Ueli Meyes

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Südostasien Reise 2024, Teil 3/4

Jubiläumsreise nach Down Under

 

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19. September - 6. Oktober 2024

 

Inspiration - Motivation

Bei einem Gespräch mit meinem Sohn reden wir auch über mögliche gemeinsame Ferien während den Schulferien der Kinder/Grosskinder im australischen Frühling. Somit fügt sich die 10. Reise nach Down Under, der neuen Heimat meines älteren Sohnes Pascal, in meine Reiseplanung ein.

Meine bisherigen Reisen nach Australien:
2001 Stopover auf dem Weg nach Neuseeland
2004 mit Pascal und Daniel durch Tasmanien
2007 Pascal's 30. Geburtstag in Sydney
2009 Hochzeit Pascal mit Janelle
2014 Mein zweites Grosskind
2015 Ende meiner grossen Asien Reise
2017/02 Rundreise VIC, NSW und Capital Territory
2017/11 einfach so
2022 endlich lässt COVID-19 wieder Reisen zu

 

Vorbereitung

Diesmal will ich auf der Hinreise endlich ein Vorhaben umsetzen, welches mich schon lange als Idee beschäftigt: Ein Besuch in Papua-Neuginea.

Und wenn schon um die halbe Welt fliegen, wieso nicht auch auf dem Rückweg noch etwas machen? Zuerst hatte ich die Philippinen auf dem Radar. Nach ersten Recherchen liessen mich jedoch Hinweise auf Gefahren von Taifunen (tropische Wirbelstürme), auch in meiner beabsichtigten Reisezeit, davon abhalten. Ein ebenso interessanter Ersatz ist bald definiert: Taiwan.

Am 8. Januar buche ich die Flüge, direkt bei den Airlines. Es sind sieben Flüge für das wohl nicht alltägliche Routing mit einer Flugzeit von insgesamt 48 Stunden und 5 Minuten:

 

Verwirklichung

Der Beginn der Südostasien-Reise ist unter Singapur und Papua-Neuguinea.

 

Donnerstag, 19. September 2024, Port Moresby/Papua-Neuguinea - Brisbane/Australien

Wie eingangs erwähnt, bin ich nun zum 10. Mal in Australien, aber noch nie dauerte der internationale Flug nur 3 Stunden und 10 Minuten ... ich reiste aber auch noch nie aus dem nächsten Nachbarland von Australien an.

Mit meinem zuhause eingereichten und gewährten eVisitor Visa, verläuft die Einreise unproblematisch. Nachdem auch mein Koffer die Reise geschafft hat und auf dem Förderband liegt, informiere ich mich, wie ich in die Stadt komme. Ich kaufe eine Zugfahrkarte und gehe zur Bahnstation, wo ich auf den nächsten Zug warte.

Der Zug kommt, ich steige ein und schaue auf einem Streckenplan, wie weit es bis zum Bahnhof Central Station ist.

Bei der Brisbane Central Station steige ich aus. Mit Google Maps suche ich den Weg zum gebuchten Hotel. Klar laufe ich auf der Strasse zuerst in die falsche Richtung. Nach knapp 10 Minuten - "8 minute walk to Central Train Station" - komme ich im Hotel George Wiliams an der George Street an. Erfreulicherweise ist das Zimmer schon bereit und ich kann nach dem Einchecken und Bezahlen das Zimmer beziehen.

2015 war ich letztmals hier in Brisbane und auch damals aus dem gleichen Grund: einen Kollegen aus früherer Zeit im Turnverein Cham treffen. Wir sind so verblieben, dass ich mich melde, wenn ich im Hotel bin. Also schreibe ich Roman an. Wir wollen uns um 14 Uhr beim Riesenrad in der Southbank treffen. Es bleibt noch Zeit, etwas Kleines zu essen und Getränke einzukaufen. Danach mache ich mich auf den Weg.

Die Skyline überrascht, mich dünkt, ein paar Wolkenkratzer sind mehr dazugekommen.

Beim Riesenrad treffe ich Roman, der vor vielen, vielen Jahren nach Australien ausgewandert ist und hier eine Familie gegründet hat. Er kommt mit seinen beiden Töchtern Ayana und Lina, während seine Frau Seble noch am Arbeiten ist. Alle vier habe ich auch vor 9 Jahren getroffen. Die beiden Girls sind gewachsen und Roman hat ein paar graue Haare mehr bekommen.

Roman schlägt vor, auf eine kürzlich eröffnete Plattform in einem Hochhaus hochzufahren. Freien Platz im "Gartenrestaurant" finden wir nicht, aber die Aussicht können wir trotzdem bestaunen.

Danach kehren wir auf den Boden zurück, überqueren den Brisbane River und setzen uns in einem Garten von einem der vielen Restaurants in South Bank hin und bestellen Getränke.

"Brisbanes Stadtstrand im Kulturviertel: Direkt am Brisbane River und gegenüber dem Stadtzentrums befindet sich Brisbanes lebendiges Kulturzentrum, South Bank. Parks, Galerien, Restaurants, Cafés und ein wunderschöner Stadtstrand erwecken South Bank zum Leben. Hier findest Du auch einen kleinen Regenwald und einen nepalesischen Friedenstempel (Überbleibsel der Weltausstellung im Jahr 1988). South Bank ist einer der zentralen Haltepunkte der öffentlichen CityCat-Fähre, so dass Du Deine Sightseeing-Tour hier um eine entspannte Flusskreuzfahrt erweitern kannst. Über den Brisbane River zu schippern, macht einfach Spass und ist richtig entspannend."

Danach nehmen wir eine CityCat-Fähre und fahren flussaufwärts. Bei einer Brauerei, die direkt am Flussufer liegt, steigen wir aus und ... klar doch, wir trinken ein Bier.

Beim Zurückfahren hat die Stimmung geändert, das abendliche Licht gibt der Stadt eine spezielle Optik.

Wir treffen Seble, Romans Ehefrau und Mami von Ayana und Lina. Seble holt die drei mit dem Auto ab. Das frühe Aufstehen heute morgen um 3 Uhr in Port Moresby, macht sich bemerkbar, so verabschiede ich mich. Es war ein schönes Wiedersehen.

 

Freitag, 20. September 2024, Brisbane - Melbourne - Torquay: Wiedersehen

Gegen sieben Uhr fahre ich mit dem Lift zur Rezeption runter und bestelle ein Taxi um zum Flughafen zu fahren.

Erstmals sehe ich in einem Auto, dass der konventionelle Innenrückspiegel als Display für die rückwärtige Kamera funktioniert.

Nachdem ich das Gepäck los bin und den Boarding Pass habe, geniesse ich ein Frühstück. Irgendwie habe ich heute Morgen Lust nach einem leicht anderen Frühstück.

Von mir aus kann's losgehen. Ich bin bereit, aber angespannt, emotionsgeladen ... nach gut 2 1/2 Stunden ist es dann am Flughafen in Melbourne soweit ...

