Mythos Menschenfresser, ethnische Vielfalt, Steinzeit, Penisköcher, Geisterhäuser am Sepik. Viel mehr wusste ich nicht über Papua-Neuguinea, als ich auf meiner grossen Asien-Reise 2015 auch dieses Land besuchen wollte. Jedoch: Nach meinem damaligen Aufenthalt in Bangkok habe ich mich entschieden, direkt nach Australien zu meinem Sohn und seiner Familie zu fliegen.
Seither hat mich aber der Gedanke an dieses, für die meisten Reisenden, doch mehrheitlich unbekannte Land zu besuchen, nicht mehr losgelassen. Ich nahm mir vor, auf einer meiner nächsten Reisen nach Australien einen Abstecher nach Papua-Neuguinea, oder auch kurz PNG genannt, zu machen. Aber irgendwie blieb auch dies beim Wollen. Nun mache ich nochmals einen Versuch.
Und wenn ich wieder in dieser weitentfernten Region bin, wieso nicht auch auf dem Rückweg von Australien noch etwas einplanen, zum Beispiel einen Besuch auf den Philippinen?
Bei der konkreteren Planung stelle ich schon mal fest, dass ...
Kosten: ... Papua-Neuguinea kein günstiges Reiseland ist und die Infrastrukturen trotzdem sehr bescheiden sein können. Hochpreisliche Angebote für eine Gruppentour ab der Hauptstadt Port Moresby, wie dieses hier, sind keine Ausnahmen.
Kultur und Traditionen: ... in Papua-Neuguinea ein Besuch an einem der Festivals - Baining Firedance Festival, Goroka Show, Kenu and Kundu Festival, Mount Hagen Show, National Mask Festival, Sepik Crocodile Festival oder The Enga Cultural Festival - ein Muss ist. Da meine bevorzugte Reisezeit im Herbst sein wird, wäre das Goroka-Festival, das jedes Jahr im September in Verbindung mit dem Unabhängigkeitstag in Goroka stattfindet, ideal.
Sicherheit: ... in Papua-Neuguinea die Sicherheitslage aufgrund politischer Verwerfungen immer wieder stark beeinträchtigt ist. Nicht nur die Einschätzung vom Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten, weist auf eine hohe Kriminalität hin - "Der persönlichen Sicherheit ist grosse Aufmerksamkeit zu schenken, die Kriminalitätsrate ist sehr hoch und die politische und soziale Lage sehr angespannt" - sondern auch Hinweise von Reiseveranstaltern - "Seien Sie in Papua-Neuguinea immer besonders vorsichtig, da die Kriminalitätsrate allgemein sehr hoch ist, speziell in den Ballungsgebieten Port Moresby, Mount Hagen und Lae. Es kommt häufig zu Autodiebstählen, bewaffneten Raubüberfällen, Einbrüchen und Vergewaltigungen mit einer hohen Gewaltbereitschaft." So ist es für mich rasch klar, dass ich dieses Land nicht individuell besuchen werde, sondern mit einer organisierten Gruppenreise.
When I searched for group tours on the Internet, I also found Young Pioneer Tours, a provider of group tours, even to (very) unusual travel regions in the world. I like the Papua New Guinea Goroka Festival Tour on offer, that could be something for me. I will contact the tour operator.
Bei meiner Suche nach Gruppenreisen im Internet, stosse ich auf Young Pioneer Tours, einen Anbieter von Gruppenreisen, auch in (sehr) unübliche Reiseregionen dieser Welt. Die angebotene Papua New Guinea Goroka Festival Tour gefällt mir, das könnte etwas für mich sein. Ich nehme mit dem Reiseveranstalter Kontakt auf.
E-Mail: tours@youngpioneertours.com, www.youngpioneertours.com
Anfang Januar 2024 sende ich Young Pioneer Tours das ausgefüllte International Tour Booking Form und melde mich für die Tour, inkl. dem Verlängerungsprogramm, an und erhalte kurz darauf die Bestätigung für meine Teilnahme mit einem Einzelzimmer.
Wegen Hinweisen auf Gefahren von Taifunen (tropische Wirbelstürme) verzichte ich auf die Philippinen; stattdessen entscheide ich mich für Taiwan.
Am 8. Januar buche ich die Flüge, direkt bei den Airlines. Es sind sieben Flüge für das wohl nicht alltägliche Routing mit einer Flugzeit von insgesamt 48 Stunden und 5 Minuten:
Am 12. Juli 2024 beantrage ich elektronisch bei der Immigration and Citizenship Authority (ICSA) von Papua New Guinea ein Touristenvisa; noch nicht einmal ausgeloggt, erhalte ich bereits die Genehmigung.
Der Beginn der Südostasien-Reise, Cham-Singapore, ist unter Singapur.
In der Nacht über den Wolken.
"Papua-Neuguinea ist nach Indonesien und Madagaskar der flächenmässig drittgrösste Inselstaat der Welt. Er liegt im Pazifik, wird zum australischen Kontinent gerechnet und umfasst den Osten der Insel Neuguinea (Westneuguinea gehört zu Indonesien) sowie mehrere vorgelagerte Inseln und Inselgruppen.
Etwa 80 % der Landesfläche werden vom Ostteil der gebirgigen Insel Neuguinea eingenommen. Daneben gibt es eine Reihe von Inseln und Inselgruppen. Papua-Neuguinea ist Teil des pazifischen Grossraums Melanesien, der von Neuguinea bis zu den Fidschi-Inseln im Osten reicht. Geografisch liegt Neuguinea am Rande des tiefen Ozeanbeckens auf einem stark verformten, bis heute vulkanisch aktiven Teil der Erdkruste. Vom Miozän bis zum Pleistozän faltete sich die Erdoberfläche hier stark und schuf die Buchten, Gebirge und Inselketten des Landes.
In Neuguinea konnte sich im Laufe der Erdgeschichte eines der fünf Zentren der grössten Biodiversität auf der Erde entwickeln. Mit dieser besonders grossen Artenvielfalt und Biodiversität, ausgesprochen vielen endemischen Arten, Gattungen und Familien von Pflanzen und Tieren sowie vielfältigen Ökosystemen wird Papua-Neuguinea zu den Megadiversitätsländern dieser Erde gerechnet. Überdies gilt diese Vielfalt international nicht als gefährdet, sodass die Insel nicht als Hotspot der Biodiversität geführt wird.
Die Mehrheit der Bevölkerung besteht aus Papua, die sich in 700 bis 1000 Volksgruppen mit jeweils eigener Sprache und Kultur sowie teils auch eigener Religion unterteilen. Sie wohnen zu 90 % im unwegsamen Bergland der Insel und leben grösstenteils traditionell in Familienverbänden. Die Zahl der mehrheitlich melanesischen ethnischen Gruppen ist allerdings noch grösser. Melanesier leben vor allem in Küstennähe und auf den Inseln. Zudem gibt es Minderheiten von Mikronesiern, Polynesiern und Europäern (unter anderem Deutsche). Das Mitglied einer ethnischen Gemeinschaft bezeichnet man als Wantok (von engl. one talk), da sich die Zugehörigkeit zu einem Volk in erster Linie durch die Verwendung der gleichen Sprache bestimmt. Es kann immer auf die Hilfe der Gemeinschaft zählen, muss dabei aber auch grosse Verpflichtungen eingehen. Das Wantok-System zieht sich durch sämtliche staatlichen und privaten Strukturen.
Papua-Neuguinea ist traditionell ein Land mit sehr grosser sprachlicher Vielfalt. In der Bevölkerung werden insgesamt 839 verschiedene Sprachen und Dialekte gesprochen (je nach Angabe zwischen 11 % und 25 % der lebenden Sprachen der Welt). Vor dem Hintergrund spielt die von Teilen der Bevölkerung gesprochene Sprache Hiri Motu, eine auf der Motu-Sprache basierende Kreolsprache, eine grosse Rolle für die nationale Einigung. Hierbei handelt es sich um eine melanesisch-papuanische Mischsprache. Ihre Bedeutung schwindet allerdings angesichts des wachsenden Einflusses der Pidginsprache Tok Pisin, die sich selbst zu einer ausgewachsenen Kreolsprache entwickelt hat. Tok Pisin wird von immer mehr Menschen als Muttersprache beherrscht und gilt als bedeutendere Verkehrssprache. Hiri Motu wird dagegen inzwischen von weniger als 2 Prozent der Bevölkerung gesprochen. Die ehemalige Amtssprache Deutsch ist im Land nahezu verschwunden, die australische Besatzungsmacht verdrängte die deutsche Sprache nach dem Ersten Weltkrieg weitgehend durch die englische. Lediglich eine auf dem Deutschen basierende Kreolsprache, das Unserdeutsch, wird noch von etwa 100 Menschen gesprochen (Stand: 2004). Englisch wird hingegen inzwischen von 1 bis 2 Prozent der Bevölkerung als Muttersprache verwendet."
Nach der Landung auf dem Port Moresby International Airport kurz vor fünf Uhr, sind die Einreisekontrollen unproblematisch, habe ich doch das Visum vorgängig elektronisch eingereicht und bewilligt bekommen. Nur ein unscheinbarer Stempel auf Seite 06 meines Reisepasses bestätigt meine offizielle Einreise in Papua-Neuguinea, dem 124. Land auf meiner Länderliste.
"Port Moresby (Tok Pisin: Pot Mosbi) ist die Hauptstadt Papua-Neuguineas. Als eine der wenigen Metropolen Ozeaniens hat die Stadt eine Einwohnerzahl von mehr als 360.000 Einwohnern erreicht (Stand 2011), wobei illegale Elendssiedlungen um die Stadt herum nicht mitgerechnet wurden. Die Hafenstadt Port Moresby befindet sich im südöstlichen Teil der Insel Neuguinea an der Südküste vom Korallenmeer. Die Stadt befindet sich an einer windgeschützten Bucht und wurde somit zu einem bevorzugten Ankerplatz für die Schifffahrt. Port Moresby ist keiner der 19 Provinzen Papua-Neuguineas zugehörig, sondern hat als National Capital District (deutsch Nationaler Hauptstadtdistrikt) einen eigenen Verwaltungsstatus."
