Ueli Meyes

Bahrain

Beirut

Guča

Kopenhagen

Katar

Kuwait

Lyon

Malta

Riga

Rom

Venedig

 

Arabische Halbinsel

"Die Arabische Halbinsel, kurz Arabien, ist mit 2,73 Mio km² Fläche die grösste Halbinsel der Welt und liegt auf der Arabischen Platte. Geologisch gehört sie zu Afrika, geografisch wird sie zu Asien gezählt. Auf der Arabischen Halbinsel liegen die heutigen Staaten Jemen, Qatar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabische Emirate. Im Norden haben der Irak und Jordanien einen Anteil an der Halbinsel. Bahrain liegt auf einer vorgelagerten Insel."

 

Inspiration - Motivation

Bei Fernflügen mit Zwischenlandungen versuche ich, Stopovers einzuplanen. Diesmal liegt mein Ziel in Kathmandu/Nepal; dem Startpunkt zur Motorradtour Road to Mustang. Bei der Suche nach Flugverbindungen von Zürich nach Kathmandu finde ich auch das Angebot von Qatar Airways via Doha, der Hauptstadt von Katar. Der Gedanke, via Wüste zu den hohen Bergen zu reisen, ist reizvoll.

 

Vorbereitung

Wenn ich schon in der Arabischen Welt bin, so meine Gedanken, wieso dies nicht mehr nutzen?

Auf der Arabischen Halbinsel gäbe es noch einiges mehr zu besuchen als Katar: Die Republik Irak und die Jemenitische Republik schliesse ich aus Sicherheitsgründen aus und das Königreich Saudi-Arabien möchte ich mal auf einer (längeren) Reise kennenlernen. Von den Vereinigten Arabischen Emiraten besuchte ich (mehrmals) die Emirate Dubai und Abu Dhabi. Von Rundreisen kenne ich das Sultanat Oman (2010) sowie das Haschemitische Königreich Jordanien (1999). So verbleiben noch die Monarchien Bahrein, Katar und Kuwait. Also versuche ich, den Stopover auf diese drei Staaten auszubauen ...

"Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt." Mit den mir zur Verfügung stehenden Tools bekomme ich keine vernünftigen Flugverbindungen zwischen den drei gewünschten Destination vorgeschlagen. So entschliesse ich mich, wieder mal ein Reisebüro aufzusuchen und meine Vorstellungen von Profis realisieren zu lassen. Als erstes werde ich vom freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeiter Kurt gefragt, wieso ich auf dem Hinweg nach Nepal die Stopovers machen möchte - es sei noch sehr heiss im September. In der Tat, wie der Blick auf die Klimadiagramme zeigt, sind die Temperaturen Ende Oktober schon tiefer.

Klima Arabien Klima Arabien

Nach dem Flug von Kathmandu nach Doha, enthält der erste Reisevorschlag den Weiterflug gleichentags nach Kuwait. Dann, nach dem Aufenthalt in Kuwait City, Flug nach Bahrain. Anschliessend an den Besuch in Manama, der Hauptstadt von Bahrain, Flug via Dubai nach Doha. Schlussendlich, nach dem Aufenthalt in der Hauptstadt von Katar, Rückflug in die Schweiz. Das tönt doch gut, denke ich.

Als nächstes suche ich Hotels und beginne mit Kuwait. Die Hotelpreise sind, abgesehen in Luxushotels, bezahlbar, auch diejenigen in Bahrain, die aber etwas höher liegen. Dann aber der Schock! Die Hotelpreise in Doha sind mindestens 4 x höher! Sind das Vorboten wegen der Fussball-WM? Das prestigeträchtigste Turnier der Welt findet aber erst vom 21. November bis 18. Dezember im Golfstaat Katar statt. Dann checke ich die Hotelpreise Anfang Oktober, die (viel) günstiger als diejenigen Ende Monat sind. So bitte ich Kurt, eine neue Variante der Flüge auszuarbeiten, bei der ich beim Hinflug den Stopover in Doha und beim Rückflug diejenigen in Kuwait und Bahrain machen könnte. Kurze Zeit später liegt mir der neue Reiseplan vor. Meine Abreise in Zürich wäre bereits am 2. Oktober 2022. Nach dem Stopover in Doha würde ich dann am 6. Oktober weiter zum Himalaya fliegen.

“To do, or not to do, that is the question”, denkt nicht Hamlet in seinem Monolog, sondern das frage ich mich. Ich bin zwar noch nie mit Qatar Airways geflogen, aber sie geniesst einen ausgezeichneten Ruf, zählt zu einer der besten Fluggesellschaften der Welt. Also wieso nicht bei einer meiner nächsten Reisen nach Asien, bei dann besseren klimatischen Erwartungen, diesen Stopover nachholen? Oder einfach die Transfer-Stunden für eine Stadtbesichtigung in Doha nutzen? Wir werden sehen ...

 

Verwirklichung

23. Oktober - 1. November 2022

Sonntag, 23. Oktober 2023: Kathmandu/ - Doha/ - Kuwait/

Um 10.15 Uhr startet mein Flug QR653 auf dem Flughafen Kathmandu, Nepal, und landet rund 5 Stunden später auf dem Hamad International Airport in Doha, der Hauptstadt Katars.

 

Emirat Katar

"Katar ist ein Emirat in Vorderasien und liegt an der Ostküste der Arabischen Halbinsel am Persischen Golf. Das Land besteht grösstenteils aus einer Halbinsel, die im Süden an Saudi-Arabien grenzt. Vor der Küste im Nordwesten liegt das Königreich Bahrain. Von Süden nach Norden dehnt sich das Land rund 180 Kilometer, von Westen nach Osten 80 Kilometer aus. Das Staatsgebiet schliesst auch einige Inseln ein; die im Westen gelegenen Hawar-Inseln sind bahrainisches Staatsgebiet. Katar teilt auch Seegrenzen mit dem Iran im Norden und mit den Vereinigten Arabischen Emiraten im Osten.
Katar hat etwa 2,7 Millionen Einwohner, davon sind rund 10 % Staatsangehörige Katars. Die Mehrheit der Bevölkerung sind Arbeitsmigranten; dies ist die höchste Quote an Arbeitsmigranten weltweit. Mehr als die Hälfte aller Einwohner Katars kommen aus Süd- und Südostasien.
Katar erlangte im Jahre 1971 seine vollständige Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich. Seither wird es als absolute Monarchie regiert. Staatsreligion ist der Islam, und die Scharia gilt als eine Hauptquelle der Gesetzgebung. Die Menschenrechtslage im Land gilt als kritisch, besonders die Niedriglohnmigranten werden zum Teil menschenunwürdig behandelt. Die katarische Regierung wird in den letzten Jahrzehnten ausserdem wegen ihrer Unterstützung der Muslimbrüder und anderer radikalislamischer Gruppen sowie Terrororganisationen wie der Hamas kritisiert. Dies führte zur Katar-Krise 2017 bis 2021, während der Katar von einigen Ländern der arabischen Welt boykottiert wurde."

"Doha ist die Hauptstadt von Katar und liegt am Persischen Golf. Doha wächst mit der nur neun Kilometer entfernten Stadt Ar-Rayyan schnell zusammen. Die Stadt beherbergt den Hamad International Airport, wichtige Teile der Öl- und Fischereiindustrie sowie mit der „Education City“ ein Gebiet für Forschung und Bildung."

Katar verlangt bei der Einreise, einen Schnelltest. Entweder mache ich den hier im Flughafen, oder ich verbringe die rund 7 Stunden im Transit. Meine Tasche ist jedenfalls bis Kuwait aufgegeben. Ich gehe mal Richtung Ausgang, um mich für das Visa- & Immigration-Prozedere zu erkundigen. Beim Health Centre treffe ich auf sehr freundliche und hilfsbereite Mitarbeitende. Sie machen mich daruf aufmerksam, dass ich bei einem positiven Test nicht weiterreisen könne und in Quarantäe müsste; also keine Weiterreise nach Kuwait. No risk no fun, denke ich mir, und gehe das unkalkulierbare Risiko ein. Bevor ich den Test mache, solle ich doch zuerst die Application for advence registration ausfüllen um sicher zu gehen, dass ich nach dem erfolgreichen Testen auch einreisen könne. Sie füllen für mich sogar das Formular aus. Nach dem positiven Feedback gehe ich zur Medical Clinic, wo ich, nach dem Bezahlen von 50 QAR (Qatari Rials, nicht ganz 15 Franken), den Test machen lasse.

Nach einer kurzen Wartezeit erhalte ich das Testergebnis.

Mit dem negativen Testergebnis und der positiven Visa-Registrierung, kann ich kurz darauf die Pass- und Zoll-Kontrolle passieren.

Draussen vor dem gehe ich zum Taxistand und frage nach einem Fahrer für mehrere Stunden. Ich möchte mit ihm mehrere Sehenswürdigkeiten anfahren und am Schluss mit der Kreditkarte bezahlen können.

Ich zeige Mohammad Bashir Gazi meine erstellte Liste von Sehenswürdigkeiten in Katar und er gibt seine Kommentare dazu ab. Als das Programm steht, fahren wir los. Der erste Halt ist beim Stadion 974, eines der für die Fussball-WM neu erstellten Stadien.