... herzliches Wiedersehen nach 2 1/2 Jahren, nach langen 913 Tagen. Am 22. März 2022 habe ich meinen Sohn Pascal und seine Familie das letzte Mal gesehen. Ich wusste, dass er mich heute abholt, dass aber Lennox auch mit dabei ist - heute ist doch der letzte Schultag vor den Frühlingsferien? - überrascht und freut mit sehr.

Über die M1 fahren wir nach Torquay, wo wir nach rund 5/4-Stunden ankommen. Nun kann ich Janelle wiedersehen; wer noch fehlt ist Oscar. Er ist nach dem letzten Schultag direkt zu einer Kindergeburtstagsparty eines Kollegen, wo er auch die Nacht verbringt.

"Der National Highway 1, oft auch nur als Highway 1 bezeichnet, ist mit etwa 13'600 Kilometern die längste Fernstrasse Australiens. Der Highway 1 folgt dem Verlauf der Küste und umrundet den gesamten australischen Kontinent. Er gehört mit der Panamericana oder dem Transsibirien-Highway in Russland zu den längsten nationalen Strassenverbindungen weltweit. Der Highway 1 verbindet die Hauptstädte Brisbane, Darwin, Perth, Adelaide, Melbourne und Sydney. Einen eigenen Abschnitt des Highway 1 gibt es auch auf Tasmanien.
Heute ist der Highway 1 nach wie vor ein wichtiger Bestandteil im Netzwerk der australischen Fernstrassen. Seit der Einführung des National Highway Systems in den 1990er Jahren und dessen schrittweiser Umsetzung in den einzelnen Staaten ist der Highway 1 heute grösstenteils als A1 oder M1 ausgeschildert. Die ursprüngliche Beschilderung des Highway 1 ist dagegen grösstenteils verschwunden."

Am späteren Nachmittag werden wir zum Abendessen fahren, wird mir mitgeteilt, mehr nicht. Wohin es gehen wird, verrät mir meine Familie nicht. Beim Losfahren wird mir relativ schnell klar, dass wir zu meinem Lieblingsrestaurant fahren.

Anscheinend haben wir noch Zeit, den Janelle hält unterwegs bei einem Viktorianischen Schiffsfriedhof an.

"46 bekannte Wracks liegen zwischen Torquays Fisherman's Beach bis Point Lonsdale. Sie bestehen aus Schleppern, Baggern, Lastkähnen, Leichtern, Küstenfrachtern, U-Booten aus dem Ersten Weltkrieg, einem Raddampfer und einem Patrouillenboot. Viele dieser Schiffe wurden durch eine Sprengladung oder einen geöffneten Ventilhahn zerlegt und versenkt, und viele sind bis heute ziemlich intakt geblieben. Diese Schiffe wurden von den frühen 1900er Jahren bis 1999 ausser Dienst gestellt und liegen in einer Tiefe zwischen 30 und rund 80 Metern."

Nach diesem Sightseeing-Halt fahren wir weiter nach Barwon Heads.

Am At The Heads gefällt mir einiges: Die Lage ...

... der Baustil ...

... das Exterieur mit der stimmigen Aussicht ...

... das gemütliche Interieur ...

... und natürlich das Essen; habe bisher immer Seadfood bestellt.

 

Samstag, 21. September 2024, Chicken sitting and other action

Nach einem Frühstück holen Pascal und ich Oscar bei der Familie ab. Nun ist das Wiedersehen komplet.

House sitting ist bekannt, "Die Dienstleistung Haushüter oder Homesitter stammt aus den USA. Als Haushüten bezeichnet man die Betreuung von Anwesen, deren Besitzer vorübergehend verreist sind." Auch Pet sitting ist ein Begriff, oft als Teil von House sitting, "Haustierbetreuung ist die vorübergehende Betreuung des Haustieres einer anderen Person für einen bestimmten Zeitraum." aber chicken sitting ...?

Pascal und Janelle hüten oft andere Hunde oder können ihre Ziggy vorübergehend abgeben. Nun haben sie jedoch für ein befreundetes Paar eine andere Aufgabe übernommen.

"Chicken sitting? What is chicken sitting? Chicken sitting refers to in-home care of your pet poultry while you’re away from home or on vacation. Their job is to take care of and keep your feather family safe, as well as perform any additional chicken chores that might be needed each day or week. Your chickens have round-the-clock care, and they have a cozy home to stay in."

So fahren wir zum Haus der Freunde, Pascal zählt die Hühner - alle noch da - schaut nach dem Futter und wir suchen die gelegten Eier, die wir mitnehmen dürfen.

 

Später zu Hause stossen wir auf meinen Geburtstag an und ich darf Gratulationswünsche entgegennehmen.

Danach machen Pascal und ich uns bereit, um nach Melbourne zu fahren. Pascal hat Tickets für das Halbfinal der AFL besorgt. Es ist sein Arbeitgeber, die Geelong Cats, die gegen die Brisbane Lions spielen.

"Die Australian Football League (AFL) ist die höchste Spielklasse des Australian Football in Australien und die einzige Profiliga in dieser Sportart. In der AFL spielen derzeit 18 Mannschaften. Bis 1990 hiess die Liga Victorian Football League. Die Spielzeit in der AFL beginnt Ende März und endet traditionell mit dem Grand Final am letzten Samstag des Septembers. Das Grand Final, der Saisonhöhepunkt, in dem der australische Meister ermittelt wird, wird im Melbourne Cricket Ground in Melbourne ausgetragen. Rekordsieger sind die Carlton Blues, die Collingwood Magpies und die Essendon Bombers mit jeweils 16 Titeln."

"Australian Football, auch als Australian Rules Football, Aussie Rules oder einfach Football oder Footy bezeichnet, ist eine Football Variante, die mit einem ellipsoidförmigen Ball auf einem grossen, elliptischen Spielfeld mit vier (Tor-)Pfosten an jedem Ende gespielt wird. Das Ziel des Spiels ist es, durch Schüsse zwischen die Pfosten zu punkten. Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Ball zu spielen, darunter sind die wichtigsten der Schuss/Kick (englisch kick) und der Handpass (hand pass). Beim Handpass hält eine Hand den Ball, während die andere Faust den Ball schlägt. Werfen ist nicht erlaubt. Der ballführende Spieler muss den Ball alle 15 m prellen. Australian Football ist eine Vollkontakt-Sportart. Der Ballbesitz ist zu jeder Zeit vakant bzw. umstritten, ausser wenn ein Freistoss gegeben wurde. Spieler im Ballbesitz werden bestraft, wenn sie von einem Gegenspieler gefasst (getacklet) werden und die Zeit hatten, den Ball zu spielen. Fängt ein Spieler einen Ball von einem Kick länger als 15 m (dies wird Mark genannt), bekommt er auch einen Freistoss als Belohnung. Kämpfe (contests) um den Ballbesitz inklusive Marks (high/aerial marks, austr.: speckie), Tackles und die schnelle Bewegung beider Teams und des Balls sind die das Spiel bestimmenden Attribute, die Australian Football zu einem Zuschauer-Sport machen. Damit gehört der Sport zu den beliebtesten in Australien. Der dominierende Dachverband und der angesehenste Wettbewerb ist die Australian Football League (AFL), die jährlich mit dem AFL Grand Final einen Höhepunkt findet, der weltweit bestbesuchten Vereinsmeisterschaftsveranstaltung."