Als einer der ersten ankommenden Passagiere kann ich in der Ankunftshalle noch ohne Anstehen Geld wechseln. Für 500 USD erhalte ich 1'839.59 Kina (Währungscode PGK), der Währung von Papua-Neuguinea; kein vorteilhafter Kurs für mich. Dann warte ich, denn ich sollte abgeholt werden. Üblicherweise stehen die Abholer mit einem Namensschild bereit für die Ankommenden, wie hier auch, aber auf keinem kann ich meinen Namen entdecken. Also warte ich. Ich gehe nach draussen zu den Taxis und erfolglos wieder rein. Das Warten geht weiter. Endlich, zwischenzeitlich ist es 06:30 Uhr geworden, kommt eine Einheimische mit meinem Namen auf einem Blatt Papier. Als ich erwähne, dass ich seit längerem auf sie warte, entschuldigt sie sich.
Wir fahren zu meinem Hotel, dem von mir gebuchten Grand Papua Hotel. Das Zimmer ist bereits verfügbar. Meine Guide schlägt vor, uns wieder um halb Neun Uhr zu treffen, um dann mit dem Sightseeing zu beginnen. Ich stimme dem zu. Im Zimmer hänge ich das Handy und die Powerbank an den Strom, nehme eine Dusche und ziehe frische Wäsche an. Pünktlich zur abgemachten Zeit bin ich wieder unten an der Rezeption. Das wäre nicht nötig gewesen, denn meine lokale Führerin erscheint mit einer halben Stunde Verspätung. Ich erkläre ihr, dass ich mir bewusst sei, dass in einem anderen Land auch andere Gewohnheiten herrschen, aber sie verdiene ihr Geld - von meinem Geld - mit Tourismus, und dann könne erwartet werden, dass sie pünktlich sei. Ihre vorgebrachten Entschuldigungen interessieren mich nicht, umso mehr sie den Zeitpunkt vorgeschlagen habe.
Als erstes fahren wir - Tourguide, Chauffeur und ich - zum Hafen, zum Koki Fish Market. Dort ergänzen zwei Männer unsere Gruppe. Auf meine Frage hin erklärt mir der eine, ihre Aufgabe sei es, auf mich aufzupassen.
Meine beiden "Bodyguards" und ich gehen zum Fischmarkt.
Die Auswahl an gefangenen Fischen ist beachtlich.
Das Boot kommt, welches uns zur Fisherman's Island bringen wird.
Der Bootsführer hat auch noch zwei Begleiter mit dabei, so ist unsere Gruppe auf 7 Personen angewachsen.
Während der Bootsführer locker im Boot steht, meine Begleiterin neben mir kreischt und lacht vor Vergnügen, halte ich mich am Bootsrand fest und mache mir Gedanken zu meiner Gesundheit und Sicherheit. Bei der relativ hohen Geschwindigkeit schlägt das Boot immer wieder hart auf den Wellen auf. Zwischendurch lassen uns Wasserspritzer wissen, dass wir nicht an Land sind. Ich sitze rückwärts, so sehe ich nicht einmal wohin die Fahrt geht.
Wir landen an einem einsamen Strand auf Fischerman's Island.
Gemäss meinem Programm: Fisherman's Island, which is just a short boat ride from Port Moresby. It is known for its pristine white sand beaches, crystal-clear waters, and vibrant coral reefs.
Fantastisch, die Farben des Meeres.
Wir beginnen unseren Spaziergang auf dem Sand. Habe ich genügend Sonnencrème eingerieben? Die roten Waden beantworten später diese Frage.
"Seesterne haben weder ein Gehirn noch ein Herz. Stattdessen besitzen sie einfache Sinneszellen, mit denen sie mechanische, chemische und optische Reize wahrnehmen können. So haben sie zum Beispiel an den Armspitzen mehrere Lichtsinneszellen, die eine Art primitives Auge bilden."
Einer meiner Begleiter erklärt mir, dass Seesterne durchaus am Strand und an der Sonne für eine gewisse Zeit überleben können. Sagts und wirft die gestrandeten schönen Exemplare zurück ins Meer.
Ob jetzt gleich Robinson Crusoe auftaucht?
"Robinson Crusoe ein Roman von Daniel Defoe, in dem die Geschichte eines Seemannes erzählt wird, der als Schiffbrüchiger rund 28 Jahre auf einer Insel verbringt. Das Buch erschien 1719. Das literarische Motiv des Eingeschlossenseins auf einer Insel wird nach ihm auch als Robinsonade bezeichnet."
Wir kehren zum Ausgangspunkt zurück und setzen uns bei Fischern in den Schatten. Unser Bootsführer hat derweil eine Besorgungsfahrt für sie unternommen.
Ich lehne dankend ab, kann nicht schon am ersten Tag Souvenirs kaufen.
Bei der Rückfahrt setze ich mich so, dass ich nun sehe, wohin es geht.
Auf der Rückfahrt passieren wir wieder das Fischerdorf.
Alles hat ein Ende, auch diese Schüttelfahrt auf dem Wasser.
Wir verabschieden uns von der Bootsmannschaft und fahren zur Stadt hinaus zum Bomana War Cemetery.
"Der Militärfriedhof Bomana in der Nähe von Port Moresby ist ein Friedhof der Commonwealth War Graves Commission aus dem Zweiten Weltkrieg. Auf dem Friedhof befinden sich die Gräber derjenigen, die bei den Kämpfen im ehemaligen Territorium Papua und auf der Insel Bougainville gefallen sind. Die sterblichen Überreste von 3824 Commonwealth-Soldaten, von denen 699 nicht identifiziert wurden, sind auf dem Friedhof begraben."
Zurück in der Stadt, machen wir einen Halt im Einkaufszentrum Vision City Mega Mall, dem "largest and most successful mall in the country". Ich erkläre meinen Begleitern, dass ich kein Shopper bin. Dafür bezahle ich meiner Gruppe in der angenehmen Kühle eine Runde.
Beim nächsten Sightseeing-Halt, der Mosque Hohola, werde ich mit fadenscheinigen Gründen vom Fotografieren - von Aussen - abgehalten.
Ausser Programm fahren wir zum National Parliament House; wegen zu geschlossen.
Nun fahren wir zurück zum Hotel und beenden die heutige Besichtigungstour. Ich verbringe Zeit im Zimmer und gehe irgendeinmal zu einem Apéro an die Hotelbar. Das Abendessen nehme ich im Restaurant vom Hotel ein.
Nach einer erholsamen Nacht geniesse ich ein Frühstück vom reichhaltigen Buffet.
Um 10 Uhr haben wir abgemacht, die heutige Tour zu starten. Da ich wie gewohnt früher bereit bin, spreche ich draussen vor dem Hotel mit den beiden Männer vom Sicherheitsdienst Black Swan International.
Zu meiner Überraschung ist das Auto für heute grösser geworden, viel grösser sogar.
Dem Chauffeur wurde aufgetragen, ein stärkeres und geländegängigeres - ist es das? - Fahrzeug für die heutige Tour zu organisieren. Platz für 26 Personen, also genug für unsere Gruppe, auch wenn mein zweiter Aufpasser erst später an seinem Wohnort zusteigt.
Wir fahren nicht lange; das Fahrzeug muss noch aufgetankt werden. Ich nutze die Gelegenheit, um auch für mich einiges einzukaufen.
"Is the traditional chewing of Betel nut killing Papua New Guinea?"
Die drei wichtigen Zutaten: Samen der Areca-Palme, Senfstange und Löschkalk.
"n Papua New Guinea, the popularity of the psychoactive betel nut is on the rise. With mouth cancer rates soaring, the nation is struggling to control its growing addiction. Once reserved for sacred events, now almost half of Papua New Guineans chew betel nut. It is common for children as young as six to chew it, and addicts admit using the drug every day from morning to night. The chewing of betel nut, the seed of the Areca palm, is common across Asia and the Pacific. In Papua New Guinea, where it is known locally as "buai", it is consumed with a mustard stick dipped in slaked lime powder."
Meine Begleiter kauen nicht, dafür nehmen sie ein weiteres Frühstück zu sich.
Unser Ziel liegt gut 50 Kilometer ausserhalb von Port Moresby, Owers' Corner, dem Endpunkt vom Kokoda Trail.
"Der Kokoda Trail ist ein Buschpfad zwischen den Yodda-Kokoda-Goldfeldern und der Südküste von Papua-Neuguinea. Er führt über 96 km von Kokoda über das Owen-Stanley-Gebirge nach Port Moresby, der Hauptstadt Papua-Neuguineas.Bekannt wurde er während des Zweiten Weltkriegs, als das japanische Heer über den Track auf Port Moresby zu marschierte.