"Das Stadium 974 ist ein temporäres Fussballstadion im Bezirk Ras Abu Aboud. Die Anlage am Hafen von Doha ist einer der Austragungsorte für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 und bietet 44'089 Plätze. Der Name bezieht sich auf die Zahl der 974 bunt angeordneten Schiffscontainer, die verbaut wurden. Darüber hinaus ist 974 die internationale Telefonvorwahlnummer von Katar. Der Hamad International Airport liegt wenige Kilometer vom Stadion entfernt.
Der Bau begann 2018. Der Entwurf stammt von Fenwick Iribarren Architects in Zusammenarbeit mit Schlaich Bergermann Partner und den Ingenieuren von Hilson Moran. Für Fenwick Iribarren Architects ist es der dritte Stadionentwurf der WM 2022 neben dem Education City Stadium und dem al-Thumama-Stadion. Die modulare Bauweise mit vorgefertigten Bauteilen, ähnlich den Lego-Bausteinen, beschleunigte die Arbeiten und senkte die Kosten. Es ist das erste Stadion einer Fußball-Weltmeisterschaft, das komplett zerlegbar, transportabel und an einem anderen Ort wiederverwendbar ist.
Im November 2021 wurde die Fertigstellung des Stadions gemeldet. Am 20. November wurde das Stadion virtuell übergeben. Bei der Veranstaltung wurde der Name der WM-Spielstätte veröffentlicht. Aus dem Ras Abu Aboud Stadium, benannt nach dem Stadtbezirk Ras Abu Aboud, wurde das Stadium 974. Es ist das vorletzte Stadion der Fussball-Weltmeisterschaft, das fertiggestellt wurde. Das erste Spiel wurde im Rahmen des FIFA-Arabien-Pokals 2021 am 30. November zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Syrien ausgetragen. Insgesamt fanden hier sechs Partien des Turniers als Testlauf für die WM statt.
Zukünftige Verwendung: Am 6. Dezember 2022 begannen die Abbauarbeiten am Stadium 974. Der grosse Rückbau solle jedoch erst nach der WM beginnen. Für die Übernahme des Container-Stadions interessieren sich der Kosovo und Uruguay. Auf dem 450'000 m² grossen Gelände sollen Freizeit- und Grünanlagen entstehen."

Eine Viertelstunde später steige ich beim National Museum of Qatar aus dem Taxi, suche in dem futuristischen Gebäude den Eingang und kaufe ein Eintrittsticket.

"Das katarische Nationalmuseum wurde um den Originalpalast von Scheich Abdullah bin Jassim Al-Thani herum errichtet, der 25 Jahre lang der Sitz der Regierung war, und widmet sich nun auf einer gewaltigen Fläche der grossen Aufgabe, dem kulturellen Erbe von Katar eine Stimme zu verleihen und die Zukunft des Landes zu feiern.
Die auffällige Fassade des NMoQ besteht aus sich kreuzenden freitragenden Scheiben, die sich über eine Fläche von ca. 430'500 Quadratmeter erstrecken. Das von Pritzker-Preisträger Jean Nouvel entworfene katarische Nationalmuseum ist von der Geschichte und Geologie des Landes inspiriert. Die Form orientiert sich an einem als „Wüstenrose“ bekannten Kristallgebilde. Die Wüstenrose, die ausschliesslich in ariden Küstenregionen vorkommt, ist eine natürliche architektonische Struktur, die durch das Zusammenspiel von Wind, Gischt und Sand zustande kommt."

Wie ich ich feststellen muss, ist längst noch nicht alles fertig und zugänglich.

Meine "Wanderung durch die Zeit" beginnt vor mehr als 700 Millionen Jahren ...

... geht durch die Epoche der Entdeckung des Öls, während der Herrschaft von Abdullah bin Jassim Al Thani, und ...

"Abdullah bin Jassim bin Mohammed Al Thani, auch bekannt als Sheikh Abdullah bin Jassim Al Thani, war der Emir von Katar. Er wurde 1880 in Doha, der Hauptstadt von Katar, geboren. 1940 dankte er zugunsten seines Kronprinzen und zweiten Sohnes, Scheich Hamad bin Abdullah Al Thani, ab. Sheikh Hamad starb acht Jahre später und Sheikh Abdullah übernahm erneut sein Amt, bis er 1949 zugunsten seines ältesten Sohnes, Sheikh Ali bin Abdullah Al Thani, von seinem Amt zurücktrat. Auch Öl wurde zum ersten Mal während seiner Herrschaft entdeckt."

... führt mich in das heutige Leben, inklusive in die hier als "The Ramadan Blockade" benannte Zeit der Katar-Krise.

"Die Katar-Krise von 2017 bis 2021, war eine politische Krise in der arabischen Welt, in der unter anderem Saudi-Arabien dem Emirat Katar vorwarf, terroristische Gruppen in der Region zu unterstützen. Saudi-Arabien und seine Verbündeten Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate setzten die diplomatischen Beziehungen zu Katar am 5. Juni 2017 aus und schlossen ihre Grenzen zu dem Land. Mitte August gab Saudi-Arabien bekannt, seine Grenze zu Katar zum Haddsch für muslimische Pilger zu öffnen. Im Januar 2021 beendete Saudi-Arabien die Blockade gegen Katar unter der Vermittlung Kuwaits."

Beim Museum entdecke ich eine Schweizerin, resp. den Hinweis zur Installation von Pipilotti Rist.

"Pipilotti Elisabeth Rist (* 21. Juni 1962 in Grabs, heimatberechtigt in Altstätten) ist eine Schweizer Videokünstlerin, die als Ikone der Popkultur Weltruhm erreicht hat. Neben Videoinstallationen und Experimentalfilmen gehören zu ihren Arbeiten auch Environments, Objekte, Computerkunst und digitale Fotomontagen.
Rist ist die Tochter von Anna Lippuner und Walter Rist und hat vier Geschwister. Den Spitznamen «Pipilotti», der heute auch ihr Künstlername ist, trägt sie nach eigenen Angaben bereits seit der Kindheit nach der Kinderbuch-Figur Pippi Langstrumpf von Astrid Lindgren. Rist studierte von 1982 bis 1986 Gebrauchs-, Illustrations- und Fotografik an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Von 1986 bis 1988 studierte sie Audiovisuelle Kommunikation (Video) an der Schule für Gestaltung in Basel, nach eigenen Aussagen hauptsächlich, um Zugang zu professioneller Videotechnik zu haben. Seit 1986 wurden mehrere Video-Clips Rists auf YouTube veröffentlicht. Rist lebt und arbeitet in Zürich. Sie hat mit ihrem Lebensgefährten Balz Roth einen Sohn."

Ob bis zur Eröffnung der Fussball-Weltmeisterschaft 2022, am Sonntag, den 20. November 2022 - also heute in vier Wochen - alles fertig sein wird?

Wir fahren weiter auf der Corniche, der kilometerlangen Strandpromenade. Das Museum of Islamic Art ist mein nächstes Ziel. Auch wenn ich nicht beabsichtige, das Museum zu besuchen, will ich doch das Gebäude von aussen sehen.

"Das Museum für Islamische Kunst ist ein Kunstmuseum im Emirat Katar und gilt als eines der bedeutendsten Museen für islamische Kunst auf der Arabischen Halbinsel. Das Museum wurde von I. M. Pei entworfen und im November 2008 eröffnet.
Das Museum befindet sich in Doha, der Hauptstadt des arabischen Emirates Katar, und wurde auf einer künstlichen Insel in der Westbay des Hafens errichtet. Der Zugang von der etwa einen Kilometer entfernten Altstadt erfolgt über eine von Palmen beschattete Uferpromenade und flankierende Parkanlagen. Das Museum gilt als letztes Meisterwerk des bei Eröffnung 91-jährigen Pei, der zu diesem Zweck eine halbjährige Studienreise arabischer Architekturformen unternommen hatte. Der Gebäudekomplex verfügt über eine Grundfläche von 260'000 Quadratmetern und beherbergt wesentliche Teile der umfangreichen Kunstsammlung der Emire von Katar. Sie besteht aus Keramiken, Textilien, historischen Artefakten und Waffen sowie Büchern und Dokumenten. Die Kunstgegenstände stammen aus der gesamten arabischen Welt des Mittelalters von Spanien im Westen bis nach Indien und Zentralasien."

Die Corniche gibt den Blick frei auf Doha's Skyline.

Auf meiner To-do-Liste steht auch auch eine Dhau-Fahrt, Arabiens legendäre Segelschiffe. Ich sehe leider keine anmutigende, Segel-gehissten Boote (das Foto ist aus dem Internet).

"Dhaufahrt durch die Bucht von Doha. Turistisch, aber dennoch ein schöner Doha Reisetipp. Eine Dhau-Fahrt vor der Küste von Doha. Dhaus sind die traditionellen Holzsegelboote, die überall in der arabischen Welt zu Hause sind und sogar in Indien noch genutzt werden. Als Besucher von Doha kannst du von Corniche aus mit einem solchen Boot durch die tiefblauen und türkisen Wasser vor der Küste segeln – ob allein oder in einer Gruppe, bleibt dir überlassen. Du kannst zum Beispiel schwimmen oder auch angeln von einem Dhau aus – oder einfach in den Sonnenuntergang segeln. Es gibt auch Angebote, bei Musik oder bei einem Barbecue eine Rundfahrt zu machen."

Fahrten mit den hölzernen Booten werden vorallem abends angeboten und dauern, für meine beschränkte Zeit hier, zu lange. Also bleiben mit nur die Fotos der Boote vor Anker als Erinnerung.

An dieser Stelle der Corniche sind die Fahnen aller an der Fussball-WM teilnehmenden Länder aufgezogen; natürlich auch diejenige der Schweiz.

Noch 28 Tage, 3 Stunden, 35 Minuten und 42 Sekunden bis zur Eröffnung.

Je weiter wir auf The Corniche fahren, desto näher kommen wir zu den Skycrapers. Die Wolkenkratzer von Doha strecken sich in unterschiedlichsten Formen und Materialien gen Himmel.

Und auch hier Baustellen und unfertige Häuser.

Gigantische Werbeflächen machen auf den bevorstehenden, sportlichen Grossanlass aufmerksam.

Andere Länder, andere Kleider.

Mein Fahrer biegt plötzlich rechts ab. Ich frage ihn, wohin wir nun fahren. Nach seiner Erklärung erwidere ich, dass ich nicht an Shopping interessiert sei. Aber wenn wir schon hier seien, möchte ich für ein paar Aussenaufnahmen aussteigen, denn der Einkaufstempel sieht gigantisch aus.