In Geelong treffen wir Pat und Aaron, Freunde von Pascal und Janelle. Wir steigen in deren Auto um und fahren zu viert nach Melbourne. Dort angekommen suchen wir uns ein Restaurant, das allen passt, um vor dem Spiel ein Abendessen einzunehmen.

Pascal informiert uns, dass wir am Fanmarsch der Geelong Cats zum Stadion mitlaufen werden. So gehen wir zu dem Treffpunkt, wo bereits eine grosse Menschenmenge wartet.

Die Menschenmenge setzt sich Richtung Stadion in Bewegung.

Wir schliessen uns an und sind mitten drin.

"Der Melbourne Cricket Ground (MCG) ist eines der bedeutendsten und grössten Stadien Australiens. Neben Cricket wird es u. a. auch für Australian Football, Rugby League oder Fussball genutzt. Die Geschichte der Anlage lässt sich bis 1853 zurückverfolgen. Es befindet sich im Yarra Park im Stadtteil Richmond unweit des Stadtzentrums von Melbourne. In der Nähe liegt auch der Melbourne Park mit der Tennisanlage der Australian Open. Nach einem rund 400 Millionen AUD teuren Umbau, der Ende 2006 abgeschlossen wurde, fasst der MCG 100'024 Zuschauer. Der MCG, auch selten The G genannt, gehört damit zu den grössten Stadien der Welt."

Im Stadion führen Rolltreppen oder Lifte in die oberen Stockweke.

Grosszügige Platzverhältnisse auch in den verschiedenen Getränke- und Food-Bereichen.

Das ist die Sicht von unseren Plätzen aus.

Ich bin froh um die warme Jacke, die ich von Pascal ausleihen konnte.

Von ihren Songs begleitet, kommen die Mannschaften ins Stadion, zuerst die Brisbane Lions, dann die Geelong Cats; letztere haben, wegen der geografischen Nähe, eindeutig mehr Anhänger im Stadion.

 

Kaum beginnt das Spiel, beginnt es zu regnen. Unsere Plätze sind ungedeckt, also hoch mit der Kapuze.

Zum Glück wissen die 93'066 Zusehende nicht, das ich heute Geburtstag habe; es würde mich ein Vermögen kosten, eine Runde zu bezahlen.

Es hat nicht sollen sein; die Katzen aus Geelong verlieren mit 85 Punkten (12 Toren zu 6 Punkten und 13 Toren zu 1 Punkt) gegen die Löwen aus Brisbane, die 95 Punkte erspielten (14x6 + 13x1). Das Final findet am komenden Samstag gegen die Sydney Swans statt.

Zum dritten Mal war ich bei einem Footy Spiel in einem Stadion. Heute war sicher speziell, dass ich an meinem Geburtstag bei einem Halbfinalspiel dabei war. Von der Stimmigkeit und von der Zuschauerzahl her war es heute das Grösste.

 

Sonntag, 22. September 2024, Ferien zum Ersten; Inverloch, Gippsland

Nun stehen Ferien an auf meiner Reise. Heute packen wir vier Männer und machen uns auf und davon; Janelle kann nicht mitkommen, sie benutzt die Zeit um ungestört für eine bevorstehende Prüfung zu lernen.

Pascal hat ein Haus in Inverloch gebucht.

"Inverloch ist eine Küstenstadt, rund 143 Kilometer südöstlich von Melbourne, im Bass Coast Shire von Gippsland. Ursprünglich bekannt für das ruhige Wasser des Anderson Inlet, ist es heute auch für die Entdeckung des ersten Dinosaurierknochens Australiens bekannt. Inverloch ist ein beliebtes Touristenziel, insbesondere zum Schwimmen, Kitesurfen und Windsurfen in den ruhigen Gewässern des Anderson Inlet. Auch Angeln und Surfen sind beliebt. Die Stadt ist nach Loch Inver (Lake Entrance) in Schottland benannt."

Unterwegs halten wir am South Gippsland Highway, bei der Caldermeade Farm für eine Pause.

"Caldermeade wurde 1875 gegründet und war ursprünglich einer der besten Fleischrinderbetriebe der Region. Heute ist es ein moderner, voll funktionsfähiger kommerzieller Milchviehbetrieb, der sich auf die Bildung und Unterhaltung seiner Besucher konzentriert. Eingebettet hinter jahrhundertealten Weissdornhecken befindet sich das familienfreundliche Café, in dem Sie im Innen- und Aussenbereich speisen können."

Nachdem wir im Cafe etwas getrunken haben, gehen wir zum Stall, wo die Kühe zum melken anstehen.

Wir staunen über die Automatisation dieses Arbeitsprozesses.

Je einmal auf dem Karussel rundherum und die Kuh ist gemolken.

In Inverloch angekommen, holen wir den Schlüssel ab, fahren zum Haus und richten wir uns im grosszügigen und gut eingerichteten Haus ein. Es hat drei Schlafzimmer und zwei Bäder; genug Platz für uns.

 

Montag, 23. September 2024 bis Mittwoch, 25. September 2024, Inverloch

Ein guter Tag beginnt gemütlich ...

Nach den individuellen Frühstücks ordnet Fahrer Pascal die Abfahrt zu einer Beach an, der ersten von vielen in der kommenden Zeit.

Zurück auf die Strasse und Kurs auf Cape Liptrap.

"Cape Liptrap liegt im Süden von Gippsland und ist eine Halbinsel. Mit einem Breitengrad von 38° 53' 60" S ist es der zweitsüdlichste Punkt auf dem australischen Festland. Wilsons Promonory, der südlichste Punkt, liegt im Südosten und ist durch die Waratah Bay von Cape Liptrap getrennt. Sie wurde am 9. Dezember 1800 von Lieutenant James Grant von der Vermessungsbrigg HMS Lady Nelson gesichtet und nach John Liptrap benannt. Cape Liptrap liegt hoch über der Bass-Strasse mit steilen Hängen und Klippen aus gefalteten Meeressedimenten, flankiert von Felsnadeln und Wellenplattformen.

Am Ende der Halbinsel befindet sich der Leuchtturm von Cape Liptrap, der 1951 aus gegossenem Beton erbaut wurde und die Form eines Achtecks hat."

It's beautiful here, but why so cold and windy?

Bei sonnigem und warmen Wetter sicherlich ein lauschiger und gemütlicher Platz für ein Picknick.

