Montenegriner sein Geld verstecke?, will Dino von uns wissen. Unter der Matraze. Nein. Am sichersten ist es unter einer Schaufel; es gibt niemanden, der nach einer Schaufel greift." Hi hi hi. "Wieso steht neben jedem Bett in Montenegro ein Stuhl? Damit man sich am morgen ausruhen kann." Hi hi hi. "Auf der Wiese stehen zwei Kühe, eine steht, die andere liegt. Welches ist die Montenegrinische? Diejenige die steht, sie ist zu faul um sich hinzulegen." Hi hi hi. "Aufgeregt kommt ein Untertane zum König und berichtet, dass Albaner Steine stehlen würde. Lass sie nur machen, wir haben genug von denen. Später kommt der Mann nochmals zurück und informiert, dass noch mehr Albaner gekommen seien und noch mehr Steine abtransportiert würden. Auch jetzt bleibt der König ruhig und sagt, wir haben wirklich genug Steine, lass sie nur machen. Worauf der Mann zum König sagt: Wenn aber unter den Steinen Land hervorkommt, musst du das dann bearbeiten." Hi hi hi.

Nun sind wir auf dem Weg zur Küste. Ein optischer Leckerbissen wartet auf uns: "Die Bucht von Kotor ("einziger Fjord in Südeuropa") ist eine fast 30 km lange, von hohen und sehr steilen Bergflanken gesäumte, stark gewundene fjordartige Bucht der südöstlichen dalmatinisch-montenegrinischen Adriaküste. Die Bucht setzt sich aus vier durch Engstrecken miteinander verbundene Einzelbecken zusammen. Die inneren Buchten von Risan und Kotor gehören zum UNESCO-Welterbe." Jedenfalls Grund für einen Fotostopp.

Montenegro Kotor Montenegro KotorMontenegro Kotor

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Auf der Serpentinen-Strasse runter nach Kotor haben wir erstaunlicherweise keinen grossen Gegenverkehr, aber wenn, dann heisst es zurück bis zur nächsten Kreuzmöglichkeit. Die Strasse ist schmal und einige Autofahrer haben keine Ahnung von Bergstrassen; Branco aber, mit seinem 44 Meter langen Bus, erfüllt die Aufgabe bravourös. Wir kommen unten heil an, was wir mit einem Applaus Branco verdanken. In Kotor fahren wir vorerst durch, es beginnt zu regnen. Als wir in Persat ankommen, schüttet es. Die einen rüsten sich mit ihren Schirmen aus, andere ziehen einen Regenschutz an und wiederum andere kapitulieren vor dem Nass und bleiben im Bus zurück. "Perast liegt unterhalb des St.-Elias-Bergs (873 m) am Ufer der Bucht von Kotor und ist daselbst der Ort mit dem mildesten Klima und den meisten Sonnenstunden im Jahr." - Ausgerechnet wenn wir hier sind, regnet es! - "Zu Perast gehören die beiden kleinen Inseln St. Georg (Sveti Đorđe) und St. Marien auf dem Felsen (Gospa od Škrpjela). Auf der einen Insel liegt der Friedhof des Ortes, die andere ist mit ihrer Kapelle ein bekannter Wallfahrtsort."

Montenegro Perast

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"Gospa od Škrpjela, Maria vom Felsen, ist eine der zwei kleinen Inseln vor der Küste von Perast in der Bucht von Kotor (die andere ist Sveti Đorđe). Dabei handelt es sich um eine künstliche Insel, die durch ein Bollwerk von Felsen und durch alte gesunkene Schiffe, die mit Steinen beladen waren, nach und nach entstanden ist. Die Tradition des Felsenwerfens ist auch in heutiger Zeit noch lebendig. Jedes Jahr am 22. Juli findet das fašinada genannte Fest statt, wenn die Einheimischen Steine in das Meer werfen, um somit eine Vergrößerung der Inselfläche zu bewirken. 1452 wurde mit Gospa od Škrpjela eine erste Kirche auf der Insel errichtet. Das heutige Gotteshaus stammt von 1632 und wurde 1722 erneuert und erweitert. Die beiden Inseln gehören seit 1979, ebenso wie die ganze Bucht von Kotor, zum Weltnatur- und Weltkulturerbe der UNESCO." Überlebende von Schiffsunglücken bedankten sich mit Gaben in Form von bearbeiteten Silberplatten (Silber war damals teurer als Gold, weil rarer), Bildern oder Spenden.