Heute wird der Track touristisch genutzt. Er führt auf 2190 Höhenmeter hinauf, verläuft durch einen tropischen Regenwald und lässt sich in fünf bis sechs Tagen abwandern. Der Kokoda Track verbindet die Nord- und die Südküste Papua-Neuguineas miteinander. Zuerst wurde er von Abenteurern benutzt, die über ihn die Yodda Kokoda Goldfelder erreichten. Nach ihrem Angriff auf Pearl Harbour im Dezember 1941 rückten die Japaner rasch über den Pazifik auf Australien zu. Der Vorstos der japanischen Marine auf Port Moresby wurde in der Schlacht im Korallenmeer gestoppt, was zu einem anderen Vorstossplan führte. Über den Kokoda Track sollte die Armee nach Port Moresby marschieren. Am 21. Juli 1942 landeten die Japaner und überrannten die australische Verteidigung entlang des Tracks. Die australische Armeeführung hatte bereits eine letzte Abwehrschlacht unmittelbar vor Port Moresby geplant, als der japanische Vormarsch am 16. September bei Ioribiwa, in Sichtweite Port Moresbys, stoppte. Pläne, den Track für Fahrzeuge benutzbar auszubauen, hatten sich als undurchführbar erwiesen und die Versorgung der Soldaten über Luft war kaum ausreichend. Versorgungsengpässe und die Furcht vor einer alliierten Landung bei Buna, die sie im Inneren Neuguineas einschliessen würde, führten schlussendlich zum Rückzug der Japaner. Australische Truppen verfolgten sie entlang des Kokoda Tracks und schlossen sie Anfang November in einem kleinen Brückenkopf an der Nordküste ein.
Der Brückenkopf wurde im Januar 1943 erobert. Die verlustreichen und grausamen Kämpfe werden in dem australischen Spielfilm Kokoda – das 39. Bataillon von 2006 geschildert."
Da irgendwo im dichten Regenwald geht der Pfad durch.
Ein paar Schritte auf dem Kokoda Track mache ich.
Ein Team von ARTE (Association Relative à la Télévision Européenne), ein deutsch-französicher Rundfunksender, macht eine Reportage über den Kokoda Trail.
In der Nähe der Ranger Station Ower's Corner suche ich eine Toilette auf.
Diese vier Männer sind seit gestern auf dem Track unterwegs. Sie haben in einem anderen Dorf übernachtet und wollen, nach einer Pause hier, weiter zur Busstation gehen, um dann den Ort zu erreichen, wo sie einkaufen. Sie leben in ihrem Dorf autark, aber trotzdem benötigen sie einige Sachen wie Salz, Öl und Batterien für die Taschenlampen. Geld können sie als Guide mit Touristen verdienen, die auf dem Trail wandern.
Sie können mit uns bis zur Busstation mitfahren.
Auf dem Rückfahrt zweigen wir hier für einen Abstecher zum Varirata Nationalpark ab.
"Der Varirata National Park ist Papua Neuguineas erster und damit ältester Nationalpark. Eröffnet im Jahr 1969, umfasst der Nationalpark über 1000 Hektar Wald- und Savannengebiet. Er liegt etwa 25 Kilometer nordöstlich von Port Moresby, der Hauptstadt Papua Neuguineas, auf dem Sogeri Plateau. Die Anreise zum Park ist relativ einfach und die Strecke ist gut beschildert: Von Port Moresby aus kann man entweder ein Taxi oder einen Mietwagen nehmen, um zum Nationalpark zu gelangen. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde und führt durch eine malerische Landschaft mit üppiger Vegetation."
Spontan lädt mich diese Picknick-Männerrunde aus Port Moresby zum Mitessen ein.
Gegen vier Uhr kehren wir zum Hotel zurück. Damit endet meine private Vortour.
Nach einer erholsamen Nacht blicke ich am Morgen durchs Zimmerfenster.
Nichts von dem habe ich gemacht; war ein anständiger Gast.
Heute steht ein Hotel-Transfer an. Nach dem Frühstück fahre ich mit einem bestellten Taxi ins Hotel, wo sich die Gruppe von Young Pioneer Tours trifft und für eine Nacht übernachtet.
Jetzt Check-out und später check-in.
Nun lerne ich die Teilnehmenden der Papua New Guinea Goroka Festival Tour kennen: Guide Justin aus den USA, Bertrand aus Frankreich, lebt in Belgien, Cathryn aus UK, Jochen aus Deutschland, die englischsprechende Karin aus der Schweiz, Linda aus UK, lebt in Kalifornien, Ondra aus Tschechien, Paulo aus Portugal, lebt in den USA, Rachael aus Kalifornien, Richard aus New York und seine Frau Cheryl aus Kanada, leben in Texas und Toh aus Singapore. Mit mir zusammen, Ueli, aus der Schweiz, sind wir 13.
Ein paar jüngere Leute sind dabei, aber der vorwiegende Teil sind Best Ager's ("im Marketing auch Generation Gold, Generation 50plus, Silver Ager, Golden Ager, Third Ager, Master Consumer, Mature Consumer, Senior Citizens, „over 50s“ genannt)", die zudem alles Vielreisende sind.
Nach der Begrüssung durch Justin und einem kurzen Pre-tour meeting in der Lobby, fahren wir um viertel vor drei zur ersten Besichtigungsstätte, dem Nationalmuseum. Dieses ist jedoch geschlossen, weshalb wir uns nur aussen umsehen können, was schnell gemacht ist.
Ein Flugzeugwrack: Ford 5-AT-C Trimotor.
"Ford Trimotor ist die gemeinsame Bezeichnung für die dreimotorigen Passagierflugzeuge der Typen Ford 4-AT und Ford 5-AT, welche von der Stout Metal Airplane Company, einem Tochterunternehmen der Ford Motor Company, von 1926 bis 1933 produziert wurden."
Über die schnurgerade Zubringerstrasse gelangen wir zum Papua New Guinea Parliament House. Diesmal ist es offen und wir erhalten ein Führung, dürfen aber innen nicht fotografieren ...
... später im Parlamentssaal doch, aber nur ein Foto.
"Das Parlament von Papua-Neuguinea besteht aus einer einzigen Kammer, die aus 89 Mitgliedern besteht, die aus offenen Wahlkreisen gewählt werden, und 22 Gouverneuren, die aus den Wahlkreisen der Provinzen gewählt werden. Die insgesamt 111 Mitglieder werden von Bürgern über 18 Jahren direkt in ihr Amt gewählt und repräsentieren die Provinzen und Distrikte von Papua-Neuguinea. Nach einer Wahl wird die politische Partei mit den meisten Sitzen vom Generalgouverneur eingeladen, die Regierung zu bilden.
Seit der Unabhängigkeit wurden alle Regierungen von einer Koalition von Parteien gebildet, da keine Partei genügend Sitze gewonnen hat, um allein die Regierung zu bilden. Die nationale Verfassung überträgt die gesetzgebende Gewalt des Volkes dem Parlament. Die Verfassung von Papua-Neuguinea legt auch fest, dass die maximale Amtszeit eines Parlaments fünf Jahre beträgt. Unser Parlament wurde 1964 als House of Assembly von Papua und Neuguinea gegründet und wurde 1975 zum Nationalparlament von Papua-Neuguinea, als die Unabhängigkeit gewährt wurde.
Das Gebäude des House of Assembly befand sich in der Innenstadt von Port Moresby und wurde zuvor als Krankenhaus genutzt. Das neue Parlamentsgebäude wurde am 8. August 1984 von Seiner Königlichen Hoheit, Prinz Charles, offiziell eröffnet. Das alte Gebäude des House of Assembly wurde abgerissen und im Rahmen der Sanierung des Geländes wird ein Museum und eine Bibliothek für politische Geschichte gebaut. Das Parlamentsgebäude ist ein ikonisches Gebäude in Papua-Neuguinea und ein Gebäude, auf das wir alle sehr stolz sein können. Es ist an Wochentagen (ausser an Feiertagen) für die Öffentlichkeit zugänglich und Mitarbeiter des Parlaments stehen für Führungen für Besuchergruppen zur Verfügung. Wenn Sie in Port Moresby wohnen oder Port Moresby besuchen, sollten Sie unbedingt unser Parlament besuchen – es lohnt sich auf jeden Fall."
Wir besuchen einen Adventure Park?
In diesem Themenpark sind auch der National Orchid Garden und das Wildlife Sanctuary mit angesiedelt.
Nun fahren wir in die Hafengegend und dort in ein Dorf. Wir werden angewiesen, die Fenster zu schliessen. Es ist geplant, auch auszusteigen, aber angesichts der vielen Menschen und deren überschwänglichen Freude an uns Fremden, entschieden die lokalen Begleiter um. So wendet der Chauffeur und wir fahren wieder zurück.
In der Nähe vom APEC Haus (im Hintergrund), machen wir die obligatorischen Besucherfotos.
"„Das APEC Haus ist eine Konferenzeinrichtung von Weltklasse, die für den APEC-Gipfel 2018 im November 2018 errichtet wurde. Das APEC Haus verkörpert die Essenz des Volkes und der Kultur der Motu-Koita.“
Zum Abendessen fahren wir in den Royal Papua Yacht Club (RPYC), direkt am Wasser gelegen.
Gegen halb Zehn Uhr kehren wir ins Hotel zurück, das sich in wechselnden Farben leuchtend präsentiert.
Gestern Abend haben wir unsere Pässe abgegeben, so konnte heute morgen in der Früh ein Mitarbeiter von Young Pioneer Tours zum Flughafen fahren und für uns das Check-in für den Flug um 09:00 Uhr nach Mt Hagen machen.
Es braucht zwei Autos und eines fürs Gepäck, damit alle zum Flughafen gelangen.
Ups, wir sind nicht die einzigen die fliegen wollen. Anstehen und Geduld haben ist angesagt.
Wie "Gruppen-Linda" herausbekommt, ist dieser auffällig gekleidete Passagier kein normaler Tourist, sondern ein Indigenenführer der Huli, einer melanesischen Volksgruppe, die in der Provinz Hela lebt. Es ist der Umweltaktivist Mundiya Kepanga, der in einer Privataudienz durch Papst Franziskus empfangen wurde, der kürzlich Papua-Neuguinea besucht hat. Quelle/Bild: Vatican Media.