Gut eine Stunde später sind wir bei Sandy Point; kümmern uns aber nicht um die Regeln im Freilaufbereich für Hunde.

Während der Rückfahrt versuchen wir Einigkeit über die Abendessenmöglichkeiten zu erreichen. Von Australisch mit Fish & Chips, über Chinesisch, Indisch und Italienisch bis Mexikanisch steht die halbe kulinarische Welt zur Auswahl. Nachdem wir in Inverloch ankommen, fällt der Mexikaner schon mal weg, hat er die Saison doch noch gar nicht eröffnet.

Dem Zweitplatzierten stimme ich auch zu, obwohl es nicht zu meinen Lieblingsspeisen gehört, wir sind schliesslich in Australien.

"Fish and chips is a hot dish consisting of fried fish in batter, served with chips. The dish originated in England, where these two components had been introduced from separate immigrant cultures; it is not known who combined them. Often considered Britain's national dish, fish and chips is a common takeaway food in numerous other countries, particularly English-speaking and Commonwealth nations."

So, einmal habe ich es gegessen, das muss reichen, obwohl Pascal bemerkt, dass das nostalgische Gericht eigentlich in "Zeitungspapier" eingewickelt gegessen wird.

"Aussie Classic Fish and Chips: In Australien werden häufig Riffdorsch und Felsendorsch (eine andere Sorte als im Vereinigten Königreich), Barramundi oder Flathead (teurere Optionen), Flake (eine Art Haifleisch), King George Whiting (etwas teurer als andere Fische, aber billiger als Barramundi oder Flathead) oder Snapper (billigere Optionen) verwendet. Seit dem frühen 21. Jahrhundert sind aus Vietnam importierte gezüchtete Basa und Hoki in australischen Fish-and-Chips-Läden üblich geworden. Je nach regionaler Verfügbarkeit werden auch andere Fischarten verwendet."

... und ein guter Tag endet auch gemütlich.

Heute halten wir als erstes beim Glennie Lookout im Wilsons Promontory Nationalpark.

Irgendwie hat sich meine Familie vergrössert.

Immer noch im Wilson Promontory Nationalpark, halten wir später beim Prom Wildlife Walk und gehen auf die Pirsch. Wir sehen Wombats, Kängurus und Emus, wobei sich letztere nicht aus der Nähe fotografieren liessen.

"Die Wombats sind eine Gruppe von Beuteltieren, die in Australien und Tasmanien heimisch sind. Es gibt drei Arten von Wombats: der Common Wombat, der Southern Hairy-nosed Wombat und der Northern Hairy-nosed Wombat. Sie haben eine eher gedrungene Gestalt mit einer runden, pelzigen Nase und kleinen Ohren, die sie vor Fremden warnen, und kurzen, kräftigen Beinen, mit denen sie gut graben und tunneln können. Wombats haben eine langsame Stoffwechselrate und sind nachtaktiv, was ihre Anpassung an die Umgebung erleichtert."

"Die Kängurus – in Abgrenzung zu den Rattenkängurus auch als Echte oder Eigentliche Kängurus bezeichnet – sind eine Familie aus der Beuteltierordnung Diprotodontia. Sie zählen zu den bekanntesten Beuteltieren und gelten als typische Vertreter der Fauna Australiens, leben aber auch auf Neuguinea. Kängurus sind durch ihre besonders langen Hinterbeine charakterisiert. Sie sind Pflanzenfresser und vorwiegend dämmerungs- oder nachtaktiv. Die Familie umfasst rund 65 rezente Arten, von denen vier ausgestorben sind."

Da meine Fotos aus der Distanz unscharf wurden, hier ein Emu-Foto aus dem Internet.

"Der Grosse Emu ist eine flugunfähige Vogelart aus der Gruppe der Laufvögel und die einzige überlebende Art der Familie der Emus. Es ist die grösste Vogelart der Fauna Australiens und nach dem Afrikanischen Strauss der zweitgrösste Vertreter der Laufvögel. Strausse und Emus sind trotz des relativ ähnlichen Habitus nicht näher miteinander verwandt. Ihre Ähnlichkeit resultiert aus einer konvergenten Evolution."

Danach freuen wir uns auf einen Whisky, fahren wir zur Whisky Bay; jedoch ...

... weit und breit kein Whisky-Fass oder -Bar.

"Whisky oder Whiskey? Der Unterschied ist einfach erklärt. Generell lässt sich sagen, dass die Schreibweise Whiskey hauptsächlich in Irland und den USA geläufig ist und auf deren Herkunft hindeutet, wohingegen die ursprüngliche Version Whisky in Schottland und dem Rest der Welt in Verwendung ist."

Es ist schön hier.

Während wir auf der Fahrt darüber sinnieren, wie diese Bucht wohl zu ihrem Namen gekommen ist, hält Pascal bereits beim Squeaky Strand an.

"Der berühmte weisse Sand von Squeaky Beach hat seinen Namen wegen des Geräusches, das er macht, wenn man an ihm entlang spaziert. Die feinen, abgerundeten Körner aus Quarzsand drücken sich unter den Füssen zusammen und erzeugen ein hohes Quietschen. Beeindruckende Granitfelsen an beiden Enden des Strandes laden zum Erkunden ein."

Wir fahren zurück nach Inverloch wo der Samichlaus (schweizerische Bezeichnung für den heiligen Nikolaus, Santa Claus) auf uns wartet.

Heute steht beim Abendessen indisch auf dem Speiseplan. Für mich gibts, wie meistens in einem indischen Restaurant, ein scharfes Lamm Vindaloo, ein zartes Lammfleisch gekocht mit hausgemachter Vindaloo-Paste; ich liebe dieses Gericht.

"Vindalho (Engl.: Vindaloo; auch Vindalu) ist ein scharfes indisches Gericht. Es entstand in Velha Goa, das 450 Jahre lang die Hauptstadt der Kolonie Portugiesisch-Indien war. Die Portugiesen brachten eine typische Zubereitungsart für Schweinefleisch mit: das Marinieren in Wein, Knoblauch und Gewürzen, auf Portugiesisch Carne em vinha de alhos. Da Goa bis in die 1960er Jahre unter portugiesischer Kolonialverwaltung stand und sich viele Einwohner zum Christentum bekannten und daher Schweine- und Rindfleisch essen durften, wurde das Gericht oft zu besonderen Anlässen serviert. Es erfuhr aber eine linguistische und kulinarische Transformation: Aus Vinha de alhos wurde Vindalho und heute Vindaloo, anstatt Schwein wird oft auch Lammfleisch oder Geflügel (bei Hindus und indischen Muslimen) verwendet. Als Gewürze werden heute reichlich Ingwer, Chili, Kreuzkümmel, Pfefferkörner, Kardamom, Nelke, Piment, Tamarinde, Zimt, Senfsamen, Bockshornklee, Koriander und Kurkuma genutzt. Das Gericht ist traditionell eines der schärfsten in der indischen Küche, die meisten der enthaltenen Gewürze haben eine scharfe Komponente."