Als letztem Punkt unserer Sightseeingtour fahren wir zur luxuriösen Perle.

Hier steige ich aus und gehe zu Fuss weiter.

"The Pearl Island ist eine 400 Hektar grosse künstliche Insel, etwa 330 m vor der Ostküste. Das stark gegliederte Eiland liegt rund 11 Kilometer nordöstlich des Zentrums der Hauptstadt Doha. Errichtet wurde das Eiland und dessen Infrastruktur durch das zyprische Bauunternehmen J&P. In Bau befindlich sind hochwertige Villen an den Stränden, Reihenhäuser und grössere Apartmenthäuser in den drei Zentren, einige Luxushotels, dazu Schulen, Kindergärten, eine Ladenzeile, eine Einkaufsmall, weitere Geschäfte und zahlreiche Restaurants sowie Moscheen für insgesamt 30'000 Menschen. Vorbilder für die Bauherren auf der künstlichen Insel sind typische Gebäude der Toskana, Provence, Kataloniens oder Andalusiens. Ferner werden vier Marinas für mehrere Hundert Yachten gebaut. Das Projekt wird marketingorientiert auch als „The Riviera Arabia“ bezeichnet. Es weist um eine zentrale grosse Bucht mit Insel und zwei kleinere Buchten herum folgende Quartiere auf: Porto Arabia, Viva Bahriyah, Costa Malaz, Isola Dana, The Quartiers, La Plage Villas und Bahri Villas. Als Besonderheit werden im Osten der Insel neun kleine mit einer Strasse verbundene Satelliten-Inseln für die Bebauung mit sehr grossen Villen sowie eigenem Bootshafen angeboten, die „The Pearl“ ein besonders exklusives Gepräge geben. Da kaum damit gerechnet wird, dass die Katarer selbst auf „The Pearl“ in grösserem Umfang kaufen werden, setzt man auf wohlhabende Käufer vor allem aus Saudi-Arabien und anderen Golfanliegerstaaten. Amtlich erleichtert wird die Entscheidung für den Erwerb: Ausländer bekommen in Katar, anders als z. B. in Dubai, einen rechtskräftigen Grundbucheintrag mit den vollen Eigentumsrechten auch für Teileigentum in den gemeinschaftlichen Wohnanlagen. Die Bebauung der Inselgruppe begann Ende 2006, Anfang 2009 waren rund die Hälfte der Grossbauten bezugsfertig."

Natürlich fehlt es auch nicht an entsprechenden Quartierläden.

Zwischenzeitlich ist es fünf Uhr geworden; es ist an der Zeit, zum Flughafen zurückzufahren.

Mein Flug QR1082 nach Kuwait geht ab Terminal C, zu dem ich mit dem Verbindungszug fahre.

 

Ich habe noch genügend Zeit, aber auch Hunger. Diesen stille ich in einem der vielen Restaurants. Danach gehe ich zum Gate 31.

Um halb acht Uhr startet mein Flug und 1 1/2 Stunden später lande ich auf dem Kuwait International Airport.

 

Emirat Kuwait

"Der Staat Kuwait ist ein Emirat in Vorderasien auf der Arabischen Halbinsel. Er grenzt im Norden und Westen an den Irak (240 Kilometer gemeinsamer Grenzverlauf), im Süden an Saudi-Arabien (222 Kilometer) und im Osten an den Persischen Golf (499 Kilometer). Über 70 % der gesamten Bevölkerung lebt in der gleichnamigen Stadt Kuwait. Staatsreligion ist der Islam, die Amtssprache ist Arabisch und das Land wird als konstitutionelle Monarchie regiert.
Der Grossteil des Landes gehört zur Wüste ad-Dibdiba. Abgesehen von dem küstennahen Höhenstreifen der Zaur-Berge an der Bucht von Kuwait und vereinzelten Hügeln ist das Gelände fast eben. Im Inneren befinden sich einige Oasen. Die 40 Kilometer lange Bucht von Kuwait teilt die Küste in zwei Teile. Nach Norden ziehen sich die Schwemmlandablagerungen zum Schatt al-Arab. An der Südspitze der Bucht liegt die Hauptstadt mit ihrem geschützten Naturhafen. Südlich davon befinden sich die grossen Erdölfelder, die mit den saudischen Vorkommen in Verbindung stehen. Nach Südwesten steigt das Land allmählich an. Die höchste Erhebung (290 Meter) liegt im Sandsteinplateau an der Westspitze des Staatsgebiets. Die Westgrenze zum Irak zieht sich entlang des Wadi al-Batin, eines nur zeitweilig wasserführenden Trockenflusstales. Zu Kuwait gehören neun Inseln. Bubiyan, die grösste Insel, ist durch eine 2400 Meter lange Brücke mit dem Festland verbunden. Nach der Befreiung im Jahre 1991 wurde die Insel in eine Militärbasis umgewandelt. Zivilisten haben zurzeit keinen Zugang zu Bubiyan. Die restlichen acht Inseln heißen: Auha, Failaka, Kubbar, Miskan, Qaruh, Umm al-Maradim, Umm an-Namil und Warba."

"Die Stadt Kuwait (Kuwait City) ist die Haupt- und zugleich grösste Stadt des Emirats Kuwait. An der Küste des Kleinstaats am Ufer des Persischen Golfs gelegen, ist Kuwait das kulturelle, politische und wirtschaftliche Zentrum des Landes. Die rund 3 Millionen Einwohner umfassende Stadt, in der über 70 % der Staatsbevölkerung leben (Stand 2018), verfügt über keinen eigenen administrativen Status. An der in zahlreiche städtische Bezirke untergliederten Agglomeration haben alle sechs Gouvernements des Landes Anteil. Im engeren Sinne versteht man unter Kuwait auch nur die historischen Kernbereiche der Stadt direkt an der Bucht von Kuwait, die heute zum Gouvernement al-Asima gehören und nahtlos in die übrigen Stadtteile übergehen."

Bei der Immigration ist mein bereits zu Hause eingereichte Visa-Anfrage vorhanden. Sie wird ausgedruckt und mir überreicht. Wie es scheint, sind alle Angaben korrekt.

Mit einem Taxi fahre ich zu meinem gebuchten Hotel, mache das Check-in und gehe mit dem erhaltenen WiFi-Code und meinem Gepäck ins Zimmer.

 

Montag, 24. Oktober 2023: Kuwait City

Gestern war es dunkel; ausser Lichtern habe ich nicht viel gesehen. Deshalb bin ich heute morgen gespannt, als ich die Vorhänge öffne.

Gegenüber der Zeit in Nepal hat sich nicht nur die Umgebung stark verändert, auch das Frühstück ist anders.

Während ich das Frühstück geniesse, plane ich den heutigen Tag. Mal schauen, was daraus wird.

Zuerst will ich mir Kuwait-Dinar besorgen, denn in einem fremden Land fühle ich mich besser, wenn ich lokalen Cash auf mir habe. Im Hotel wechseln sie meine Euro nicht. Also frage ich nach einer Bank oder Wechselstube.

"Der Kuwait-Dinar ist die Währung von Kuwait. Im Gegensatz zu vielen anderen Währungen ist der Kuwait-Dinar eine Tausenderwährung. Ein Dinar teilt sich demnach in 1000 Fils (= 10 Dirhams), während zum Beispiel der Euro oder der US-Dollar in 100 Cent aufgeteilt sind. Vom Dinar sind Banknoten zu ¼, ½, 1, 5, 10 und 20 Dinar, sowie Münzen zu 1 (selten), 5, 10, 20, 50 und 100 Fils im Umlauf."

Kaum bin ich vor dem Hotel und gehe in die mir gezeigte Richtung, komme ich mir sehr klein vor.

Im kleinen Shopping-Center finde ich keine Möglichkeit zum Geldwechseln. Ich frage nach einer Bank. Mehrere Fussminuten später stehe ich vor einer Bank, trete ein um sie kurze Zeit später unverrichteter Dinge zu verlassen. Aber die erhaltene Information tönt glaubwürdiger als die bisher erhaltenen. Und tatsächlich kann ich bald darauf meine Euro gegen Dinar wechseln. 1 KWD entspricht rund 3 CHF.

Nicht nur die Häuser sind gross, sondern auch die Autos.

Das Stadtbild, die Architektur der Häuser, gefällt mir.

Zwischendurch frage ich nach dem Weg. Nach einer Stunde erreiche ich mein erstes Ziel von heute, den Souq Al Mubarakeya.

"Souq Al-Mubarakiya is a historic souq in Kuwait City. It is one of the oldest souqs in Kuwait, and was a center of trade prior to the discovery of oil. This popular traditional market is located between Abdullah Al-Mubarak, Abdullah Al-Salem and Palestine Streets. This market has been around for at least 200 years. The market was damaged during the Iraqi invasion in 1990, however it was renovated and it got back its traditional flavor. You can spend hours in this market strolling around and discovering reasonable bargains on heritage goods such as Persian silk carpets, real Arab antiques, perfumes like musk and oud, and traditional costumes.
This place is perfect whether you want to shop, eat, or for sightseeing. Al-Mubarakiya features a variety of shops such as dates, honey, spices, sweets, vegetables, fruits, meat, and fish. In addition to a range of shops accessories, gold and silver jewelries. The market also hosts two small museums: Sheikh Mubarak Kiosk and the first pharmacy in Kuwait, and admission is free. There is a courtyard near Masjid Al-Bahar (Sea Mosque), where you can find traditional cafes brewing their teas over coals, and several small restaurants are lined-up where they serve authentic Arab and Persian food to the customers in the open air. The prices are the cheapest in Kuwait. On hot summer days, water mist is sprayed from pipes over the tables to give you a cooling feeling. A children playground is nearby and shisha is also available. On 31 March 2022, the market was damaged by a massive fire that destroyed most of the shops."

