Mein Sohn Pascal arbeitet und lebt in Wellington, Neuseeland.
Als er als junger Koch begann, an den verschiedensten Orten Jobs anzunehmnen, sagte ich ihm, dass ich ihn überall besuchen werde. Das funktionierte in der Schweiz einfach, Flims, Lenzerheide und St. Moritz waren seine Winterdestinationen. Seinen ersten Auslandjob führte ihn dann nach Banff, Kanada. 1999 reiste ich in diesen schönen Ferienort, im Banff Nationalpark gelegen, in der kanadischen Provinz Alberta. So weit war die Reise ja nicht.
Als Pascal mir einige Zeit nach seiner Rückkehr in die Schweiz offenbarte, dass er gedenke, einen Job in Neuseeland antreten, schluckte ich zuerst ein paar Mal leer, liegt dieses Land doch nicht gleich um die Ecke ...
Während meinen Reisevorbereitungen meinte mein Vater, er würde mich gerne begleiten ...
Um die lange Reisezeit zu unterbrechen, vereinbaren wir, beim Hinflug in Sydney und beim Rückflug in Singapore Stopovers einzubauen.
Die Zwei-, resp. Drei-Generationen-Reise (Grossvater 76, Vater 48, Sohn 24) sieht wie folgt aus:
Zum Zeitpunkt dieser Reise bin ich noch ohne Kamera unterwegs (erst 2006 habe ich mir wieder einen Fotoapparat zugelegt); die erlebten Momente habe ich auf meinem Chip im Herzen abgespeichert. Die Fotos und handgeschriebenen Texte sind von meinem Vater, aus Fotoalbum Nr. 30 (von 34) über sein reich befrachtetes Leben (*1925 in Spiez; †2018 in Spiez); einige auch aus dem Internet.
Als mein Vater entdeckt, dass bei der Harbour Brücke etwas Spezielles angeboten wird, schlägt er vor, dies zu machen. Wir informieren uns und melden uns für Morgen an. Während sich mein Bergsteigen erfahrener Vater darauf freut, bekomme ich schon beim Darandenken feuchte Hände und schlafe schlecht in der Nacht.
Aber wir schaffen es beide:
"Geniessen Sie nach dem Aufstieg auf die Sydney Harbour Bridge eine der besten Aussichten auf diese schöne Stadt und ihre Umgebung, einschließlich der als Weltkulturerbe gelisteten Blue Mountains und des Pazifiks. Sie erklimmen mit BridgeClimb Sydney die Sydney Harbour Bridge."
In Sydney mieten wir uns ein Auto und fahren, wieder ein Vorschlag meines Vaters, zu den Three Sister, einer Felsformation in den Blue Mountains. Sie liegen etwa 110 Kilometer von Sydney entfernt. Auf diesem Ausflug sehen wir beide zum ersten Mal freilebende Kängurus.
Apropos Linksverkehr: Als ich die ersten Male den Blinker stellen will, startet der Scheibenwischer. Darüber haben wir noch oft gelacht.
Die effektiv nur 3 Tage sind im Nu um; Koffer packen und zum Flughafen und die Weiterreise nach Neuseeland antreten.
Wie sich in den späteren Jahren herausstellt, sollte es nicht bei diesem einen Besuch im fernen Australien bleiben. Viele weitere sollten folgen ...