Heute wird es abenteuerlich, haben wir doch Tickets für die Besichtigung der State Coal Mine in Wonthaggi gebucht.

 

"Wonthaggi, ursprünglich für seinen Kohlebergbau bekannt, ist es heute die grösste Stadt in South Gippsland, einer Region mit umfangreichem Tourismus, Rindfleisch- und Milchindustrie. Der Name "Wonthaggi" ist ein Name der australischen Aborigines, der "Heimat" bedeutet, von den Boonwurrung (südlich-zentraler Kulin). Er wurde in der Gegend bereits vor dem 1. August 1910 genutzt, als die Stadt gegründet wurde."

In Wonthaggi angekommen, schauen wir uns zuerst nach einem Restaurant um, wollen wir doch noch etwas essen, bevor wir uns in die Tiefe wagen. Schnell sind wir uns mit der Ausrichtung des Essens einig. Im House of Blanche essen wir vietnamesisch.

Dann fahren wir zum Besucherzentrum der Mine, wo wir parken und unsere reservierten Tickets abholen.

"Die State Coal Mine, auch bekannt als State Coal Mine Heritage Area, ist ein ehemaliges staatliches Steinkohlebergwerk aus dem 20. Jahrhundert in Wonthaggi, Victoria, Australien. Die Mine war von 1910 bis 1968 in Betrieb und ist heute ein Staatspark und eine Touristenattraktion. Die Kohlevorkommen an diesem Standort sind schätzungsweise mehr als 150 Millionen Jahre alt, und die Tunnel der Mine erstrecken sich über fast 5'000 Kilometer und bilden einen unterirdischen Ring um die Stadt Wonthaggi. Das Gelände befindet sich neben der ehemaligen Bahnstrecke nach Melbourne über Wonthaggi. Die State Coal Mine und die Stadt Wonthaggi wurden 1909 gegründet, um Kohle für die Victorian Railways zu liefern. Wonthaggi erhob sich von seinen Anfängen als provisorische "Zeltstadt" und wuchs schnell zu der blühenden Stadt, die wir heute kennen.Von 1909 bis 1968 produzierte die State Coal Mine fast 17 Millionen Tonnen Kohle, und auf ihrem Höhepunkt im Jahr 1926 produzierte die Mine 2'435 Long Tons (2'474 t) pro Tag, wobei die Victorian Railways 90 % der Produktion kaufte. Es war auch eine der grössten und gefährlichsten Zechen Australiens. In den 1930er Jahren, als die Arbeitskämpfe und die Kohle in den grösseren Flözen zur Neige ging, war die Produktion zurückgegangen, aber die Mine wurde subventioniert und bis 1968 betrieben, als der reguläre Einsatz von Dampflokomotiven eingestellt wurde."

Wir schauen uns zuerst oberirdisch um.

Danach gehts zum Treffpunkt, wo wir Haarnetze und Helme anziehen.

Meyes's sind Team grün.

Effektiv haben die Farben der Helme keine Aussagekraft.

Früher - Pascal konnte das auch noch machen - gings mit der Stollenbahn in die Tiefe; jetzt zu Fuss.

Von unserem Guide erhalten wir viele interessante Informationen ...

... auch darüber, dass dies ein WC war.

Eine Mine ist für mich immer faszinierend ...

... auch wenn die damaligen Bergarbeiter einen harten und ungesunden Job verrichten mussten.

"Bergmann (umgangssprachlich auch Bergarbeiter, Knappe oder Kumpel) ist die Berufsbezeichnung eines Menschen, der in einem Bergwerk Rohstoffe abbaut. Die Schutzheilige der Bergleute ist die heilige Barbara. Als Berghabit wird die traditionelle Kleidung der Bergleute bezeichnet, die jedoch nicht überall einheitlich ist."

Zum Schluss heisst es wieder aufsteigen, um zum Tageslicht zurückzukehren.

Auf dem Rückweg nach Inverloch nehmen wir die Küstenstrasse.

3 Generationen, Grosspapi, Dad und Söhne.

 

Donnerstag, 26. September 2024, Rückfahrt von Inverloch nach Torquay

Um nicht wieder auf der Autobahn über Melbourne zu fahren, schlage ich vor, für den Rückweg die Searoad Fähre von Sorrento nach Queenscliff zu benutzen.

"Searoad Ferries is the iconic car and passenger ferry service sailing Melbourne’s Port Phillip Bay between Sorrento and Queenscliff. Searoad Ferries was originally known as Peninsula Searoad Transport and has been operating the car and passenger ferry service between Sorrento and Queenscliff since 1987. The service first crossed Port Phillip Heads on 13th September 1987 and was the culmination of 30 years of dreaming, planning and lobbying by many people and organisations in both communities of southern Port Phillip Bay. The first purpose built 35 vehicle vessel was built in Carrington NSW. Despite scepticism about the viability of the service, especially during winter months, from September 1987 the “M.V. Peninsula Princess” rarely missed a scheduled crossing. A ticket office and transit lounge were built in Queenscliff during January 1990 and in Sorrento in April 1992."

Abfahrt in Sorrento.

Have a very nice day.

Ankunft in Queensland.

 

Freitag, 27. September 2024, Back in Torquay

OMG!

 

Nach dem Besuch am nahen Strand, machen wir einen weiteren Besuch: Wir fahren zu Shirley und Terry, Jannelle's Eltern, Pascal's Schwiegereltern. Die beiden sind seit meinem letzten Australienbesuch umgezogen, wohnen nun in Drysdale.

Während die beiden Schwiegerväter zuschauen, vergnügen sich die zweite und dritte Generation im Indoorpool der Wohnsiedlung. Von welcher Footy-Mannschaft ist Terry Fan ... und Shirley, und Janelle, und Lennox und Oscar?

"Der Hawthorn Football Club ist eine Australian-Football-Mannschaft aus Hawthorn, Victoria, die in der Australian Football League spielt. Das unter dem Namen "The Hawks" (deutsch Die Falken) bekannte Team läuft in braun-gold gestreiften Trikots auf. Seit den 1970er Jahren zählt Hawthorn zu den erfolgreichsten Vereinsmannschaften im Australian Football."

 

Samstag, 28. September 2024, The AFL Grand Final

Heute steht der Grosse Final an. Klar, wir sind auch dabei. Jedoch nicht mit teuren Tickets im Stadion in Melbourne, sondern gemütlich mit einem BBQ im Ferienhaus von Freunden in Anglesea.