Also rein in die arabische Impression.

Ein kleines Teehaus zieht mich an. Ohne lange zu überlegen trete ich ein und setze mich an einen der kleinen Tische.

Rasch komme ich mit den Männern - es sind nur Männer hier - ins Gespräch. Sie sagen, dass sei ein Teehaus, in dem schon ihre Väter und Grossväter Tee getrunken hätten.

Wo ein Fischmarkt, ist Ueli nicht weit.

Da ich mein Cap irgendwo, wohl im Flugzeug, habe liegengelassen, schaue ich mich im Basar nach einem Ersatz um. Die Kappen, die mir in die Augen springen, sind mit amerikanische Motiven verziert, ich möchte aber eine hiesige Touristenmütze. Wer sucht, der findet.

Grosse Gebläse, sowie künstlicher Sprühregen, sorgen für ein angenehmeres Verweilen der Gäste.

Als ich den Souk verlasse, bin ich wieder der Sonne und der Hitze ausgesetzt. Ich bin froh um meine neue Schirmmütze. Hier draussen will ich jemanden nach dem weiteren Weg fragen, aber entweder sprechen die Angesprochenen kein Englisch, oder sie kennen sich nicht aus.

Als ich zwei Männer in traditioneller Bekleidung anspreche, fragt der eine, wo mein Fahrer sei. I don't have a driver, erwidere ich. Darauf meint er, zu Fuss sei das zu weit, er werde mich fahren. Er verabschiedet sich von seinem Begleiter und wir gehen zusammen in ein Parkhaus, wo sein Auto steht. Während der Fahrt sprechen wir über dies und das. Er sei schon mehrmals in der Schweiz gewesen, sein Vater importiert Schweizer-Uhren. Abdulaziz heisst mein gastfreundlicher Kuwaiter.

Beim Sadu House steige ich aus. Wir tauschen noch unsere Handy Nummern aus und dann verabschieden wir uns. شكرا جزيلا عبد العزيز.

"Das Sadu House ist ein künstlerisches Haus und Museum. Es wurde 1980 von der Al Sadu Society gegründet, um die Interessen der Beduinen und ihres ethnischen Handwerks, der Sadu-Weberei, zu schützen, einer Stickform in geometrischen Formen, die von Beduinen handgewebt wird. Das ursprüngliche Haus existierte ursprünglich als Lehmgebäude im frühen zwanzigsten Jahrhundert, wurde aber während der Überschwemmungen in Kuwait 1936 zerstört. Das Sadu House ist eine wichtige Touristenattraktion in Kuwait-Stadt und verfügt über mehrere Kammern, die jeweils mit Keramikmotiven von Häusern, Moscheen usw. verziert sind."

In den verschiedenen Räumen werden die Sitten des Beduinenhandwerks vom Sadu-Webens, die beduinische Webkunst, dargestellt und erklärt.

Nach diesem Besuch steht der nächste Museumsbesuch gleich um die Ecke an, das Kuwait National Museum.

Bis hierher und nicht weiter. Meine Absicht, das National Museum zu besichtigen, wird beim Eingang gestoppt; die Öffnungszeiten habe ich bei meiner Tagesplanung nicht berücksichtigt. Das Museum hat zwar montags geöffnet, macht jedoch zwischen 12.30 Uhr und 16.30 Uhr eine Pause. So verschiebe ich diesen Besuch auf den späteren Nachmittag.

So mache ich mich zu Fuss auf den Weg zur Grand Mosque.

Unterwegs passiere ich ein offensichtlich gut geschütztes Gebäude, dasjenige der Central Bank of Kuwait.

"Mission & Objectives: The Central Bank of Kuwait (CBK) was established by virtue of the Law No. 32 of 1968 concerning Currency, the Central Bank of Kuwait and the Organization of Banking Business. CBK replaced the Kuwaiti Currency Board established by virtue of the Amiri Decree No. 41 of 1960. The role of the Kuwaiti Currency Board was limited to the issuance of banknotes and coins, unlike central banks' broad responsibilities ranging from setting and implementing monetary policies to the regulation and supervision of banking activities. CBK's establishment, hence, was in response of the need to keeping pace with domestic and international developments, particularly in view of the increasingly important role of the monetary and financial policy contributing to the advancement of social and economic development in the country."

Nach einer weiteren Viertelstunde stehe ich vor der Grossen Moschee.

Die Tour-Öffnungszeiten entsprechen jedoch nicht meiner aktuellen Anwesenheitszeit. So bleibt mir nichts anderes übrig, als mein Programm nochmals zu ändern.

Ich winke einem Taxi und lasse mich zu den Wassertürmen fahren. Mit einem Lift gehts in die Höhe, auf die Plattform der Restaurants. Das Amimoto Japanese Restaurant wäre doch etwas für das Abendessen. Weiter nach oben kostet der Lift. Diese Fahrt verschiebe ich auf den Abend. Von der Restaurant-Ebene aus mache ich mal ein Foto.

"Die Kuwait Towers sind ein Ensemble von drei Stahlbetontürmen in Kuwait: einem 185 Meter hohen Turm, der sowohl als Wasser- als auch als Aussichtsturm dient, einem 145,80 Meter hohen Turm, der als Wasserturm dient und einem dritten Turm, der zur Illumination dieser Türme dient.
Die Türme wurden von schwedischen Firmen errichtet und im März 1979 eingeweiht. Architekten waren Malene Bjørn und Sune Lindström, Ingenieur war Lennart Gerte."

Zurück am Boden schaue ich mich nach einem Taxi um und fahre zurück zur Grand Mosque.

"Die Grosse Moschee ist die grösste Moschee Kuwaits. Das in der Stadt Kuwait gelegene Gesamtareal umfasst 45'000 m2, von denen 20'000 m2 überbaut sind. Die Moschee bietet im 5'000 m2 grossen Männergebetssaal 7'000 und im separaten Frauengebetssaal noch einmal 950 Gläubigen Platz. Der Bau verfügt über eine mächtige Kuppel (Durchmesser 26 m; Höhe 47 m), ein 70 m hohes Minarett und eine monumentale Portikus (Höhe: 15 m).
Auf dem Gelände befinden sich weiterhin eine Bibliothek und eine unterirdische 5-stöckige Tiefgarage mit 550 Stellplätzen. Entworfen wurde die Moschee 1976 vom irakischen Architekten Mohammed Saleh Makiya. Der Bau dauerte von 1979 bis 1986. Ein bekannter Imam der Moschee ist Mischari Raschid al-Afasi."

In meiner Gruppe, die von einer Frau geleitet wird, sind Italiener, die sich vor der Führung noch korrekt kleiden mussten, sowie ein französisch sprechendes Ehepaar mit zwei Kindern.

Der Gebetssaal ist wirklich sehr gross.

Nach dieser beeindruckenden Besichtigung fahre ich mit einem Taxi zum Nationalmuseum.

"Das Kuwait National Museum wurde 1983 gegründet, um das Erbe der Kuwatis durch Ausstellungen über das Leben und die Traditionen der Kuwatis im Laufe der Geschichte hervorzuheben. Das Gebäude befindet sich in der Nähe der Nationalversammlung und wurde vom französischen Architekten Michel Ecochard entworfen. Es besteht aus fünf Gebäuden um einen Innenhof, der das Design eines einheimischen arabischen Lehmhauses widerspiegelt. Die Sammlung umfasst Artefakte, die auf der Insel Failika gefunden wurden, Tierfossilien, Bronzemünzen aus der Bronzezeit und der hellenistischen Zeit sowie Beispiele des täglichen Lebens in Kuwait.
Es war der Stolz Kuwaits und enthielt bis zur irakischen Invasion 1990 eine der wichtigsten Sammlungen islamischer Kunst der Welt. Leider bleibt das Nationalmuseum ein Schatten seines früheren Selbst und die Wiederaufbauarbeiten sind noch lange nicht abgeschlossen. Nur zwei Räume mit einigen archäologischen Funden sind derzeit geöffnet. Zu den Gegenständen gehören antike Münzen, Töpfe, ein detailliertes Beduinenzelt und ein Schachspiel aus dem 17. Jahrhundert sowie alte Korane und eine geschnitzte Tür in Originalgröße. Das Museum wurde während der Invasion geplündert und weitgehend geleert, und es wurde in den letzten zehn Jahren fast vollständig rekonstruiert."

Mein Besuch ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Ich bummle durch enge Gassen, durch ein Handwerkerviertel und ...

... gelange zum Hafen Al Fardah, dem einzigen Hafen Kuwaits bis zu Beginn der Fünfzigerjahre.

Perlentauchen war früher die Haupteinnahmequelle für viele Kuwaitis.

Und wieder brauche ich ein Taxi, mit dem ich zu den Towers fahren.

Wieder fahre ich mit dem Lift nach oben. Es ist Zeit, für ein leckeres Abendessen im Amimoto Japanese Restaurant.

Das Asahi ist alkoholfrei, "Asahi Super Dry 0.0% hits international markets as an alcohol-free alternative to Japan’s number one selling beer and first super-dry beer", denn das Alkoholgesetz in Kuwait ist streng: Kuwait ist eines der wenigen Länder der Welt, in dem Alkohol vollständig verboten ist. Im Gegensatz zu anderen Golf-Staaten, wo Alkohol eingeschränkt, aber weit verbreitet ist, gibt es in Kuwait keinen Alkohol. Das bedeutet, dass Hotels und Restaurants in keiner Weise Alkohol ausschenken.

Nach dem Essen kaufe ich das Ticket für den Lift in die Kristallkugel hoch.

Diesmal ist es schwierig, ein Taxi zu bekommen. Ich gehe in die Richtung, wo mein Hotel liegt. Bei einem Restaurant frage ich, ob sie mir ein Taxi rufen könnten, was sie auch tun.