"Mundiya Kepanga ist Anführer der Volksgruppe der Huli in Papua-Neuguinea. In der Öffentlichkeit tritt er auf internationalen Reisen als Umweltaktivist in Erscheinung, der auf die Folgen der Abholzung der Urwälder in seinem Heimatland aufmerksam macht. Gemeinsam mit anderen Umweltschützern aus Ozeanien fordert er mehr Rücksicht auf den natürlichen Lebensraum seines Volkes und den Regenwald, den er als „gemeinsame Erbe der Menschheit“ definiert. Er verweist auf die Abholzung uralter Bäume zur Gewinnung kostbarer Hölzer, die dann im Westen verkauft werden. Auch der Abbau von Kupfer, Lithium, Nickel und Seltenen Erden in der Region, die für die Energiewende der westlichen Welt benötigt werden, führt zu Abholzungen und Umweltzerstörungen in Papua-Neuguinea."
Es dauert seine Zeit, bis wie unser Gepäck aufgeben können und die Bordingkarte erhalten. Das hat auch damit zu tun, dass richtig Schlangestehen nur die Briten können, sicher nicht die Papuas. In breiter Front wird vor den Check-in-Schalter gestanden und sobald einer frei wird, gedrängelt und nach vorne gerückt.
Später beim Warten am Gate, können wir irgendeinmal rausgehen und den Weg zum richtigen Flieger suchen.
Nach einem Flug, ausschliesslich über dichten Regenwald, landen wir in Mount Hagen.
"Mount Hagen ist die fünftgrösste Stadt in Papua-Neuguinea und die Hauptstadt der Provinz Western Highlands im Inneren des Landes. Zugleich ist sie auch Hauptstadt des Distrikts Mount Hagen. Mount Hagen hat 46'256 Einwohner (Zählung im Jahr 2013) und liegt im Gebirge des Binnenlandes im grossen, fruchtbaren Wahgi-Tal in der Nähe des Mount Wilhelm auf einer Höhe von 1677 m.
Mount Hagen besitzt einen Flughafen (IATA-Flughafencode: HGU) und wird von einigen nationalen Fluggesellschaften angeflogen. Der Highlands Highway, die Hauptverkehrsader, die die zentralen Landesteile mit den Küstenstädten Lae und Madang verbindet, läuft durch Mount Hagen. Die Stadt ist eine der beiden Handelszentren des Hochlands und steht in einer gewissen Konkurrenz zu der anderen, Goroka, in der Provinz Eastern Highlands. Beide Städte sind Ausgangspunkt für weiter ins Hochland reisende Touristen und wechseln sich in der Austragung der jährlichen Highland Shows ab. Das waren ursprünglich friedliche Treffen von teils weit entfernten Stämmen, die unter anderem dem gegenseitigen Kennenlernen dienten.
Die Gründung der Stadt geht auf den Bau der Landebahn „Mogei drome“ durch die Brüder Leahy (1934, bereits während der australischen Kolonialzeit) zurück, um die herum der Ort Mount Hagen wuchs. Benannt ist Mount Hagen nach dem etwa 25 Kilometer nordwestlich gelegenen Vulkan Mount Hagen, der wiederum nach dem ehemaligen Landeshauptmann der deutschen Kolonie Neuguinea, Curt von Hagen, benannt ist. Durch seine Lage in den Bergen besitzt Mount Hagen ein bei Europäern zumeist als angenehm empfundenes kühleres Klima."
In einem Kleinbus verstauen wir - wir = Justin & Team - zuerst unser Gepäck und lassen uns danach zum Hotel fahren.
Wir erreichen die Kuri Lodge, wo wir für zwei Nächte einchecken.
WiFi ist bei meinen Reisen heutzutags unverzichtbar, deshalb frage ich beim Einchecken immer gleich nach dem WiFi-Passwort.
Mein Zimmer liegt im oberen Stock. Ein Hotelmitarbeiter hilft dem Touristen mit den weissen Haaren und trägt den Koffer hoch ins Zimmer.
Hinten links gehts rein ...
... in die gute Stube.
Das Bett werde ich auf jeden Fall benutzen, was von anderen vorhandenen Einrichtungen nicht behauptet werden kann.
Willkommen, schön, anderseits ...
Als nächstes steht "We then head out for an exploration of Mt Hagen, which will start with a trip to the huge local market, where we can try street food, as well as local fruits" auf dem Programm.
Viele Leute, aber ausser uns keine Touristen.
Durch Gate 5 gehen wir in den Mount Hagen Market hinein.
Es ist unglaublich, wie freundlich die Menschen sind; Ein Anlachen hier, ein Winken dort. Viele wollen wissen, woher wir sind.
Noch etwas fällt auf; die Einheimischen sind farbenfroh gekleidet. Ein knallbuntes Papua New Guinea - Made in China - ist schnell gekauft.
All die Produkte werden schön arrangiert präsentiert.
Danach fahren wir zur Stadt hinaus, vorerst zu einer Kaffee Plantage von Monpi Coffee.
Ein Lastwagen kommt und bringt die Ernte. Sogleich fährt er auf eine Waage.
Wir schauen uns die verschiedenen Vorbereitungsprozesse an; geröstet werden die Bohnen hier jedoch nicht.
Danach führt uns unser lokale Guide zu einem kleinen Dorf, wo er die Bewohner natürlich kennt.
Mit einem zweiten Bus kommt die andere Gruppe von Young Pioneer Tours an, die von Gareth geführt wird, dem Gründer und Mitbesitzer von Young Pioneer Tours.
Zurück im Hotel ziehen sich alle in ihre Zimmer zurück bis es Zeit für's Abendessen ist. Wir fahren in ein gutes Restaurant. Die Infrastruktur ist (grosszügig) vorhanden, aber wir sind vorerst die einzigen Gäste.
Das sieht mir nach einem Glas Rotwein aus ...
... das bestens zum bestellten Essen passt; auch das zweite Glas.
Der Barkeeper hat nichts zu tun; immerhin kredenzte er den Willkommensdrink.
Quelle: ©Pngtree
Das gestrige "... in the early evening, we head to the famous birdwatching resort ..." wurde auf Empfehlung der lokalen Guides auf heute Früh angesagt, zudem an einem anderen Ort. Um 05:25 Uhr sollen wir beim Bus bereit sein, so dass wir um halb sechs Uhr abfahren können. So die Vorgabe.
Frühes Aufstehen und das wegen Vögel beobachten. Ich bin weder motiviert, noch glaube ich daran, "... also the chance to see the famous Bird-of-paradis ..." zu sehen. Fotogen zu sehen bitteschön, nicht irgendwie gegen das Licht und hoch oben auf einem Baum.
Andererseits wenn doch? Wenn ich nicht mitgehe und die Gruppe hat das Glück, einen Paradiesvogel, das Wappentier von Papua-Neuguinea live zu sehen? Ich stelle den Wecker und bin pünktlich bereit.
"Sie sind schön und extrovertiert: Paradiesvögel sind die Stars der Vogelwelt. Auf einer Reise in die Urwälder von Papua-Neuguinea offenbart sich ihr Zauber – die ferne Tropenwelt gilt als einer der letzten Orte des Planeten für grosse Abenteuer. Die Schönsten der Schönen hört man öfter, als dass man sie sieht. Sie gelten als die schönsten aller schönen Vögel, als fliegende Wunder und wandelnde Farbpaletten. Doch nicht die unscheinbaren Weibchen, sondern die opulent ausstaffierten Männchen machen als Topmodels der Vogelwelt Furore.
Die Gesellschaften Neuguineas verwendeten traditionell Federn von Paradiesvögeln in ihrer Kleidung und bei Ritualen . Männer des Yonggom-Stammes waren sehr gut über die Vögel informiert und jagten erfolgreich die Großen Paradiesvögel, wobei sie ihre Federn als Schmuck für zeremonielle Kopfbedeckungen verwendeten, die bei rituellen Tänzen getragen wurden."
Irgendeinmal hält der Bus und wir steigen aus. Nun beginnt unser Marsch durch den Regenwald; es geht aufwärts. Der Weg ist fordernd, glitschig und zum Teil matschig.
Wir erreichen die Anhöhe, wo es einen Unterstand zum - wohl stundenlangen - Beobachten gibt. Wir stellen uns auf die Lichtung, verhalten uns still und warten gespannt.
Bei jedem Geräusch im Geäst kommt Spannung auf. Manchmal sehen wir ein kurzes Flattern, manchmal einen davonfliegenden Nicht-Paradiesvogel.
Damit ich nicht trophäenlos zurückkehren muss, nehme ich halt diese Blume auf.
Einige aus der Gruppe können tatsächlich Vögel fotografieren, aber beim heranzoomen werden die Aufgenommenen immer wie unschärfer.
Wir machen uns auf den Rückweg.
Unterwegs gibts diese freundlichen Begegnungen.
Wir fahren in die Stadt zurück und dort wieder zum Einkaufszentrum wo wir schon gestern waren. Hier frühstücken wir in einem Cafe, kaufen aber noch beim Lebensmittler das eine und andere ein.
Nun geht's zum Dorf, wo unsere lokalen Guides herkommen. Deren Familien und Dorfältesten heissen uns willkommen. Das Dorf hat verschiedene Aktivitäten für uns vorbereitet: Gesichts- und Körperbemalung, Tanz- und Musikvorführungen und, ganz speziell, sie bereiten für uns das traditionelle Pig Mumu zu.
Wer ist hier der Exot?
High-tech meets tradition: Toh überrascht einerseits mit seiner Sofortbildkamera, kann er doch den Dorfbewohner sogleich ein ausgedrucktes Foto übergeben, und andererseits mit seiner fliegenden Kamera.
Aus unserer Gruppe wollen es auch einige wissen, hier Linda und Jochen.
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Dann beginnen die Vorbereitungen für das Pig Mumu. Wie ich vernehme, wurde für uns kein Schwein geschlachtet, es gebe die Variante mit Rindfleisch und Hühner. Meine Auflistungen vom Menü sind nicht vollständig, irgendwann habe ich die Übersicht verloren, ob nach einer weiteren Lage Grünzeug heisse Steine darauf gelegt wurden oder Kartoffeln und Bananen. Was ich aber noch weiss: Am Anfang war das Feuer; natürlich auf traditionelle Art ...