"Anglesea ist eine Stadt in Victoria, die an der Great Ocean Road liegt; 110 Kilometer von Melbourne, 37 Kilometer von Geelong und 18 Kilometer von Torquay entfernt. 2016 wurden in Anglesea 2'538 Bewohner gezählt. Der ursprüngliche Name war Swampy Creek und er wurde 1884 nach der Ernennung des Ortes zur Stadt in Anglesea River geändert. Der Name Anglesea stammt von einer Insel im Nordwesten von Wales. Das Anglesea Post Office wurde am 16. April 1886 eröffnet. 1950 wurde die Stadt in Anglesea umbenannt."

Freudiges Wiedersehen. Ich kenne sowohl die Gastgeber Mike (Michael) und Akka, wie auch das andere Päärchen Antony ("Wanderwege") und KJ (Kirsten). Von beiden Paaren sind auch deren Kinder und Hunde anwesend. Insgesamt sind wir 7 Erwachsene, 6 Kinder und 3 Hunde.

Mike feuert den Grill an und legt danach Leckeres drauf.

Herrlich, wir geniessen das Mittagessen bei schönstem Sonnenschein und kühlem Bier.

Nach dem feinen BBQ - "obwohl "Barbecue" die korrekte Schreibweise ist, wird das Wort "barbeque" für die Abkürzung BBQ verwendet." - versammeln wir uns um den Fernseher herum. Es scheint, dass hier alle für die Löwen aus Brisbane sind.

"The 2024 AFL Grand Final was an Australian rules football match that was contested between the Sydney Swans and the Brisbane Lions at the Melbourne Cricket Ground on Saturday, 28 September 2024. It was the 129th annual grand final of the Australian Football League (AFL), staged to determine the premiers of the 2024 AFL season. The match was attended by 100'013 spectators, a record for an AFL match between two non-Victorian teams. Brisbane won by a margin of 60 points, marking the club's fourth AFL premiership. Will Ashcroft of the Lions was awarded the Norm Smith Medal as the best player on the ground."

 

In der Pause wird das Gesehene auf der Strasse umgesetzt.

 

Die Sydney Swans lagen nach der Meisterschaftsrunde auf dem 1. Platz; die Brisbane Lions als fünfte gelten als Underdog ... und sie gehen relativ rasch so deutlich in Führung, dass ein Aufholen der Swans immer wie mehr illusorisch scheint.

Die glücklichen Sieger.

 

Sonntag, 29. September 2024, Torquay & Geelong

Trotz garstigem Wetter will Ziggy zum Strand um sich dort auszutoben; Pascal und ich ziehen uns warm an.

Nach dem Zurückkommen habe ich ein Frühstück verdient. Lennox macht mir eine Nudelsuppe.

Mit meinen beiden Grosskinder mache ich einen Deal: Sie erhalten das Geld für Weihnachten 2024 und die Geburtstage 2025 jetzt gleich zusammen. Oscar hat einen konkreten Wunsch. Wir fahren nach Geelong wo ich das Gewünschte für ihn kaufe. Danach ist Mittagessen angesagt. Wir gehen zum Okami und nehmen das "All-you-can-eat"-Angebot an.

 

Montag, 30. September 2024, Ferien zum Zweiten; Halls Gap, Grampians-Nationalpark

Ich werde verwöhnt; schon wieder Ferien. Wir fahren in den Grampians-Nationalpark, wo Pascal in Halls Gap ein Haus gemietet hat.

Das Frühstück werden wir jeweils im Haus einnehmen, deshalb sind auch Lebensmittel in unserem Gepäck.

In Skipton, liegt etwa in der Hälfte der Strecke, legen wir eine Pause ein. Die Beine vertreten, den Spielplatz testen und picknicken.

"Skipton ist eine Stadt im Western District von Victoria, Australien. Die Stadt liegt am Glenelg Highway, 166 Kilometer westlich der Landeshauptstadt Melbourne und 52 Kilometer südwestlich des regionalen Zentrums Ballarat. Skipton liegt im Shire of Corangamite LGA und liegt am Ufer des Mount Emu Creek."

In Halls Gap angekommen, fahren wir zum Haus, das wir mit dem erhaltenen Code öffnen können; die Schlüssel befinden sich in der Küche. Wir laden unser Gepäck und die Fressalien aus und richten uns ein.

"Halls Gap ist ein Ort im Grampians-Nationalpark im australischen Bundesstaat Victoria. Der Ort zählt nur knapp 300 Einwohner (Stand 2016, ist aber ein touristisches Zentrum der Grampians. Nach der Great Ocean Road ist Halls Gap der Ort mit der zweithöchsten Zahl von Tagesbesuchern in ganz Victoria. Halls Gap liegt rund 250 km westlich von Melbourne, im Fyans-Tal am engen nördlichen Durchlass zwischen der Mount William-Gebirgskette, welche die Grampians nach Osten abschliesst, und dem Wonderland-Gebirgsstock im mittleren Teil der Grampians. In Halls Gap zweigt die Mount Victory Road nach Nordwesten in Richtung Horsham von der Grampians Road ab, welche als Teil der Verbindung von der Küste ins Innere Victorias die Grampians in Längsrichtung durchläuft. Dieser Umstand macht Halls Gap zu einem lokalen Verkehrsknotenpunkt im weitmaschigen Strassennetz der Region."

Pascal hat Info-Material beschafft; primär wollen wir hier Wanderungen unternehmen. Nachdem wir uns auf eine geeinigt haben, fahren wir dorthin zum Parkplatz.

Es geht "ufe und abe", "ueche und ache", "obsi und nitzi", aber es ist schön.

"Der Grampians-Nationalpark ist ein Nationalpark im australischen Bundesstaat Victoria. Der Name Grampians wurde 1836 von Sir Thomas Mitchell ausgewählt, da das Gebirge ihn an die Grampian Mountains in Schottland erinnerte. Inzwischen wird auch die indigene Bezeichnung des Gebietes, Gariwerd, des Öfteren im öffentlichen und offiziellen Sprachgebrauch verwendet. Das Grampians-Gebirge liegt im dünn besiedelten inneren Landesteil von Victoria, rund 250 km westlich von Melbourne und 100 km nördlich der australischen Südküste gelegen. Die nächstgelegenen, nicht sehr großen Städte in der Umgebung sind Hamilton im Südwesten, Horsham im Nordwesten und Stawell im Osten. Touristisches Zentrum der Grampians ist der Ort Halls Gap. Besucher, die sich von Süden, von der Küste her, den Grampians nähern, gelangen über den kleinen Ort Dunkeld, vorbei am Mount Abrupt, auf die Grampians Road und in das Innere des Gebirges. Die Grampians bilden den westlichsten Teil der australischen Great Dividing Range und bestehen aus vier Höhenzügen, die überwiegend von Norden nach Süden verlaufen: Der Mount William Range im Osten, der Serra Range im Süden und der Mitte, der Victoria Range im Westen und der Mount Difficult Range im Norden. Die Höhenzüge fallen Richtung Osten abrupt ab, mit vielen Steilwänden und Überhängen, während nach Westen hin sanftere Abhänge vorherrschen. Der zentrale Gebirgsstock südöstlich von Halls Gap wird gerne auch mit dem touristisch werbewirksamen Namen Wonderland Range bezeichnet. Die Bergkämme erheben sich mehr als tausend Meter über die umgebende Tiefebene. Die höchste Erhebung ist Mount William im Westen mit einer Höhe von 1167 m."