Im Hotel angekommen, lasse ich mir ein Soft-Getränk ins Zimmer bringen. Im Zimmer schliesse ich meine stromgetriebenen Geräte an die Steckdose und hänge lesend herum. Dabei lasse ich den den Tag, mit den vielen Eindrücken, Revue passieren.

 

Dienstag, 25. Oktober 2023: Kuwait City & Sabah Al-Ahmad Natural Reserve

«Frühstücken wie ein König, Mittagessen wie ein Bauer, Abendessen wie ein Bettler».

"Die Weisheit stammt aus Grossmutters Zeiten, findet aber Erwähnung in allen naturheilkundlichen Medizinsystemen. Die Erklärung dazu liegt in der sogenannten „Organuhr“, in der für die einzelnen Organe die höchste Aktivität sowie ihre Regenerationsphasen abgebildet sind. Demnach haben Magen und Bauchspeicheldrüse ihre maximale Leistungsfähigkeit in den Morgenstunden und am Vormittag. Ihre Ruhephase findet zwischen 19 und 22 Uhr statt, die Verdauung läuft dann auf Sparflamme. So kann das Essen am Abend schwer im Magen liegen und die Nachtruhe stören."

Wie auch immer, vom reichaltigen und leckeren arabischen Frühstück, das mir im Hotel Swiss-Belinn aufgetischt wird, esse ich zwar von allem, kann aber nicht alles leeressen.

Mit einem der Taxichauffeure von gestern habe ich abgemacht, dass er mich heute um 1000 Uhr beim Hotel abholen soll, für eine Fahrt aus Kuwait City heraus: Muhammed Nishnattil aus Kerala, Indien.

Wir fahren beim Sheikh Jaber Al-Ahmad Cultural Centre vorbei, wo ich um einen kurzen Halt bitte. Das beeindruckende architektonische Design der vier Gebäude möchte ich sehen.

"The Sheikh Jaber Al-Ahmad Cultural Centre, informally known as the Kuwait Opera House, is a cultural center in Kuwait, located on the Gulf Road in the capital Kuwait City. It is the largest cultural center and opera house in the Middle East. The cultural centre is part of the Kuwait National Cultural District. The Sheikh Jaber Al-Ahmad Cultural Centre is a multidisciplinary public space owned by the Amiri Diwan. It offers a range of events in music, theatre, film, workshops and spoken word. The cultural complex, which includes theatres, concert halls, music centres, conference and exhibition halls, cinemas, libraries, center for historical documents, and public park, took two years to complete. It is 214'000 m² in size and had a budget of US$ 775 million."

Nun fahren wir zur Stadt hinaus. Wir lassen nicht nur Kuwait Stadt hinter uns, sondern auch die Zivilisation. Mein Ziel, habe dafür einen Besuchs-Tipp erhalten, liegt auf der anderen Seite der Kuwait Bay in der Wüste. In einer knappen Stunde sollten wir das Sabah Al Ahmad Natural Reserve erreichen.

Vorerst fahren wir auf einer fünfspurigen Strasse, die dann schmäler wird, aber immer noch in sehr gutem Zustand ist.

Bei der nächsten Abzweigung verlassen wir die Saad Al Abdulla Al Sabah Road und sind kurz darauf vor dem Eingangstor ...

... dem geschlossenen Tor. Mit dem Parkranger dahinter beginne ich eine Konversation:

Auf meine Frage hin vernehme ich, dass die Bewilligung in Kuwait City organisiert werden könne; das würde zwar meinen Chauffeur freuen, aber ich will mir dies nicht antun. Auch die Insassen im Fahrzeug hinter uns haben keine Bewilligung.

"Sabah Al-Ahmad Nature Reserve is a wildlife reserve in the northern part of the city of Jahra in Kuwait. This reserve was established as part of Kuwait’s efforts to preserve its wildlife and natural environment. This area is an excellent spot for bird watchers and professional photographers, where many of the many wildlife are spotted. Exotic species of birds are endemic as well as migratory birds regularly, so for those who want to experience the wildlife of Kuwait, do not hesitate to visit this picturesque place."

Jä nu so de! ("Ausspruch der Gelassenheit wenn man vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Zum Beispiel wenn man in ein Geschäft will und vor der Tür bemerkt, dass es geschlossen ist. Bedeutet ungefähr so viel wie «Dann ist es halt so».).

Auf der Rückfahrt entdecke ich in der Nähe der Strasse etwas, was meine Neugier auf sich zieht. Ich bitte Muhammed, langsamer zu fahren und die Strasse zu verlassen.

Hier, in dieser Einsamkeit, verkaufen zwei Männer aus Bangladesh, in einem Lieferwagen, Waren aller Art.

Die beiden Bangladescher wohnen in diesem Zelt.

Sie erzählen mir, dass sie wenig Arbeit hätten und ihr Leben hart sei. Ich bedanke mich für das Gespräch und gehe zum, im Schatten wartenden, Taxi.

Wir fahren auf der gleichen Strecke zurück nach Kuwait City.

Vor meinem Hotel endet dieser, zwar abwechslungs-, aber nicht erfolgreiche Ausflug. Nach einer Ruhepause im Zimmer mache ich mich auf, den in der Nähe gelegene Al Shaheed Park zu erkunden.

Vom Hotelzimmer aus habe ich eine Fussgängerbrücke gesehen, die mich nun mühelos über die verkehrsreichen Strassen direkt zum Park führt.

Im Park faszinieren mich die Gegensätze; Grünflächen, die von Wolkenkratzer umgeben sind.

"Der Al Shaheed Park am Stadtrand von Kuwait erzählt die Geschichte des Landes und seiner Kultur. Der Park besteht aus 200'000 m2 Grünfläche mit wunderschönen, botanischen Gärten, zwei Museen, einem Besucherzentrum, einem See, Gehwegen und Joggingstrecken, und ist damit der grösste Stadtpark in Kuwait."

"The Constitution Monument" zeigt den Weg zur Demokratie des Staates Kuwait.

Der Bauer in mir hat Hunger und benutzt beim Verzehr den vorhandenen WiFi-Zugang.

Erinnerung I: Wo meine Gedanken wohl zurückgehen, bei diesen farbigen Elementen hinter den Fenstern?
Erinnerung II: Bei meiner ersten Geschäftsreise nach Dänemark hat mir mein damaliger CEO die Bedeutung von Q8 Oils erklärt.

"Kuwait Petroleum Corporation ist ein staatliches Unternehmen aus Kuwait mit Firmensitz in der Hauptstadt Kuwait. Das Unternehmen wurde am 27. Januar 1980 als Mutterunternehmen gegründet, zu dem die Tochterunternehmen Kuwait Oil Company (KOC), Kuwait National Petroleum Company (KNPC), Kuwait Oil Tanker Company (KOTC) und Petrochemical Industries Company (PIC) gehören. Das Unternehmen fördert, produziert, transportiert und raffiniert über seine Tochterunternehmen Erdöl. In einigen Ländern verkauft KPC seine Produkte unter dem Markennamen Q8, lautsprachlich für Kuwait."

Das erste der beiden Museen.

Es gibt viel zu Lesen, über vergangene Schlachten und die Schlachtfelder Kuwaits und die Geschichte. Während die früheren Zeiten Kuwaits nicht Zugang zu meinem Memory fanden, änderte sich dies 1990, als am 2. August 1990 Kuwait von irakischen Truppen besetzt und annektiert wurde. Daraufhin wurde das Land von einer internationalen Koalition unter Führung der USA während des 2. Golfkriegs zurückerobert (15. Januar bis 27. Februar 1991), die Grenze wurde wieder zugunsten Kuwaits korrigiert.

In einem Teil des Parks gibt es ein Amphitheater sowie Aussen- und Innen-Räumlichkeiten für kulturelle Veranstaltungen.

Sehr speziell: das moderne Kuwait im Hintergrund und das alte Kuwait in Miniformat im Vordergrund.

Dem zweiten Museum, dem Habitat Museum, gelingt es nicht so, mich zu fesseln; der Besuch dauert deshalb relativ kurz.

Zwischenzeitlich hat die Dämmerung eingesetzt und verdrängt das Licht des Tages.

Nachdem ich gut drei Stunden im Park verbracht habe, ist es Zeit für etwas anderes, etwas ganz anderes.

Die Republik Irak, eines der Nachbarländer Kuwaits, habe ich noch nicht besucht. In meiner Kindheit reiste ich jedoch gerne "Durchs wilde Kurdistan", sei es beim Lesen von Karl Mays Abenteuergeschichten oder bei Kinobesuchen der Filme mit Lex Barker als Kara Ben Nemsi und Ralf Wolter als Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah. Die Autofahrt von hier nach Bagdad dauert rund 6 ½ Stunden.

Viel kürzer, nur 4 Gehminuten von meinem Hotel, ist es bis zum Ishtar Restaurant mit irakischer Küche. Schon am ersten Tag habe ich vom Zimmer aus dieses Restaurant entdeckt.

Nach dem bescheidenen Bauern-Mittagessen bestellt der Bettler nun kaiserlich.

 

Mittwoch, 26. Oktober 2023: Kuwait City

Mit einem Taxi fahre ich zum Bait Al Othman Museum.

"Bait Al-Othman is a historic museum in Kuwait located in Hawalli. Inaugurated by the Amir of Kuwait in April 2013, the museum is dedicated to the history and culture of Kuwait from the pre-oil era to present time. The museum hosts numerous historical items and antiques of pre-oil Kuwait. Housh (courtyard), diwaniyas, muqallatt, kitchen, living room, master's bedroom and visitors’ room can all be seen. There are mini museums within the museum such as the Kuwait Drama Museum, Kuwait House Museum, Heritage Hall, Kuwaiti Souq, and Journey of Life Museum."

Ich liebe Museen, die in der Zeit nicht allzuweit zurückgehen, ungefähr bis in die Zeit meiner Grosseltern. Dadurch wird ein Museumsbesuch zu einer Reise zurück in meine Jugend- und Kinderjahre.