... die Zutaten liegen bereit: Rindfleisch, Farn, Bananen, Kartoffeln, verschiedenes Grünzeug. Bis diese aber benötigt werden, wird noch viel Zeit vergehen ...
... das ist die Kochstelle, ein grosses Loch im Boden. Dieses wird mit Gras und grossen Bananenblätter ausgelegt währenddessen die vorbereitete Holzbeige mit den Steinen angezündet wird ...
... wenn die Steine heiss genug sind, werden sie mit einfachen Hilfsmitteln in die Kochgrube gelegt ...
... wo sie mit Alufolien - wohl nicht allzu traditionell - und danach mit Farn zugedeckt werden. Eine andere Küchencrew holt das Essen; wegen der Menge halt in Schubkarren ...
... auf das Farn werden weitere heisse Steine gelegt ...
... nun wird den Hühnern das Lager mit viel Grünem gerichtet ...
... nochmals eine Lage Alufolie und danach grosse Blätter und die Hühner können geschichtet werden ...
... nochmals eine Lage Alu mit heissen Steinen auf die Poulets ...
... und danach das finale Zudecken mit grossen Blättern, Gras und Farnen. Diese Vorbereitungen inkl. dem Feuer machen haben gut zwei Stunden gedauert. Wie lange das jetzt so im Boden gare, will ich wissen. Ungefähr zwei Stunden bekomme ich zu hören.
Und tatsächlich, was mit dem Feuermachen kurz vor 12 Uhr begann, liegt nun nach vier Stunden zum Verzehr bereit.
Erstmals esse ich Farn; nun ja, es gibt Besseres. Die Kartoffeln liebe ich, aber die Bananen sind mir zu trocken. Das Rindfleisch braucht gute Zähne und das Poulet hat keine knusprige Haut bekommen, es ist ja eher gedämpft und fad. Das Grünzeug hat keinen Geschmack beigesteuert. Als Würze erhalten wir lediglich Salz.
Während wir essen, werden weitere Tänze vorgeführt. Leider beginnt es zu regnen. So werden Unterstände aufgesucht, auch wenn's nur Stühle sind.
Bei der Verabschiedung durch den Dorfältesten können alle Touris nach vorne gehen, ihren Namen und ihre Heimat nennen; wir erhalten diese farbige Mütze geschenkt.
Es ist zwar längst September ...
Um 9 Uhr fahren wir zum gewohnten Kaffee beim Einkaufszentrum, wo wir individuell frühstücken und einkaufen. Es steht uns eine lange Fahrt nach Goroka bevor. Wir werden gut 8 Stunden unterwegs sein, nicht reine Fahrzeit, denn es sind einige Besichtigungen auf dem Programm. Einen ersten längeren Halt machen wir im Dörfchen Mindima in der Simbu Provinz. Wir besuchen die Skeleton Men des Chimbu-Stammes, Menschen mit Skelett-Bemalung, die uns eine Vorführung präsentieren.
"Die Skeleton Men ist eine Gemeinschaft mit einer reichen und faszinierende Geschichte. In ihrer Kultur sind einzigartige Praktiken und Traditionen verankert, die über Generationen weitergegeben wurden. Wie viele der über 600 indigenen Tribes in Papua-Neuginea haben auch die Chimbu eine tief verwurzelte Spiritualität, die auf Legenden und Mythen basiert. Getreu der Legende, dass ihr Stammesvater ein Geist mit übernatürlichen Fähigkeiten war, der eine Menschenfrau verführt hat, sehen sich die Chimbu ebenfalls als Geisterwesen. Ihre Tradition, sich den Körper mit Asche und weissem Lehm zu bemalen, basiert auf dieser Legende."
Eine Bestie hat ein Kind aus dem Dorf getötet. Nun soll das Ungeheuer gesucht und überwältigt werden.
Plötzlich bricht das Monster aus dem Unterholz hervor ...
... es wird umzingelt und getötet.
Ich schreie, um mir Mut zu machen.
Ein Souvenir gefällig? Vielleicht ein Penisköcher?
Danach sind wir wieder unterwegs, in der Hochlandregion von Papua-Neuguinea. Von der Western Highlands Province, mit der Hauptstadt Mount Hagen, fahren wir durch die Chimbu Province (Simbu), mit Kundiawa als Hauptstadt, in die Eastern Highlands Province, wo Goroka die Hauptstadt ist.
Papua-Neuguinea ist in 21 Provinzen aufgeteilt:
Ich wusste nicht, dass Deutschland hier über Kolonien verfügte.
"Unter dem Namen Deutsch-Neuguinea übernahm das Deutsche Reich 1899 das von der deutschen Neuguinea-Kompagnie verwaltete kaiserliche Schutzgebiet in Ozeanien. Deutsch-Neuguinea umfasste, abgesehen von Deutsch-Samoa, die Gesamtheit aller im Südpazifik gelegenen deutschen Kolonien bzw. „Schutzgebiete“ (die sogenannte „Deutsche Südsee“).
Der nördliche Teil Papua-Neuguineas war von 1884 bis 1914 deutsche Kolonie. Noch heute weisen viele geographische Bezeichnungen und die nahezu ausgestorbene Sprache „Unserdeutsch“ (die weltweit einzige deutschbasierte Kreolsprache) auf die kurze gemeinsame Geschichte Deutschlands und Papua-Neuguineas hin."
Einen Halt machen wir beim Asaro-Stamm, bei den Mudmen. Sie wohnen in einem Dorf in der Nähe von Goroka. Sie tragen eine traditionelle Tracht, schlammfarbige Körperbemalung und Masken aus Schlamm. Die Masken sind, wie wir später selber erfahren, einige Kilos schwer. Die Gruppe tritt absolut still auf, komplett geräuschlos, keine Musik, kein Gesang, kein Geschrei.
Wir erreichen Goroka, wo wir zuerst zum JK McCarthy Museum fahren.
Das Museum ist klein, enthält aber einige historische Masken, Schnitzwerke, Kostüme, Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg und eine Fotoausstellung.
"Das J.K. McCarthy Museum benannt nach John Keith McCarthy, einem Kiap (Streifenpolizist). In den 1960er Jahren war er Mitglied des Kuratoriums des Nationalmuseums. Er stiftete 64 Artefakte aus seiner eigenen Sammlung, die die Grundlage für das 1968 gegründete J.K. McCarthy Museum bildeten."
Danach fahren wir zum Hotel wo wir einchecken; hier bleiben wir zwei Nächte.
Ich inspiziere mein Reich.
Carlic Care? Ich bediene mich lieber aus dem Fundus in meinem Kulturbeutel; eine für Schweizer und Schweizerinnen unübliche Bezeichnung, um notwendiges, nécessaire, mitnehmen zu können.
"Ein Kulturbeutel oder Necessaire ist ein kleiner Behälter zur Aufbewahrung von Hygiene-Artikeln, zum Beispiel Zahnbürste und Zahnpasta, oder Utensilien zur Nagelpflege wie Nagelfeile und Nagelschere. Der Beutel wird häufig auf Reisen mitgenommen, ist aber auch mit einem Handtuch Bestandteil der Feld- und Biwakausrüstung von Soldaten zur Körperpflege. Der Begriff Necessaire findet teilweise auch Anwendung für kleine Behälter für Nähzeug."
Es ist angerichtet für das grösste Festival der Kulturen Papua-Neuguineas.
Exotische Vielfalt, kulturelle Farbenpracht, laut, bunt und schrill; das sind die Highland Shows, welche jährlich in Goroka und in Mount Hagen stattfinden. Diese waren ursprünglich friedliche Treffen von teils weit entfernten Stämmen, die unter anderem dem gegenseitigen Kennenlernen dienten. Die Goroka-Show findet jedes Jahr am Wochenende vor oder nach dem Unabhängigkeitstag am 16. September statt.
"Jedes Jahr im September erfasst eine besonders intensive Energie die Stadt Goroka im Hochland Papua-Neuguineas. Alles fiebert der bevorstehenden Goroka Show entgegen. Die wenigen Hotels sind bis auf den letzten Platz ausgebucht, die touristische Infrastruktur stösst an ihre Grenzen. Die Siedlung füllt sich zusehends mit neugierigen Touristen, aufgeregten Fotografen und faszinierenden Volksgruppen aus allen Ecken des Landes.
The Goroka Show is a well-known tribal gathering and cultural event in Papua New Guinea. It is a sing-sing held every year close to the country's Independence Day (16 September) in the town of Goroka, the capital of the Eastern Highlands Province. About 100 tribes arrive to show their music, dance and culture. The festival started in the mid-1950s as an initiative of Australian Kiaps. In recent years it has become a major attraction for both national and international tourists and remains the largest cultural event in Papua New Guinea despite similar shows now being organised in Mount Hagen and other cities around the country."
Nach dem frühen Frühstück gehts zum Bus und mit ihm zum Festivalgelände in Goroka.
Wir erhalten alle einen VIP-Besucher-Pass, den wir uns umhängen, um damit ins Stadion zu gelangen.
Vor dem Stadion herrscht bereits geschäftiges Treiben.
Wir zeigen unsere Eintrittskarten, gehen ins Stadion rein und richten uns auf der Tribüne, bei dem uns zugeteilten Sektor, unser "Basiscamp" ein.
Der Vorteil für die VIP's ist, dass wir bereits am Vormittag ins Stadion und uns auf der Grünfläche unter die Gruppen mischen können. So gibt es gute Gelegenheiten, die Teilnehmenden, mit ihren zum Teil sehr kreativen Kostümen, aus der Nähe zu fotografieren.