Hier trennen wir uns. Während Pascal und Lennox zum Parkplatz zurückkehren, setzen Janelle, Oscar und ich den Weg fort. Wir wollen uns eingangs von Halls Gap wieder treffen.

Mutig oder übermütig?

Zurück im gemieteten Haus ist hang around angesagt, bevor wir zum Abendessen ins Halls Gap Hotel fahren, wo Pascal einen Tisch reserviert hat.

An der Bar bestellen und bezahlen, die Getränke gleich mitnehmen, während das Essen serviert wird.

Höchste Zeit das Oscar etwas zum Essen bekommt, er ist schon geschrumpft.

 

Dienstag, 1. Oktober 2024 und Mittwoch, 2. Oktober 2024, Halls Gap

Es hat schon vor ein paar Tage begonnen. Husten. Triefende Nase. Gelenkschmerzen. Erkältung mit Fieber. Kein Wunder bei diesem, von mir als Huduwätter bezeichneter Wetterzustand. Heute fühle ich mich schlapp. Ich komme gar nicht aus dem Bett. Irgendwann gehe ich dann halt doch zu meiner Familie in den Wohn- und Küchenraum. Die ist zwar voller Tatendrang, aber auch noch nicht wirklich "ready for take off". Ich sage meine Teilnahme bei den heutigen Aktivitäten ab, bleibe zurück im Bett und Haus. So fahren die Vier kurze Zeit später mit dem Auto ab, um eine Rundwanderung zu absolvieren.

Einerseits ein unangenehmer Nachteil - auf der Veranda und ums Haus herum hat es noch und noch Känguru-Kothaufen - andererseits ein Erlebnis der höheren Klasse: zig Kängurus liegen in einem grösseren Radius in der Nachbarschaft um mich herum, wie ich es noch nie erlebt habe. Sie beäugen mich schon immer wieder, aber die Kängurus lassen mich nahe an sie herankommen.

Das Fotografieren hat mich daran erinnert, das ich heute noch nichts gegessen habe, ausser Medikamente. Ich erinnere mich der verschiedenen Instant-Nudeln, die wir mitgenommen haben, eine sei besonders scharf wurde mir gesagt ...

Das tönt ja beinahe gefährlich "... you'll feel the heat creeping up on you ..." zieht jedenfalls mein Interesse auf sich.

"Buldak Ramen (koreanisch: 불닭볶음면, romanisiert: buldak-bokkeum-myeon, wörtl. 'Feuer-Hühnchen-Pfannennudeln') ist eine südkoreanische Marke von Instant-Nudeln, die seit April 2012 von Samyang Foods hergestellt wird. Die Ramen sind nicht nur in Korea, sondern auch weltweit beliebt und mit einem kumulierten Umsatz von 4 Milliarden bis August 2022 das meistverkaufte Produkt von Samyang. Es gilt als eine der schärfsten Instant-Nudeln, die auf dem koreanischen Markt erhältlich sind, wobei die Originalpackung 4.404 Scoville-Einheiten enthält."

Es war wirklich scharf. Der Mund brennt. Aber scharf essen ist halt ein irres Gefühl.

"In vielen Küchen gehört eine gewisse Schärfe durch Pfeffer oder Chili einfach zum Essen dazu. Doch nicht nur geschmacklich haben scharfe Gewürze einiges zu bieten. Der durch die Schärfe ausgelöste (Schmerz-) Reiz kann die Entstehung von Endorphinen ankurbeln. Daher kommt auch die Redewendung, dass scharfes Essen glücklich macht.

Wenn wir scharfe Gewürze essen, reagiert unser Körper mit einem warmen, evtl. sogar brennenden Gefühl im Mund. Diese Reaktion wird durch die Scharfstoffe in Chilis und Co ausgelöst. Rezeptoren im Körper werden gereizt und die Durchblutung angeregt, dadurch entsteht das Wärmegefühl. Die gängigsten Scharfstoffe in Gewürzen sind: Capsaicin (in Paprikaarten, sowie Chili und Pfefferoni) Piperin (in Pfeffer) Senfölgycoside (in Senf und Merettich) Allicin (in Knoblauch) Gingerol (in Ingwer) Diese Inhaltsstoffe in den Gewürzen sind für die Schärfe verantwortlich.

Übrigens: Bei Schärfe handelt es sich nicht um einen Geschmack oder eine Geschmacksrichtung wie süss, sauer oder salzig. "Scharf" ist eine Schmerzreaktion die vom Körper, ähnlich wie ein Geschmack empfunden wird."

Den ganzen Tag hänge ich nur herum; lesen und viel schlafen, zu mehr reichts nicht. Zum Abendessen fahre ich dann wieder mit. Pascal hat im Flame Brothers ein gutes Restaurant entdeckt und erfolgreich einen Tisch reserviert.

 

Auch heute teilen wir uns in zwei Gruppen auf; die Fitten gehen wandern, die Kranken bleiben zurück. Beim indischen Abendessen im Restaurant Punjab, bin ich natürlich dabei.

"Punjab ist ein indischer Bundesstaat mit einer Fläche von 50'362 km² und knapp 28 Millionen Einwohnern (Volkszählung 2011) im Nordwesten Indiens. Der Bundesstaat umfasst den östlichen Teil der zwischen Indien und Pakistan geteilten Grossregion Punjab. Die Hauptsprache des Punjab ist Panjabi, die Mehrheit der Bevölkerung gehört der Religionsgemeinschaft der Sikhs an. Die Hauptstadt Chandigarh ist auch gleichzeitig die Hauptstadt des benachbarten Haryana, an dessen Grenze sie liegt, und wird als Unionsterritorium von der Zentralregierung in Neu-Delhi direkt verwaltet."

Mit traditionellen Figuren werden wir vor dem Gebäude auf Indien eingestellt, während drinnen ...

... ein Roboter im Service tätig ist.

Beim ersten Herankommen wussten wir nicht, was jetzt genau abläuft. Wir hätten das Essen vom Roboter wegnehmen sollen. Was macht der Roboter nachdem wir nicht sofort mit dem Entladen begonnen haben? Er dreht sich um und fährt Richtung Küche zurück. Pascal hinterher und dem menschlichen Kellner die Situation erklärend. Der Roboter erhält nochmals den Servierbefehl für unseren Tisch. Nun wissen wir was zu tun ist.

Ein herrliches Essen.

 

Donnerstag, 3. Oktober 2024, Halls Gap - Ararat - Torquay

Die Zeit hier in Halls Gap ist schon vorüber; Packen und Auto beladen steht heute Morgen als wichtige Tätigkeit an. Danach fahren wir zum Boroka Lookout hoch, einem schönen Aussichtspunkt.