In dieser Zeit suchten wir an solchen Radios auch nach anderen Sendern als das Radio Beromünster unserer Eltern.

"Radio Beromünster war ein öffentlich-rechtliches Schweizer Radioprogramm, das über den Landessender Beromünster, eine Sendeanlage für Mittelwellenrundfunk, übertragen wurde. Betrieben wurde Radio Beromünster durch die am 24. Februar 1931 gegründete und als Verein organisierte Schweizerische Rundspruchgesellschaft SRG."

Bei uns Jungen war damals Radio Luxemburg beliebt.

"Begonnen hat die legendäre Radio-Geschichte von Radio Luxemburg am 15. Juli 1957 um 14 Uhr in Luxemburg mit einem leichten Musikprogramm in deutscher Sprache. In den 60er und 70er Jahren wurden die RTL-Studios in der Villa Louvigny im Luxemburger Stadtpark zum Mekka deutscher Radiohörer. Die Stars gingen dort ein und aus."

Was ist ein "Al Khumra", was ein "Al Lugmah" oder ein "Al Masab"?

Auf meinem Rundgang gelange ich nun ins Wildlife Museum, in dem Tiere, oder Nachbildungen, aus aller Welt ausgestellt sind.

Eine weitere Abteilung widmet sich ausführlich dem Homo sapiens. Allerhand menschliche Knochen und Organe sind ausgestellt und, für mich sehr überraschend, auch die ...

... physische Darstellung der Geburt wird gezeigt und von lokalen Besuchern interessiert betrachtet.

Das orange Minikleid der Stewardessen war von 1970 bis 1974 die Uniform bei Kuwait Airways; aus heutiger Sicht schwerlich vorstellbar.

Zu guter Letzt werden die Besucher, nicht ohne entsprechenden, warnenden Hinweis, optional durch ein Gruselkabinett geführt.

Zu meiner nächsten Sehenswürdigkeit auf meinere Liste, dem , gehe ich zu Fuss. Rund 3/4 Stunden in brütender Hitze liegen vor mir. Unterwegs begegne ich Unspektakulärem, Kuwaits Alltäglichem.

Nun ja, alles ist doch nicht unspektakulär, vor allem nicht für einen (ehemaligen) Hummer-Fan.

"Hummer ist eine US-amerikanische Geländewagen-Marke von General Motors. Von 1992 bis 2010 wurden zivile Versionen des Militärfahrzeugs High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle (HMMWV) und zwei weitere Modelle hergestellt. Seit 2020 verwendet General Motors den Namen als Modellbezeichnung für den elektrisch angetriebenen GMC Hummer EV."

In einem kleinen Geschäft kaufe ich mir etwas zum Trinken, wieder mal etwas mit Geschmack, einen Choco Drink, zudem brauche ich noch Deo-Nachschub für mein Necessaire (Kulturbeutel).

Nach dieser Brücke geht es nur noch ein Stückchen geradeaus, über einen grossen Kreisel und dann stehe ich vor dem Eingang.

Beim Eingang werde ich von einem Uniformierten nach dem Ticket gefragt, welches ich noch nicht habe. Ich mache auf "nicht verstehen", wo ich das Ticket kaufen gehen soll, bis er mich um Geld bittet. Damit schickt er einen Kollegen los. Ich solle warten, was ich gerne sitzend machen.

Nachdem dieses Hindernis überwunden ist, kann ich weiter ins imposante Museumsareal eintreten. Auf der Informationstafel mache ich mich schlau. Die Luftaufnahme aus dem Internet zeigt die Grösse des Kulturkomplexes mit den sechs thematisch unterschiedlichen Gebäudemodulen; das Siebte beherbergt eine Tiefgarage, Toiletten sowie ein Restaurant.

"Das Sheikh Abdullah Al-Salem Cultural Centre ist ein Kulturkomplex in Kuwait-Stadt, im Besitz des Amiri Diwan. Es besteht aus sechs Hauptkomponenten; Das Naturhistorische Museum, das Wissenschaftsmuseum, das Weltraummuseum, das Museum für arabisch-islamische Wissenschaft, das Zentrum der Schönen Künste und die Aussenräume, die als öffentlicher Bereich bekannt sind. Das Sheikh Abdullah Al-Salem Cultural Centre ist ein 18 Hektar grosses Gelände und damit der grösste Museumskomplex der Welt. Das Sheikh Abdullah Al-Salem Cultural Centre wurde Anfang 2018 eingeweiht und war das weltweit grösste Museumsprojekt. Die Museen präsentieren kuwaitische, islamische und arabische Kultur und Geschichte. Sie umfassen und präsentieren auch die reiche Vielfalt der besten kulturellen Errungenschaften der Welt. Das Museum ist nach dem verstorbenen Scheich Abdullah Al-Salem Al-Sabah benannt, der der 11. Herrscher von Kuwait, der erste Amir und der Gründer des modernen Kuwait war."

Meinen Besuch beginne ich im ersten Gebäude auf der linken Seite, im Arabic Islamic Science / Fine Arts Centre.

"Mit seinem Fokus auf das Goldene Zeitalter des Islam und die unzähligen wissenschaftlichen, kulturellen und künstlerischen Beiträge von Muslimen und Arabern zur modernen Wissenschaft hebt das Arabisch-Islamische Wissenschaftsmuseum seine bahnbrechende Arbeit und Errungenschaften hervor, die es den Besuchern ermöglichen, sich stolz wieder mit der inspirierenden Botschaft des Islam zu verbinden, die aktiv wissenschaftliche Entdeckungen förderte. Wir erkennen die Arbeit arabischer und islamischer Gelehrter in den Bereichen Forschung, Medizin, Astronomie und Ingenieurwesen an; Wir sehen, wie wissenschaftliche Entdeckungen zu den architektonischen Wundern der islamischen Welt beigetragen haben. Schließlich wird uns die spektakuläre Gelegenheit geboten, uns mit den alten Universalgelehrten Al-Khwarizmi und Al-Biruni zu unterhalten, die in einer einzigartig unterhaltsamen Ausstellung zum Leben erweckt zu sein scheinen."

Die Ausstellung erklärt die Bedeutung der als Blütezeit des Islam, auch Goldenes Zeitalter des Islam genannte, entwickelte Zivilisation in den islamisch beherrschten Gebieten.

"Ein Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Forschung entstand in wenigen Jahrzehnten in der im Jahr 762 gegründeten Stadt Bagdad. Es beerbte die wenige Kilometer entfernte von den Arabern zu Beginn der islamischen Expansion eroberte Metropole Seleukia-Ktesiphon, die Hauptresidenz des spätantiken Sassanidenreichs. Ebenfalls zu einem Zentrum des Wissens und der Literatur entwickelte sich die Region Chorasan in Zentralasien. Sie bildete später den Kern der iranischen Renaissance. Auch das von den Mauren beherrschte Al-Andalus, insbesondere das Emirat von Córdoba/Kalifat von Córdoba und das spätere Emirat von Granada im Süden der Iberischen Halbinsel erreichten im Mittelalter eine Blüte an Kultur und Wissenschaft."

Die heiligste Moschee des Islam ist die Al-Harām in Mekka (links) und die zweitheiligste die Al-Masdschid an-Nabawi in Medina (rechts).

Was mich wohl im nächsten Gebäude, Space, erwartet?

"Das Studium des Weltraums und des Universums hat schon immer Mysterien und Inspiration hervorgerufen. Die Weltraumausstellung des Zentrums bietet dem Publikum eine beispiellose Gelegenheit, die Wunder dieses unbekannten Universums zu erkunden. Besucher können die Galaxien und den riesigen Kosmos beobachten und einen Einblick in einige der wichtigsten Entdeckungen in der Geschichte der Weltraumforschung erhalten. Einige der wichtigsten Entdeckungen in der Teilchenphysik sind auf die Arbeiten am Large Hadron Collider (LHC) zurückzuführen, einem Riesenteilchenbeschleuniger in der Nähe von Genf. Es gilt als die komplexeste Versuchsanlage, die jemals gebaut wurde. Besucher haben die seltene Gelegenheit, selbst zu sehen, warum dieses gigantische wissenschaftliche Experiment so wichtig ist."

Um es vorweg zu nehmen, eine Armillarsphäre, und viel anderes Gesehene, kann ich immer noch nicht erklären.

"Eine Armillarsphäre ist ein astronomisches Gerät. Es ist zwischen der antiken Armillarsphäre und der mittelalterlichen Armillarsphäre zu unterscheiden. Die antike Erfindung war ein Messgerät der Astrometrie, das heisst, dass damit die Position von Himmelskörpern vermessen wurde. Spätere Modelle wurden nur als didaktische Visualisierung gebaut und wurden daher früher zum Teil Weltmaschine genannt. In letzterer Funktion dient sie zur Darstellung der Bewegung von Himmelskörpern. Es wurde im Mittelalter von arabischen Astronomen nach antiken Vorbildern gebaut und für viele Zwecke verwendet. In Europa kam es jedoch erst in der frühen Neuzeit in Gebrauch. Eine Armillarsphäre besteht aus mehreren gegeneinander drehbaren Metallringen, die insgesamt die Form einer Kugel bilden. Das mittelalterliche Gebilde ist in der Regel in einem Gestell montiert und hat eine symbolische Erdkugel in der Mitte, um den Beobachter zu repräsentieren. Das antike Messgerät ist freistehend, hat eine leere Mitte und an einem der inneren Ringe (dem Messring) zwei Absehen oder Korn und Kimme zum Anpeilen des zu vermessenden Objekts."

Jetzt wird es aber richtig spannend, ein Besuch in der International Space Station steht an.