Beim Eingang der Gruppen stehen bereits viele einheimische Zuschauer. Security Leute kontrollieren, dass die Gruppen beim Eintreten Abstände einhalten und die Zuschauer noch nicht ins Stadion gehen ...
... noch müssen sie von aussen zusehen.
Als am Nachmittag der Eingang für alle Interessierten geöffnet wird, füllt sich das Stadion mit einer sehr grossen Menschenmenge.
Aber noch ist es nicht soweit und es hat genügend Platz. So mische ich mich, mit Kamera und Handy bewaffnet, unter die vielen Akteure.
Es gibt reine Frauen- und Männer-Gruppen und gemischte Gruppen. Jede Gruppe trägt ein Schild mit sich, worauf steht, um welchem Stamm es sich handelt und aus welcher Provinz sie kommen. Die einen singen oder brüllen, die anderen Musizieren, führen einen Tanz oder sonst eine Vorführung auf. Das Zuschauen ist jedenfalls sehr unterhaltend.
Viele der Gruppen führen Kinder mit sich Es erinnert mich an die Guggenmusiken zu Hause, wo auch keiner zu klein ist um mitzumachen.
Szenenwechsel am Abend: Zum Apéro gehts in den Goroka Aero Club. Unser Hotelier ist Mitglied und nimmt uns als seine Gäste mit rein.
Die Einrichtung ist antiquiert, aber für meinen Jahrgang noch stimmig.
Was für ein Abgang vom lebenslangen Mitglied Lesley Patrick Gillies: Er verliess diese Welt in einer Staubwolke und einem Steinhagel.
Auch ein Mudman verirrt sich in den Club.
"Der Name Asaro-Mudmen (Schlamm- oder Lehmmenschen) geht auf den Asaro-Fluss zurück, der durch das Siedlungsgebiet fliesst. Die Beliebtheit führte zur Legendenbildung.
Die Bekannteste erzählt, wie die Mudmen im Kampf gegen einen feindlichen Stamm unterlegen waren und sich genötigt sahen den Schutz des Asaro-Flusses aufzusuchen. Im Schutze der Dämmerung wollten die unterlegenen Krieger fliehen. Der Feind sah die Mudmen sich aus dem Schlamm des Flusses erheben und bekam es mit der Angst zu tun, da Körper und Kopf vollständig schlammverkrustet waren. Man glaubte, es seien Geister, vor denen grosse Ehrfurcht bestand. Aus Furcht und Schrecken floh nunmehr das siegreiche Volk und wich dem Gegner endgültig.
Eine andere Legende erzählt von einem Asaro-Jungen der Milben bekam. Die Dorfbewohner bedeckten seinen Körper mit Schlamm und seinen Kopf mit einer Schlammmaske, woraufhin die Milben starben."
Die heutigen Fixpunkte sind: 8 Uhr Abfahrt zum Goroka-Show-Stadion. Viertel vor zwölf Treffpunkt bei der Tribüne. 12 Uhr Abfahrt zum Bird of Paradise Hotel für ein Mittagessen. 13:30 Uhr Abfahrt nach Lae, welches rund 300 Km von Goroka weg ist, also eine lange Fahrt.
Den ganzen Vormittag verbringen wir nochmals im Stadion. Für mich sind keine Unterschiede zu gestern sichtbar. Es gibt keine Bewertungen der Darbietungen oder Kostüme; zudem fallen mir keine neue Gruppen auf.
Absolut geräuschlos unterwegs, und trotzdem fallen sie auf, die Mudmen.
Der Blick von der Tribüne aus über die Menschenmenge.
Später gesteht uns Linda, dass sie zu Hause eine Penis-Sammlung habe, also wohl eine Penisköcher-Sammlung. Nichts für mich, ich bin auf der Suche nach einer schönen, kleinen Mudmen-Maske.
Bei dieser Frau wurde ich fündig; sie hält mein Geld in den Händen, den Gegenwert für die Maske.
Das Rote Kreuz ist auch auf dem Festgelände präsent und informiert über Krankheiten und deren Verhütung.
Dann gehts los, mit einer Person mehr an Bord: Aus einer anderen Gruppe stösst Lisa aus Deutschland dazu, sie hat auch das Anschlussprogramm ab Morgen gebucht.
Neu nehme ich hinten Platz, da kann ich zwischendurch die Beine ausstrecken und so meine Knie entlasten.
Die Szenereie der Landschaft ändert sich immer wieder.
Paulo stellt mit einem App fest, dass die Wahrnehmung des schnellen Fahrens korrekt ist; recht schnell für einen Bus.
Stammesfehde hautnah: Wir hören plötzlich einen Knall. Ich schaue nach vorne, sehe einen Kleinbus vor uns stehen und denke, ein Unfall. Unser Fahrer reisst geistesgegenwärtig das Steuer nach rechts, gibt Gas und fährt an dem stehenden Auto vorbei. Ich schaue aus dem Seitenfenster und sehe, dass vier bis 5 Männer, zwei sind bewaffnet, beim Auto die beiden vorderen Türen aufreissen. Der gehörte Knall war ein Schuss, der vermeintliche Unfall ein Überfall. Als wir realisieren, was wir soeben erlebt haben, werden die Gespräche lauter. Unsere lokalen Führer sagen, das sei ein Überfall von einem Stamm auf den anderen gewesen.
Gegen vier Uhr gibt es einen Halt; Gelegenheit um die Beine zu vertreten und eine Toilette aufzusuchen.
Was wohl die Gegenleistung für die 2 Kina (rund 43 Rappen) sein wird?
Eine halbe Stunde später; was gibt es da zu sehen?
Eine Männergruppe gesellt sich zu uns, ein Gross-Gruppen-Foto entsteht.
Ein grosser Markt zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich und Gelüste nach Kokos wollen von den einen gestillt werden. Auch ich habe eine Kokos-Nuss gekauft und öffnen lassen. Der Geschmack kam bei weitem nicht an die Erinnerungen an den letztmaligen Genuss - wann war das? - heran.
Dart-Spielen, aber auf extrem grosse Distanz, wird auch angeboten und ...
... Toilettenbesuch zum gleichen Preis wie vorher. Mal schauen, wie es hier aussieht.
Rechts für Frauen, links für Männer, wird mir erklärt.
Die Einheimischen sind so unterwegs.
Gegen 20 Uhr erreichen wir unser Hotel in Lae. Nun heisst es von einem Teil der Mitreisenden Abschied zu nehmen. Gruppe A fliegt morgen früh nach Port Moresby, wo die Tour enden wird. Gruppe B - das optional buchbare Anschlussprogramm - bleibt noch zwei Tage länger.
"Lae (deutsch ehemals Lehe) ist die zweitgrösste Stadt in Papua-Neuguinea und die Hauptstadt der Provinz Morobe an der Nordküste des Landes. Sie hat 148'934 Einwohner (Stand 2011) und liegt am Huongolf, der reich an Korallenriffen ist. Eine halbe Autostunde ausserhalb der Stadt liegt Laes Flughafen Nadzab, der von einigen internationalen Fluggesellschaften angeflogen wird.
Von Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg gehörte das Gebiet des heutigen Laes zur deutschen Kolonie Kaiser-Wilhelms-Land. Lae wurde erst in den 1920er Jahren gegründet, als man einen geeigneten Ort für eine Start- und Landebahn im neuentdeckten Gold-Gebiet von Wau suchte und bei der deutschen Lehe-Missionsstation am Huongolf fündig wurde. Die Stadt wurde in Lae umbenannt. 1935 war Lae mit über 100 meist männlichen Europäern nur eines der kleineren Zentren Papua-Neuguineas. Die meisten der Bewohner waren zu diesem Zeitpunkt Angestellte diverser Fluggesellschaften, u. a. der Guinea Airways, über die die Versorgung der Goldfelder geregelt wurde.
Am 2. Juli 1937 legte die US-amerikanische Flugpionierin Amelia Earhart in Lae ihren letzten Zwischenstopp ein, bevor sie auf dem Weiterflug verschollen blieb.
Kurz vor ihrem 40. Geburtstag nahm sie sich vor, als erster Mensch die Erde am Äquator zu umrunden. Als Flugzeug stand ihr eine Electra (Lockheed Modell 10) zur Verfügung. Die Electra wurde von der Universität als fliegendes Labor gesponsert. Einen ersten Versuch im März musste sie wegen eines Startunfalls bereits in Hawaii abbrechen. Daraufhin verliess ihr zweiter Navigator, Kapitän Henry Manning, der ein erfahrener Funker war, das Projekt. Mit ihrem Navigator Fred Noonan startete sie am 21. Mai 1937 in Miami erneut.
Nach Zwischenlandungen in Brasilien, Westafrika, Kalkutta und Rangun hatte sie am 29. Juni drei Viertel der Strecke zurückgelegt und hob am 2. Juli von Lae in Neuguinea ab, um den letzten Abschnitt – den Pazifik – hinter sich zu bringen. Sie flog Richtung Howlandinsel, wo sie einen letzten Zwischenstopp einlegen wollte. Earhart hatte geplant, die nur 2,6 km² grosse Howlandinsel mittels Funkpeilung zu finden. Zu diesem Zweck wartete dort der US-Coast-Guard-Kutter Itasca, der auf ihre Funksprüche wie vereinbart reagierte. Earhart meldete aber wiederholt, keinerlei Funksignale zu empfangen, wonach sie offenbar, zunehmend in Not, über dem Pazifik umherirrte. Gegen 08:40 Uhr Ortszeit gab ihr Navigator die Flugrichtung durch (auf der Standlinie 157°/337°); danach riss der Kontakt endgültig ab. Auf der Howlandinsel kam das Flugzeug nie an. Kurz nach ihrem letzten Funkspruch löste die US-Regierung eine grosse Suchaktion aus: 64 Flugzeuge und 8 Kriegsschiffe beteiligten sich an der Suche, der bis dahin grössten in der Geschichte der Luftfahrt. Mehr als 400'000 km² Meer wurden abgesucht, die Kosten beliefen sich auf ca. 4 Millionen US-Dollar. Doch weder die vermisste Maschine noch Earhart oder ihr Begleiter konnten gefunden werden, so dass man die Suche am 19. Juli einstellte. Amelia Earhart wurde für „verschollen, vermutlich tot“ erklärt. 1938 baute man ihr zu Ehren auf der Howlandinsel einen Leuchtturm, der den Namen Amelia Earhart Light erhielt.