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Das Wetter ist sehr wechselhaft. Zu Beginn ist es dunkel und es regnet, danach leichter Sonnenschein ohne Regen, und kaum sind wir mit dem Boot von der kurzen Überfahrt zurück, beginnt es wieder stark zu regnen.

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Wir fahren die kurze Strecke dem See entlang zurück nach Kotor. "Die mittelalterliche Altstadt zeichnet sich durch ihre verwinkelten Strassen und Plätze aus und beherbergt mehrere romanische Kirchen, wie etwa die Sankt-Tryphon-Kathedrale."

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Die Sankt-Tryphon-Kathedrale in der Altstadt von Kotor ist die grösste noch erhaltene romanische Kirche der östlichen Adriaküste. Sie ist die Kathedrale des Bistums Kotor.

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Nun fahren wir nach Podgorica zurück, wo wir nach 2 Stunden Dino, nicht ohne ihm ein gefülltes Sammelcouvert zu übergeben, verabschieden. Nun dauere es noch 1 h bis Kolasin, unserem Übernachtungsort. Nach rund 12 Stunden, kurz vor 20 Uhr, erreichen wir Kolašin, ein Wintersportort mit rund 3'000 Einwohnern auf 945 M.ü.M. gelegen, und checken im Hotel Bianca Resort & Spa ein. Das Abendbufffet gibt es bis 22 Uhr und der Spa ist bis 21 Uhr offen. Sogleich rufe ich an und erhalte gleich anschliessend einen Termin für eine Massage, eine Aromatherapy Massage 60 Min für 60 EUR (teuer im Vergleich mit Mazedonien). Erst um 21.15 Uhr stosse ich zu den anderen im Restaurant. Es ist sehr gemütlich hier, so gemütlich, dass ich nicht mehr fotografieren mag, und mir deshalb die nachstehenden Fotos von der Hotel-Webseite organisiere.

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Donnerstag, 24. Mai 2018: Kolasin - Pec (Kosovo) - Prishtina - Skopje (Mazedonien), 320 Km

Das Frühstück steht wie gewohnt ab 7 Uhr zur Verfügung. Abfahrt zu unserer Drei-Länderfahrt (Montenegro, Kosovo und Mazedonien) ist auf 8.30 Uhr angesetzt. Von Kolasin fahren wir dem Nationalpark Biogradska Gora, mit einem der letzten Urwälder Europas, entlang, über Berane und Rožaje weiter zur Grenze mit erstem Zielort Peja (albanisch auch Pejë, serbisch Пећ/Peć). Ob die Tagesstrecke nicht schon lang genug wäre, müssen wir wegen einer gesperrten Strecke einen längeren Umweg über Hügel machen. Wir fahren so nicht bei Rožaje/Peć über die Grenze, sondern der Umweg führte uns über Andrijevica und Murino über den Cakorpass zum Grenzposten Tower.

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Um 11.30 Uhr verlassen wir beim Grenzübergang Kuwa (Turm), auf über 1800 M.ü.M., Montenegro. Schade, mir hat dieses kleine Land sehr gefallen. Bis zum kosovarischen Grenzposten gehe es noch ein paar Kilometer, sagt Milan. Grund genug, im Niemandsland an- und den Moment festzuhalten. Es hat ja sogar noch Schnee.

Montenegro

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Kosovo Kosovo Kosovo

"Kosovo ist eine Republik in Südosteuropa auf dem westlichen Teil der Balkanhalbinsel. Er war ehemals Bestandteil der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien, danach ab 1992 neu konstituierten föderativen Bundesrepublik Jugoslawien und seit 2003 eine Teilregion der Republik Serbien. Die Republik Kosovo Kosovohat etwa 1,9 Millionen Einwohner und gilt als stabilisiertes De-facto-Regime. Hauptstadt und grösste Stadt ist Pristina. Die jüngere Geschichte ist durch den Kosovokrieg von 1999 und dessen Folgen geprägt. Der völkerrechtliche Status des Landes ist umstritten. Am 17. Februar 2008 proklamierte das Parlament die Unabhängigkeit des Territoriums. 112 der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen erkennen die Republik Kosovo als unabhängig an. Die serbische Regierung betrachtet das Kosovo formal als seine Autonome Provinz Kosovo und Metochien, räumt jedoch ein, dass eine „serbische Souveränität über Kosovo praktisch nicht vorhanden ist“ und die „wahren Grenzen“ Serbiens in der Zukunft noch zu bestimmen seien. Das Land ist seit Juni 2009 Mitglied im Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbankgruppe. Seit November 2012 gehört es auch der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung an."