"Die Internationale Raumstation (englisch International Space Station, kurz ISS) ist die bislang grösste und langlebigste Raumstation der Menschheit. Zunächst als militärische Station von den USA geplant, wird sie seit Beginn ihres Aufbaus 1998 in internationaler Kooperation von 16 Staaten bzw. 5 Raumfahrtagenturen betrieben und weiterentwickelt. Sie ist der grösste Satellit im Erdorbit und das grösste menschengemachte Objekt im All. Die Kosten für Bau und Betrieb beliefen sich bis 2018 auf mehr als 100 Milliarden Euro.
Die ISS kreist in rund 400 km Höhe mit einer Bahnneigung von 51,6° in östlicher Richtung binnen etwa 93 Minuten einmal um die Erde. Bei rechtwinklig ausgerichteten Solarmodulen hat sie eine räumliche Ausdehnung von etwa 109 m × 51 m × 73 m. Ihre Masse beträgt rund 450 t. Seit dem 2. November 2000 ist die ISS dauerhaft von Raumfahrern bewohnt."

Es ist sehr beeindruckend, durch die nachgebaute Raumstation zu gehen. Sogar ein Spaziergang im Weltall kann gemacht werden.

Viele gar nicht gestellten Fragen werden beantwortet:
Was macht eigentlich ein Astronaut oder eine Austronautin in der ISS während der Freizeit ...

... wie sieht es aus mit dem Schlaf ...

... wie mit der Hygiene?

Übrigens, die Reise zur Raumstation ist kein Zuckerschlecken, die Platzverhältnisse sind eng. Da hats ja in der Economy Class mehr Platz und Komfort, also kein Grund zum Klagen auf dem nächsten Flug in der Holz- oder Touristenklasse.

Beim Betreten jedes Gebäudes müssen die Besucher eine Sicherheitskontrolle passieren, so auch bei meinem nächsten Besuch im Modul Human Body.

"Es gibt nichts Aufregenderes und Komplizierteres als die Funktionsweise des menschlichen Körpers und Geistes. Seine Geheimnisse werden enthüllt, während wir durch seine komplexen Funktionen reisen und erkennen, wie unser Gehirn als Supercomputer fungiert. Einkapselnde Exponate erklären, wie Gehirn und Körper zusammenarbeiten. Die Bedeutung der Gesundheit wird deutlich, wenn wir lernen, wie unser Körper getestet wird, wenn er angegriffen wird."

Dieses Gebäude ist mit demjenigen von Transportation & Robots direkt verbunden. Beide Abteilungen besichtige ich ohne zu Fotografieren.

"Im Laufe der Jahrhunderte hat uns die Entwicklung des Transports von elementaren Heissluftballons zu Düsentriebwerken, Pferdekutschen zu Autos und kleinen Booten zu Öltankern geführt. Erfahren Sie mehr über Kuwaits maritimes Erbe und seine lange Geschichte des Bootsbaus. Treffen Sie unseren Riesenroboter und entdecken Sie die neuesten Möglichkeiten, wie Robotertechnologie Menschen unterstützt. Besuchen Sie unseren Demo-Bereich, um mehr über künstliche Intelligenz (KI) zu erfahren und mit Robotern zu interagieren, oder erfahren Sie mehr über grundlegende wissenschaftliche Prozesse in der Experimentgalerie."

Nun stehen die beiden letzten Themen an: Our Earth und Ecosystems. Die Entstehung und Wandlung unseres Planetes wird bildlich und in Worten, aber auch mit Modellen erklärt.

Durch das Interesse der Enkelkinder auf dem Laufenden gehalten, gefallen mir natürlich die Dinosaurier und Flugsaurier. Diese, wohl zum Glück für uns, ausgestorbenen Reptilien faszinieren und beeindrucken, nicht nur durch ihre Grösse.

"Betreten Sie die Welt der Dinosaurier. Sehen Sie die erstaunlichen Reptilien und Säugetiere, die vor bis zu 65 Millionen Jahren auf der Erde lebten. Staunen Sie über die riesigen Kreaturen, die Kuwaits prähistorische Meere bewohnten, wie klangen sie? Was haben sie gegessen? Werden Sie Paläontologe für den Tag in unserem Dino-Labor und versuchen Sie, Ihren eigenen Dinosaurier in unserer interaktiven Ausstellung auszugraben. Sehen Sie, wie die Welt der Geologie und Geographie lebendig wird, während wir unter die Erdkruste zu ihrem feurigen Kern eintauchen. Wie wirken sich Kuwaits Industrie und Klima auf die Welt aus und wie können wir Veränderungen in der Umwelt, zu Hause und in der Gemeinschaft beeinflussen, um einen saubereren, grüneren Planeten zu gewährleisten?"

"Die Flugsaurier sind ausgestorbene Reptilien, die etwa gleichzeitig mit den Nichtvogeldinosauriern lebten und wie die Dinosaurier zur Gruppe der Ornithodira innerhalb der Archosauria gehören. Sie waren durch ihre grossen, tragflächenartigen Flughäute als erste Wirbeltiere in der Lage, aktiv zu fliegen. Die Vögel und Fledertiere entwickelten ihr Flugvermögen später und jeweils eigenständig.
Die frühesten Funde von Flugsauriern reichen zurück bis in die untere Obertrias (Karnium) vor etwa 228 Millionen Jahren. Sie waren auf der Erde präsent bis zum grossen Massenaussterben an der Wende von der Kreidezeit zum Paläogen (Kreide-Paläogen-Grenze) vor etwa 66 Millionen Jahren."

"Die Dinosaurier sind eine Gruppe der Landwirbeltiere, die im Erdmittelalter von der Oberen Trias vor rund 235 Millionen Jahren bis zur Kreide-Paläogen-Grenze vor etwa 66 Millionen Jahren die festländischen Ökosysteme dominierte.
Das Wissen über die Dinosaurier erhalten Paläontologen durch die Untersuchung von Fossilien, die in Form von versteinerten Knochen, Haut- und Gewebeabdrücken überliefert sind, und durch Spurenfossilien, also Fussspuren, Eier, Nester, Magensteine oder versteinerten Kot. Überreste von Dinosauriern sind auf allen Kontinenten gefunden worden, einschliesslich der Antarktis, da die Dinosaurier zu einer Zeit entstanden, als das gesamte Festland im Superkontinent Pangaea vereinigt war. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts galten Dinosaurier als wechselwarme, träge und wenig intelligente Tiere. Zahlreiche Studien seit den 1970er Jahren haben jedoch gezeigt, dass es sich um aktive Tiere mit erhöhten Stoffwechselraten und soziale Interaktionen ermöglichenden Anpassungen handelte. Dinosaurier sind zu einem Teil der weltweiten Popkultur geworden und spielen in einigen aussergewöhnlich erfolgreichen Büchern und Filmen wie der Jurassic-Park-Reihe eine Rolle."

"Reisen Sie zurück in die Vergangenheit, um einen einzigartigen Einblick in die Natur zu erhalten, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart, verstehen Sie die Bedeutung von Ökosystemen und wie sie die Entwicklung der Biodiversität unseres Planeten über Millionen von Jahren beeinflusst haben. Erkunden Sie die Regenwälder Südostasiens und sehen Sie, wie Mangroven die Ökologie unterstützen. Tauchen Sie ein in ein Unterwasserwunderland und gehen Sie Nase an Nase mit der Tierwelt in unserem Pool. Erfahren Sie mehr über Kuwaits aussergewöhnliche Tierwelt. Wie leben Lebewesen in extremen Umgebungen? Was ist der Zusammenhang zwischen Handel und unserem natürlichen Lebensraum? Testen Sie Ihre Fähigkeiten in unseren interaktiven Displays und erfahren Sie, wie wir die Küstengemeinschaft am Leben erhalten und dazu beitragen können, den Planeten zu erhalten."

Nach rund 2 ½ Stunden gehe ich zum Ausgang zurück, winke einem Taxi und lasse mich zum Hotel zurückfahren. Dort erwartet mich eine, per WhatsApp angekündigte, Überraschung. Abdulaziz, der mir vorgestern angeboten hat, mich zum Sadu House zu fahren, hat mir von der Firma seines Vaters ein Geschenk ins Hotel liefern lassen. Gespannt packe ich das Geschenk aus: Datteln und ein Modell eines typischen arabischen Segelbootes. Obschon ich mich darüber sehr freue, mache ich mir Gedanken über den Transport; der Platz in meiner Tasche ist eigentlich schon voll ausgenutzt. Trotzdem versuche ich es; aber auch ohne Styroporbox geht es nicht, ich muss kapitulieren. Per WhatsApp schreibe ich den gastfreundlichen Kuwaiti an. Wir vereinbaren, dass ich das Schiff an der Rezeption zurücklassen und er es abholen lassen wird. I'm so sorry, Abdulaziz.

Yes, it's my first time ...

In der Nähe von meinem Hotel gibt es ein italienisches Restaurant, das Vigonovo. Ich stehe vor dem Haus, sehe aber kein Restaurant. Beim Fragen erfahre ich, dass es im, ersten Stock liegt.

Leckeres schon beim Eingang.

Die freundliche Italienerin, die bereits seit 3 Jahren in Kuwait lebt und arbeitet, bestätigt, dass es hier italienisches Essen, aber ohne passenden Rotwein gibt.

Ich bestelle trotzdem: Gamberi aglio olio als Vorspeise und danach Spaghetti aglio olio, dazu ein Tau.

"Launched in 2003, Tau Spring Water is produced by internationally renowned Tŷ Nant Spring Water Ltd. which is situated in the West Wales county of Ceredigion."

 

Donnerstag, 27. Oktober 2023: Kuwait/ - Bahrain/

Aufstehen. Frühstücken. Packen. Auschecken. Auf Taxi warten, das sich wegen Verkehr um eine halbe Stunde verspätet. Fahrt zum Flughafen.

Um acht Uhr bin ich beim Flughafen und verlängere die Kolonne beim Check-in.