Nach den Zerstörungen durch schwere Kämpfe im Pazifikkrieg während des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt um den alten, heute nicht mehr genutzten Flughafen herum mit weit verstreuten Fabrik- und Bürogebäuden neu geplant. Neben dem wichtigen Industrie-Zentrum gibt es grosszügige Parks, Gärten, Hotelclubs und Golfplätze. Berühmt ist der Botanische Garten, der etwa 100 Hektar umfasst und die gesamte reichhaltige Flora Neuguineas vorstellt. 1968 wurde Lae Sitz des Papua New Guinea Institute of Higher Technical Education, einer Vorläufereinrichtung der 1973 hier gegründeten Papua New Guinea University of Technology."
Die Abfahrt ist auf 03 Uhr angesagt. Es ist 3:14 Uhr als wir mit zwei Geländefahrzeugen losfahren, wobei das eine zuerst Gäste in einem anderen Hotel abholt. Vor uns liegen mehr als 250 Km überwiegend unbefestigte Strasse. Wir werden rund 7 Stunden unterwegs sein bis wir ankommen; die gleiche Strecke danach wieder zurück. 14 Stunden, ein recht grosser Aufwand ...
Nach drei Stunden Fahrt gibs bei einem hübschen Resorts einen ersten, aber nur kurzen Halt. Immerhin reichts für einen Besuch auf der Toilette. Als der zweite Geländewagen ankommt, gehts schon wieder weiter.
Der Zustand der Strasse verschlechtert sich zunehmend. Beim Trinken von meinem gestern eingekauften Kaffee-Drink muss ich achtgeben, dass ich das kostbare Getränke nicht verschütte. Zusammen mit ein paar Bisquits ist das mein Frühstück. Da ich neben dem Chauffeur sitze - Altersbonus - biete ich ihm auch Bisquits an.
Die Fahrzeuge waren auch schon sauberer, oder nicht Ondra?
Längst haben wir die Ebene verlassen. Es geht Hügel rauf und ...
... Hügel runter.
Unser Chauffeur, der wirklich gut fährt.
Brücken sind oft keine vorhanden oder nicht mehr benutzbar; nur noch Fussgänger können über die einsamen Eisenstreben gehen.
Der angekündigte notwendige Zeitbedarf für die Herfahrt stimmt, ist es doch 10:15 Uhr als wir ankommen. Sofort stehen wir im Interesse der Dorfbewohner.
Es gibt Diskussionen mit dem Sprecher des Dorfes über den Zutritt. Das wäre noch, 7 Stunden um hierher zu kommen und dann unverrichteter Dinge zurück. Unsere lokalen Guides verhandeln. Es geht um Geld, um mehr Geld als abgemacht.
Während die beiden Parteien diskutieren, schaue ich mich um.
Mit dem notwendigen Geld wird wieder Einigkeit hergestellt und wir können unseren Marsch beginnen.
Da oben bei den Felsen liegt unser Ziel. Zuerst gehts auf der Strasse, doch danach wirds mühsam.
Dankend nehme auch ich einen Bambusstock als Hilfe an.
Nach einem kurzen Rast bei einer Hütte gehts weiter.
Auch wenns zwischendurch mal wieder abwärts geht, kommen wir doch mit jedem Schritt der Felswand näher. Die Spannung steigt. Wie wird das, was wir zu sehen bekommen, auf mich wirken?
Die Mumien von Aseki sind Skelette von Stammesführern, die vor über 100 Jahren geräuchert wurden. Die zwölf Skelette sitzen nun "lebensecht" unterhalb einer Felswand auf einem Hügel über dem Dorf. Um dorthin zu gelangen ist eine Wanderung nötig. Laut unseren lokalen Reiseführern besuchen weniger als 50 Menschen jedes Jahr diesen Ort; er liegt ja auch weit abseits der Touristenpfade.
"Warum gibt es in Aseki Mumien? Der erste dokumentierte Bericht über die geräucherten Leichen stammte vom britischen Entdecker Charles Higginson im Jahr 1907. Unsere lokalen Vermittler bestätigten, dass dies sogar seit über 100 Jahren der Fall sei. Sie fügten als Referenz hinzu, dass sie die 5. Generation seien, seit sie überhaupt „geräuchert“ hätten, dass die Praxis jedoch nicht mehr praktiziert werde. Die Geschichte besagt, dass die Praxis ursprünglich begann, als ein Stammesführer von einem gottesfürchtigen Missionar angeschossen wurde, was zu Vergeltungsangriffen führte, die erst endeten, als den Einheimischen Salz geschenkt wurde. Das Salz wurde dazu verwendet, die Mumien zu räuchern, die danach mit rotem Lehm bedeckt wurden, was noch heute grösstenteils zu sehen ist. Obwohl diese Praxis eingestellt wurde, war dies die Geburtsstunde des Mysteriums des Anga-Stammes, das heute als die Mumien von Aseki bekannt ist. Und obwohl sie Anthropologen und Journalisten gleichermassen fasziniert haben (wie etwa die BBC), haben es nur wenige Touristen geschafft, hierher zu kommen, zumindest bis jetzt."
Erstaunlich, dass diese sehr spezielle Ahnenverehrung nicht behütet wird. Die Skelette sind ungeschützt der Natur, dem Wetter und den Tieren, ausgesetzt. Zudem werden sie bei besonderen Anlässen ins Dorf runtergetragen; dabei wird wohl der eine oder andere Knochen abfallen. Andererseits können im Dorf die Skelette auch wieder "repariert" werden.
Wir beginnen mit dem Abstieg. Nun erweisen sich die Bambusstöcke als noch hilfreichere Stützen auf dem zum Teil steilen und rutschigen Weg zurück. Auch die Begleiter aus dem Dorf sind besorgt und reichen bei kritischen Stellen helfende Hände als Unterstützung.
Wir mussten einen enormen zeitlichen und strapaziösen Aufwand auf uns nehmen, um zu dieser Stätte zu gelangen. Für mich hat es sich gelohnt; habe so etwas noch nie gesehen. Wegen den schlechten Strassen wird es sicherlich nie zu einem touristischen Hotspot werden.
Kurz nach 12 Uhr beginnen wir die Rückfahrt. Da alle, auch ich, mit der Müdigkeit zu kämpfen haben und sich kurzfristig ins Land des Schlafes verabschieden, prüfe ich ab und zu unseren Chauffeur und spreche ihn an. Nein, er sei nicht müde, antwortet er mir. Zwar hat er eine Pause von rund zwei Stunden machen können, aber schlussendlich sitzt er rund 14 Stunden hinter dem Steuer.
Längst hat es eingedunkelt, als wir um 19 Uhr im Hotel ankommen. Mit dem Altersbonus sitzt es sich vorne neben dem Chauffeur angenehm; auch Lisa, Jochen und Ondra in der zweiten Reihe können sich nicht beklagen. Und die fünf zuhinterst, Justin und Gareth von Young Pioneer Tours, sowie die drei Locals lachen, also haben sie es auch gut.
Nach dem gestrigen strapaziösen Tag gehen wir es heute gemütlich an, Erst um zehn Uhr fahren wir los. Der erste Punkt auf unserem Sightseeingprogramm ist der Besuch des The Rainforest Habitat auf dem grossen Universitätsgelände, das die Vielfalt der Tier und Vegetation von Papua Neuguinea zeigt.
Durch die Türe durch und schon sind wir im Regenwald.
Was habt ihr entdeckt?
Aha, Indo-Pacific crocodiles (saltwater crocodile).
"Das Leistenkrokodil, auch Salzwasserkrokodil genannt, ist das grösste heute lebende Krokodil, gefolgt vom Nilkrokodil. Es handelt sich dabei um eine Art der Echten Krokodile. Wie auch die Spitzkrokodile können Leistenkrokodile sowohl im Salz- als auch im Süsswasser leben. Das Leistenkrokodil ist die am weitesten in den Ozean vordringende Krokodilart, ist aber auch oft in Brackwasser, Flüssen und Sümpfen im Inland zu finden."
Nebenan beginnt gleich die Fütterung, also nichts wie hin.
Sind das jetzt Victoria crowned pigeon (Fächertaube) oder doch eher Southern Crowned Pigeon (Rotbrust-Krontaube)?
"Die Rotbrust-Krontaube ist mit einer Körperlänge von 66–74 Zentimetern und einem Gesamtgewicht von 2,5 Kilogramm einer der grössten Vertreter der Familie der Tauben. Sie kommt ausschliesslich in einem kleinen Gebiet auf Neuguinea vor.
Die Fächertaube ist eine Vogelart aus der Familie der Tauben. Sie zählt zu den Krontauben und weist eine sehr hohe Ähnlichkeit zu anderen Krontaubenarten auf, der Krontaube, der Rotbrust-Krontaube und der Sclaters Rotbrust-Krontaube. Fächertauben wurden bereits 1848 im Zoo von London gezeigt. Zahlreiche zoologische Gärten pflegen heute Fächertauben in ihren Tropenhallen"
Cassowary; habe ich vor Jahren erstmals in Australien gesehen, vornehmlich überfahren am Strassenrand.
"Die Kasuare sind eine Gattung grosser flugunfähiger Vögel aus der Gruppe der Laufvögel. Das Verbreitungsgebiet umfasst Neuguinea mit einigen Nebeninseln, wo Kasuare die grössten Landtiere sind, sowie die australische Kap-York-Halbinsel. Der Name „Kasuar“ ist vom malaiischen Namen „kasuari“ abgeleitet."