Kosovo

Wir erreichen Peć und fahren gleich zum Patriarchenkloster, welches etwa einen Kilometer westlich der Stadt am Ausfluss der Bistrica e Pejës aus der Rugova-Schlucht, liegt. Das Kloster wird von KFOR gesichert, ist aber für Besucher offen.

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Kosovo PecWir können die Führung individuell mit Audio-Guide machen. Diese ist sehr detailliert. Zum Teil beende ich die Informationen, in dem ich die nächste Nummer beim Handgerät eintippe und zum nächsten Punkt laufe. Draussen hat es viele Leute in "Sonntagskleidern". Anscheinend eine Taufe. Ein Kleinkind wird zum Fotografieren in der halben Klosteranlage herumgetragen. Einige der Frauen schwanken gefährlich in ihren High Heels. Bei der (jungen) Nonne, im Kiosk beim Klostereigenen, werde ich schwach, und kaufe ihr Fläschchen Chriesischnapps ab. Die Nonne hingegen wird nicht schwach, sie will weder mit mir einen Schluck trinken, noch sich von mir fotografieren lassen.

Um 14 Uhr fahren wir weiter, ohne dass wir bisher Gelegenheit gehabt hätten, unseren Mägen etwas zuführen zu können. Der nächste Halt sei erst nach der bevorstehenden Stadtrundfahrt. Wir erreichen Priština, die Hauptstadt des Kosovo und mit über 145'000 Einwohnern zugleich die grösste Stadt des Landes. Pristina ist Regierungssitz und somit das politische Zentrum des Landes. Und wieder heisst es auf unserer Stadtrundfahrt "Glück dem, der hinter einer sauberen Fensterscheibe und auf der richigen Seite sitzt!".

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Wir verlassen die Stadt und halten, endlich, um 16 Uhr bei einer Tank- und Futterstelle. Alle sind hungrig, doch nach 20 Minuten ist Weiterfahrt; es sind noch 83 Km bis Skopje.

 

Mazedonien Mazedonien Mazedonien

Um 18.35 Uhr überqueren wir die Grenze und sind wieder in Mazedonien. Wir checken wieder im gleichen Hotel ein, dem Hotel Park & Spa. Diesmal bekomme ich ein Zimmer mit Blick auf die Stadtionrückwand. Nun ja, spielt keine Rolle. Um 19.50 Uhr treffen wir uns wieder. Um 20 Uhr steht "Am Abend können Sie, bei einem typisch mazedonischen Abendessen in einem lokalen Restaurant, die Reise in gemütlicher Runde ausklingen lassen." auf dem Programm.

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Milan erklärt uns die verschiedenen Speisen auf dem, wirklich reichlich, gedeckten Tisch: Vorspeisen, Hauptgänge, Süssspeisen. Verschiedene Saucen und Hummus. Recht bald habe ich die Übersicht verloren und esse mich nach dem Lustprinzip durch.

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An der Hotelbar nehmen wir noch einen "Auf Wiedersehen"-Drink, oder waren es zwei? Jedenfalls ist die Nacht kurz.

 

Freitag, 25. Mai 2018: Skopje, Mazedonien - Zürich, Schweiz

Mazedonien SkopjeDa wir bereits um 7 Uhr reisefertig sein müssen, gibt es heute kein Frückstück; aber Milan verteilt Lunchsäcke. Wir fahren zum Flughafen, verabschieden uns Trinkgelder-Empfehlungsgerecht von Branco und Milan, und sind zu früh da; der Check-in öffnet erst zwei Stunden vor Abflug. Nach dem einchecken und der Pass- und Sicherheitskontrolle, trinken wir einen Espresso.

Beim Herumlaufen entdecke ich ein Schweizer-Produkt, welches ich bisher nicht kannte.

 

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