"Der Boroka Lookout bietet einen Panoramablick über Halls Gap und den Osten der Grampians. Der Aussichtspunkt befindet sich 15 km von Halls Gap entfernt und ist daher für diejenigen mit begrenzter Zeit leicht zugänglich. Es sind nur 5 Minuten zu Fuss zu zwei Aussichtsplattformen."

Danach verlassen wir Halls Gap und später auch den Grampiens Nationalpark. Wir fahren eine andere Strecke als bei der Hinfahrt. In Ararat fährt Pascal langsamer, er sucht etwas, sagt mir aber nichts. Ich spüre, dass etwas in der Luft liegt, eine Überraschung ansteht.

"Ararat ist eine Stadt im Südwesten des australischen Bundesstaates Victoria. Sie liegt ca. 205 km westlich von Melbourne am Western Highway, an den Osthängen der Ararat Hills im Tal des Cemetery Creek. Bei der Volkszählung 2016 wurden 6'925 Einwohner ermittelt. Die Entdeckung von Gold 1857, während des victorianischen Goldrausches, machte aus Ararat eine Boomtown, die bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wuchs und gedieh. Danach nahm die Bevölkerungszahl stetig ab. Am 24. Mai 1950 erhielt Ararat das Stadtrecht, aber bis heute sank die Bevölkerungszahl weiter. Die Stadt wurde nach dem Mount Ararat 10 km westlich benannt. Dieser wiederum erhielt seinen Namen 1841 von Horatio Wills."

"J Ward war ursprünglich das Ararat County Gaol, ein australisches Gefängnis, von letzterem eine psychiatrische Einrichtung zur Unterbringung von kriminellen Geisteskranken, gelegen in Ararat, Victoria, Australien. Mit dem Bau des Gefängnisses wurde 1859 begonnen und die Einrichtung im Oktober 1861 eröffnet. Im Jahr 1887 wurde es zu einer psychiatrischen Hochsicherheitsstation für Geisteskranke umgebaut. J Ward wurde im Januar 1991 offiziell geschlossen, und 1993 wurde es als Museum wiedereröffnet, das Führungen anbietet."

Janelle hat im Voraus Tickets für eine Führung gebucht. Wir sind ein bisschen zu früh dran, was uns Gelegenheit gibt, uns auf das Kommende einzulesen. In dem Raum, in dem wir, wie andere auch, warten sollen, hängen verschiedene Fotos mit Erklärungen über die wechselhafte Geschichte dieser Institution. Die bevorstehende Besichtigung scheint etwas ganz Spezielles zu sein, ist sie doch nicht nur ein Rundgang durch ein Gefängniss, sondern durch eines, welches psychisch kranke Kriminelle als Insassen hatte. Nun werden wir von einer Frau begrüsst und die Führung, die sowohl draussen wie auch in den verschiedenen Gebäuden stattfindet, beginnt.

Bis hierher und nicht weiter; Leichentransport.

Wir besichtigen Pascal's Reich.

Der Zellentrakt übt eine bedrückende Atmosphäre aus.

Von einigen Gefangenen kann die Lebensgeschichte gelesen werden.

Todeszelle: Hier verbrachten die zum tode verurteilten Häftlinge ihre letzte Nacht vor der Hinrichtung.

Darstellung der Hinrichtung; Drei Mörder wurden hier hingerichtet.

Die interessante Führung hat Hunger gemacht. Praktisch: Gleich beim parkierten Auto beginnt ein Park. Wir nehmen die Box mit den Fressalien und Getränken aus dem Auto und suchen uns ein schönes Plätzchen. Alle machen sich ihre Sandwiches selber; so gibt es mit den vorhandenen Zutaten viele verschiedenen Varianten.

Im nahen Park-Café offeriere ich eine Runde Glacé für die, die möchten. Danach setzen wir die Heimfahrt nach Torquay fort.

 

Freitag, 4. Oktober bis Sonntag, 6. Oktober 2024, Torquay: Die letzten gemeinsamen Tage brechen an

Es sind keine Ausflüge mehr geplant. Morgendliche Spaziergänge am Strand, Rummikub spielen, Einkaufen, Basketball spielen beim Korb vor dem Haus, Lesen und weitere Alltagsaktivitäten bestimmen den Verlauf des Tages. Einmal fahren Pascal und ich nach Torquay hinein auf der Suche nach einem Barbier für mich. Einen mit Zeit finden wir nicht, dafür essen wir spontan in einem thailändischen Restaurant und geniessen anschliessend zwei chinesische Massagen.

Offensichtlich habe ich die Bemerkung, dass ich nochmals gerne Seefood essen möchte, genügend oft und mantraartig wiederholt. Plötzlich kommt geschäftiges Treiben in der Küche auf und verrät, was Pascal plant. Wir alle werden mit einer grosszügigen Auswahl aus dem Meer verwöhnt. Danke Chef Pascal and kitchen boy Oscar, für das köstliche Abendessen.

Eines Morgens ist ein Hund mehr da. Wieder hat ein befreundetes Paar ihren Hund vorbeigebracht. Der andere Hund, jünger als Ziggy, muss noch viel lernen. Er ist auf Pascal fixiert. Als ich die Leine von Pascal übernehme, dauert es nicht lange, bis der Hund merkt, dass er nicht mehr mit Pascal verbunden ist. Das passt ihm überhaupt nicht. Wir müssen wieder wechseln.

Und dann ist er da, unwiderruflich, der letzte Tag, der Tag des Abschiedes. Ich packe meinen Koffer und den Rucksack. Zum Abschiedsessen fahren wir nach Griechenland ... nach Torquay ins Thelo Gyros and Bar.

"Thelo Gyros & Bar: We are a family business. We share the same contagious energy. We are all slightly crazy, funny and very fussy about our food. We share a passion for Greek Cuisine, that is fresh and full of flavour. Enjoy!"

Danach holen wir mein Gepäck und der unangenehmste Teil steht an, das Verabschieden. Es fällt mir sehr schwer, meine Lieben nach dieser schönen Zeit verlassen zu müssen. Es wird wieder dauern, bis wir uns sehen. Wir sprechen von einem längeren Australien-Aufenthalt im 2026 ...

Für die Kinder beginnt morgen wieder die Schule. Auch Janelle und Pascal müssen wiederum arbeiten gehen. Lennox will unbedingt mit zum Flughafen. Nachdem er versprochen hat, dass er morgen beim Wecken ohne zu Murren aufstehen wird, bekommt er das okay von Pascal.

Thank you Janelle, Pascal, Lennox and Oscar for the days we spent together. We did a lot, experienced a lot, laughed a lot; it was great with you, thank you.

 

Die Fortsetzung/der Schluss der Südostasien-Reise geht unter Taiwan weiter.

 

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