Tree Kangaroo.
"Baumkängurus sind eine Gattung aus der Familie der Kängurus. Die Vertreter dieser Gattung haben sich gegensätzlich zu anderen Kängurus an eine baumbewohnende Lebensweise angepasst und entsprechen hierdurch nicht dem geläufigen Kängurumodell. Alle Arten leben in Ozeanien und ernähren sich von verschiedenen Pflanzenarten und -teilen. Baumkängurus kommen in Neuguinea (Westneuguinea und Papua-Neuguinea im Tiefland- und Bergregenwald sowie in der subalpinen Zone) und auf der Kap-York-Halbinsel im nordöstlichen Australien (Queensland) vor, wo sie in Wäldern und Regenwäldern leben."
Nun fahren wir nach Malahang, einem Vorort von Lae. Es sei aber nicht sicher, ob wir aussteigen können, je nach Anzahl der Menschen die sich dort aufhalten. Ein Schiffswrack ist der Grund unseres Herkommens.
"Die Myoko Maru war ein Frachtschiff mit 4'103 Bruttoregistertonnen, das 1939 von Mitsubishi Jukogyo Kabushiki Kaisha, Yokohama gebaut wurde. Es wurde 1939 an Toa Kaiun Kabushiki Kaisha übergeben und 1941 während des Zweiten Weltkriegs von der Kaiserlich Japanischen Armee requiriert.
Am 7. Januar 1943 wurde die Myoko Maru vor Lae, Neuguinea, von US-Flugzeugen der 49. Fighter Group beschädigt, woraufhin sie auf den Strand in der Nähe von Malahang gesteuert wurde, wo sie am nächsten Tag erneut bombardiert und zerstört wurde; sie wurde als „Malahang-Wrack“ bekannt. Während des Krieges bot das Schiff Unterkunft für Tausende von amerikanischen und australischen Truppen, die nach Norden zogen. Nach dem Krieg wurde das Schiff von John F. Hoile genutzt, der den Rumpf des Schiffes in eine technische Werkstatt. Zu diesem Zeitpunkt war das Schiff vollständig auf dem Strand.“
Ich werfe einen Blick in die Zeitung, welche unser Chauffeur im Auto hat.
Nun gehts in ein Schnellrestaurant zum Mittagessen.
Ich bin ja bekannterweise grosser Anhänger von Seafood, nicht jedoch von frittierten Meeresfrüchten. «Vögeli friss oder stirb», so nehme ich, was angeboten wird.
"Vogel, friss oder stirb: Umgangssprachliche Äusserung, dass es bei etwas keine Alternative, keine Wahl gibt, die Gegebenheiten akzeptiert und hingenommen werden müssen"
Szenenwechsel: Lae War Cemetery.
"Der 1944 gegründete Soldatenfriedhof von Lae befindet sich neben dem Botanischen Garten im Zentrum der Stadt Lae, der Hauptstadt der Provinz Morobe in Papua-Neuguinea. Der Friedhof wird von der Commonwealth War Graves Commission verwaltet.
Im Zweiten Weltkrieg kämpften japanische und Commonwealth-Soldaten um die Kontrolle der strategischen Gebiete von Papua-Neuguinea, und die Provinz Morobe war Ende 1942 und 1943 Schauplatz mehrerer hitziger Kämpfe; 1944 waren die Japaner von der Insel vertrieben worden. Auf dem Friedhof befinden sich die sterblichen Überreste von über 2'800 Soldaten, von denen viele im Salamaua-Lae-Feldzug gefallen sind, aber auch diejenigen, die in japanischer Gefangenschaft auf der Insel gefallen sind. Nachdem die sterblichen Überreste der vermissten Soldaten geborgen worden sind, wurden sie auf dem Friedhof beigesetzt."
Auch auf diesem Friedhof liegen die Körper von vielen nicht identifizierten Soldaten.
Ein Gruppe australischer Soldaten ist zu Besuch hier.
Als letzte Besichtigung steht Lae Botanic Gardens an.
"Der Botanische Garten von Lae erstreckt sich über eine Fläche von 38 Hektar. Der Garten besteht grösstenteils aus natürlichem Tieflandregenwald mit Bächen."
Nun kehren wir zu unserem Hotel zurück, dem Morobe Hotel.
Kommst du mit auf mein Zimmer? Es liegt im ersten Stock ...
... ja genau, hier bis du richtig.
Magst du die Farbe der Bettwäsche?
Doch, doch, die Toilette funktioniert
Im Zimmer kann ich ein bisschen relaxen, bis wir um 18 Uhr zum Abendessen losfahren; es wird unser Abschiedsessen sein.
Aha, der Boss ist bereits da.
Jeder bestellt (und bezahlt) was er will - Gareth und Justin geniessen es.
Heute ist der Wecker früh aktiv, sehr früh ...
Vor uns liegt der Flug vom Flughafen Lae Nadzab zum Jacksons International Airport in Port Moresby, ein Flug von nicht einmal einer Stunde. Wir sind jedoch über 3 1/2 Stunden vor Abflug im Hotel bereit.
Als wir am Flughafen ankommen, ist dieser noch geschlossen; unsere begleitende Guides von Young Pioneer Tours wollen sicher sein, dass wir die gebuchten Plätze im Flieger auch wirklich bekommen.
Viel ist nicht los auf diesem kleinen Flughafen.
Der ländliche Flughafen ist klein, deshalb ...
... gehts zu Fuss zum Flugzeug.
Air Niugini: "Das Wort "niugini" stammt aus der am weitesten verbreiteten Verkehrssprache in Papua-Neuginea, der Kreolsprache Tok Pisin, und bedeutet Neuguinea. Das Logo der Gesellschaft ist ein roter Paradiesvogel, das Wappentier von Papua-Neuguinea."
Wir sind in der Luft.
Wir landen auf dem Domestic Airport. Nachdem wir unser Gepäck entgegengenommen haben, verabschiede ich mich von der Gruppe, die in ein Hotel in die Stadt fahren. Für mich habe ich ein Zimmer im Gateway Hotel gebucht, welches in der Nähe vom Flughafen liegt. Mit einem Shuttle-Bus gelange ich dorthin.
Wie erwartet ist mein Zimmer noch nicht bereit. Ich schaue mich deshalb im und ums Hotel herum um.
Bei Hannah's lasse ich mir von einem Barbier meinen Bart für die Zivilisation trimmen und buche für den Nachmittag eine Massage.
Auch heute ist es nichts mit ausschlafen. Um halb vier stehe ich für den Shuttle-Bus bereit, der mich zum internationalen Flughafen bringt, der neben dem Inlandflughafen liegt.
Das Check-in ist noch nicht geöffnet. Es hat aber kaum Leute. Ups, ich stehe am falschen Ort ...
... aber auch hier geht das Check-in rasch über die Bühne, so dass ich bald den Koffer los bin und dafür eine Bordingkarte in den Händen halte.
Beim zeitvertreibenden Herumgehen realisiere ich auf einer Landkarte, dass Ausstralien einige Inseln sehr nahe der Küste zu Papua-Neuguina besitzen: Die Torres-Strait-Inseln.
"Boigu Island, ist die grösste Insel der Talbot-Inseln und die fünftgrösste im Archipel der Torres-Strait-Inseln, die zum australischen Bundesstaat Queensland gehören. Die rund 90 km² grosse und flache Insel liegt 6 km vor der Südküste von Papua-Neuguinea in Höhe der Mündung des Mai Kussa. Sie gilt als die nördlichste bewohnte Insel von Australien. Im Norden der Insel befindet sich die einzige (gleichnamige) Ansiedlung mit einer Grundschule sowie eine für kleinere Flugzeuge geeignete Start- und Landebahn von etwa 700 Metern Länge. Die Ansiedlung Boigu ist der nördlichste bewohnte Ort Australiens. Boigu hat eine Bevölkerung von 271 (Stand 2016), nach 283 im Jahr 2006. Von diesen gehören fast 85 % zur indigenen Bevölkerung (Torres-Strait-Islanders).
Saibai Island ist neben Boigu und Dauan Teil der Nordwestgruppe der Torres-Strait-Inseln in der Meerenge zwischen Australien und Papua-Neuguinea. Die nur rund 4 km von der Südküste der Westprovinz von Papua-Neuguinea gelegene flache Mangroveninsel liegt mit der höchsten Erhebung von etwa 1,7 m knapp über dem Meeresspiegel, und ist daher bei starkem Wellengang stets überflutungsgefährdet. Trotzdem besitzt die Insel einen Flughafen, der mehrmals in der Woche die Insel mit Cairns verbindet. Die 465 Einwohner siedeln nur an der Küste. Teilweise leben sie auch nicht durchgehend auf der Insel.
Die Torres-Strait-Insulaner sind die indigene Bevölkerung der Torres-Strait-Inseln vor Queensland in Australien. Viele von ihnen leben inzwischen auf dem australischen Kontinent. Sie haben eine melanesische Kultur und sind nicht mit den Aborigines verwandt."
Ich nehme Platz auf Sitz 11 C. Bald darauf startet der Kapitän die Motoren, das Flugzeug rollt auf die Startbahn, die Drehzahl wird erhöht, der Lärmpegel steigt und das Flugzeug startet. In 3 Stunden und zehn Minuten sollte ich in Brisbane, landen. Ich war noch nie in so kurzer Zeit in Australien.
Wenn du mehr über Papua-Neuginea erfahren willst, dann schaue dir die interessante Weltspiegel Doku "Papua-Neuguinea extrem: Hölle oder Paradies?" von ARD an; Dauer 43 Minuten.
Die Fortsetzung der Südostasien-Reise geht unter Australien weiter.