Um halb zehn beginnt das Boarding für meinen Flug KU613 der Kuwait Airways nach Bahrain , denke ich, als die Staff eintrifft. Aber es gibt eine rund 30-minütige Verspätung.

 

Emirat Bahrain

Bahrain Bahrain

"Das Königreich Bahrain ist ein aus 33 Inseln bestehender Staat in einer Bucht im Persischen Golf in Vorderasien, östlich von Saudi-Arabien und westlich von Katar (ca. 35 km Luftlinie). Mit einer Fläche von rund 750 km² (nach künstlichen Aufspülungen) ist der Archipel etwas kleiner als das Hamburger Stadtgebiet. Der Name al-Bahrain bedeutet im Arabischen „die zwei Meere“. Bahrain ist ein moderat wohlhabendes Land. Es stand 2019 auf Platz 36 in der Liste der Länder geordnet nach dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen zählt Bahrain zu den Ländern mit sehr hoher menschlicher Entwicklung. Das Land wird jedoch seit dem Beginn des Arabischen Frühlings 2011 von Konflikten zwischen der schiitischen Mehrheit des Landes und der sunnitischen Minderheit, die die politische Macht hält, erschüttert. Bahrain ist ähnlich wie das gegenüberliegende Saudi-Arabien eine Monarchie. Die Bindung der beiden Königshäuser gilt als eng, und saudische Streitkräfte halfen 2011, den Aufstand der Schiiten niederzuschlagen. Das politische System Bahrains wird als repressiv bewertet. Staatsreligion ist der Islam, und die Scharia ist die Hauptquelle der Gesetzgebung."

"Manama ist die Hauptstadt des Königreichs Bahrain. In Manama lebten 2008 etwa 155'000 Menschen, rund 15 Prozent der gesamten Bevölkerung Bahrains. Damit ist Manama zugleich die grösste Stadt des Inselstaates. Zusammen mit den nordöstlich direkt angrenzenden Städten Muharraq und al-Hidd und einigen kleineren Gemeinden ergibt sich ein Ballungsraum von knapp 300'000 Einwohnern."

Das Visum für Bahrain habe ich bereits zuhause eingereicht. So ist das Einreiseprozedere nach der Landung auf dem Bahrain International Airport einfach. In der Ankunftshalle wechsle ich 50 USD und bekomme dafür, nach Abzug von Spesen und VAT (Mehrwertsteuer) 16.05 Bahrain-Dinar. (1 BHD = rund 2.40 CHF). Anschliessend suche ich draussen ein Schild mit meinem Namen, da ich beim Hotel einen Transfer mitgebucht habe. Nach einer kurzen Fahrt bin ich bei meinem Hotel in Manama.

Nach dem Einchecken und Einrichten im Zimmer, inklusive einem 3-in-1-Kaffee, frage ich unten beim Concierge nach einem Taxi. Abo Ali heisst mein Fahrer, und er stammt aus Jordanien. Auf dem Weg zum Bahrain National Museum fahren wir beim fotogenen World Trade Center vorbei.

"Das Bahrain World Trade Center, kurz BWTC, ist ein Gebäude in Bahrains Hauptstadt Manama. Es besteht aus zwei Haupttürmen, die mittels drei Querstreben miteinander verbunden sind. Jedes der beiden segelförmigen Gebäude erreicht eine Höhe von 240 Metern bei 50 Stockwerken (davon 34 für Büros). Unter dem Gebäude befindet sich eine Einkaufshalle. Eine Besonderheit des Wolkenkratzers sind drei an den Querstreben montierte Windkraftanlagen, damit ist das Bahrain WTC weltweit das erste Hochhaus mit einer integrierten Windkraftanlage. Es gehört zur World Trade Centers Association."

"The Bahrain National Museum was officially inaugurated by the late Amir H.H. Shaikh Isa Bin Salman Al-Khalifa on 15 December 1988. It was considered one of the finest museums of its kind in the Gulf region. Today, the Bahrain National Museum is one of the island’s main cultural landmarks."

Als ich beim Nationalmuseum aussteige, ist es kurz vor vier Uhr. Mit meinen gewechselten Bahrain-Dinars bezahle ich den Taxifahrer. Ich beabsichtige, nach dem Besuch zu Fuss weiterzugehen. Kurz darauf gebe ich einen weiteren BHD für den Museumseintritt aus.

Als erstes gehe ich in die Halle der Dilmun-Gräber.

"Im Herzen des Landes und nahe des Dorfes A'Aali befinden sich 170'000 Gräber, die zusammen die grösste und älteste Nekropolis (Totenstadt) der Welt bilden. In Form kleiner runder Hügelchen sind die Gräber angeordnet. Ein ziemlich erstaunliches Bild, dass die Menschen, die mitten zwischen den Totenstätten wohnen, nicht im Geringsten zu stören scheint. Die grössten der Erhebungen heissen Königliche Gräber. Sie sind bis zu 15 Meter hoch und 45 Meter lang. Eines der Gräber stammt aus dem Jahr 2800 vor Christus und wurde sogar ins Nationalmuseum von Bahrain in Manama transportiert und dort wieder zusammengefügt. Einige der Gräber stammen aus der Zeit des mysteriösen Landes Dilmun (welches im dritten Jahrtausend vor Christus existierte). Auch die epischen Gedichte von Gilgamesh und die Geschichten um den geheimnisvollen Garten Eden stammen aus der Zeit des Dilmun."

In weiteren Hallen werden die Bräuche und Traditionen, zum Beispiel die Hochzeitszeremonien und Zeremonien nach Geburten, sowie die traditionellen Handwerke dargestellt und erklärt.

Nanu, was gibt es da zu sehen?

Diesen Buick 1932 hat Scheich Isa bin Salman Al Khalifa, zum 60-Jahre-Jubiläum des Entdeckens von Öl in Bahrain, erhalten.

"Isa bin Salman bin Hamad Al Khalifa (3 June 1931 – 6 March 1999) was the first emir of Bahrain from 1961 until his death in 1999."

Zu meinen nächsten Punkten auf meiner Tagesliste will ich zu Fuss gehen: Zuerst zum ISA Cultural Centre, danach zur Al Fateh Grand Mosque und schlussendlich zum Essen ins Ausgehviertel Block 338.
Rund eine Stunde Gehzeit liegen vor mir; Wasser habe ich, also los.

An der Marina Beach.

Eine Riesenbaustelle versperrt mir den Weg so dass ich einen Umweg machen muss. Schlussendlich stehe ich vor der imposanten Fassade des Kulturzentrums.

"Das Isa Cultural Centre (ICC) ist Heimat der arabischen Kultur, ein nationales Kulturzentrum, das dem königlichen Hof im Königreich Bahrain angegliedert ist. Es wurde durch das Königliche Dekret Nr. (18) /2008 gegründet und unter der Schirmherrschaft Seiner Majestät König Hamad bin Isa Al-Khalifa, König von Bahrain, am 18. Dezember 2008 eingeweiht."

Der weitere Weg zur gleich um die Ecke liegende Ahmed-al-Fatih-Moschee erweist sich wegen der Baustelle als tricky oder ich habe nicht aufgepasst. Jedenfalls muss ich mich, auf der verkehrsreichen Strasse, neben dem Gegenverkehr entlang hindurch zwängen.

"Grosse Al-Fateh-Moschee: Die Al-Fateh-Moschee war eine der grössten Moscheen der Welt, umfasste 6500 Quadratmeter und bot Platz für über 7000 Gläubige gleichzeitig. Die Moschee wurde 1987 von dem verstorbenen Scheich Isa bin Salman Al Khalifa erbaut und nach Ahmed Al Fateh benannt. Im Jahr 2006 wurde Al-Fateh zum Standort der Nationalbibliothek von Bahrain."

Die Zeit ist fortgeschritten und es beginnt einzudunkeln, als ich mich nach der Richtung von Block 338 schlau mache.

"Block 338 Located in the heart of Adliya, Block 338 is a charming pedestrian quarter crammed with international restaurants, art galleries and small boutiques. As Bahrain’s hot dining district, Block 338 offers a wide range of restaurants appealing to all ages and tastes, be it for a fancy meal, traditional Bahraini dish or just a soothing drink. In addition to this distinguished eating experience, Block 338 boasts a number of good retail opportunities tucked into its side streets and has grown over the years into a vibrant space for the arts."

Auf dem Weg zum Block 338-Viertel sehe ich dieses Plakat:

Creedence Clearwater Review, eine Tribute Band, spielt heute und morgen hier in Bahrain. Meine Gedanken gehen zurück, weit zurück, bis in die späten 1960er-Jahre. CCR, Creedence Clearwater Revival, Suzie Q.

"Suzie Q , ein Cover von CCR -Credence Clearwater Revival oder den Rolling Stones wird wohl den meisten bekannt sein; Dale Hawkins der den Song 1957 geschrieben und als erster aufgelegt hatte landete auf Platz 27 der Billboard Charts, er wird  auch gleichzeitig als der Begründer des SwampRock genannt , einer Richtung der Rockmusik, die den Südstaaten insbesondere Louisiana entstammte und Elemente von Blues Country; Folk und Cajun enthält. 12 Jahre später coverten CCR dann diesen Song. Neben ihnen auch noch andere Bands wie zum Beispiel The Astronauts, Bobby McFerrin & Richard Bona, Chet Atkins, Johnny Rivers, The Rolling Stones, The Namelosers, Uncle Tupelo und Gene Summers."

Genug der Worte: Clicke auf die Plattenhülle ...

Als ich das Ausgehviertel erreiche, staune ich. Was für ein Angebot- Welch Unterschied zu Kuwait.

Die grosse Auswahl an Bars und Restaurants macht es mir schwer, mich zu entscheiden. Einige Lokale betrete ich, aber die zum Teil eisige Kälte lässt mich schnell wieder nach draussen gehen. Schlussendlich entscheide ich mich fürs Asian Flavours, einem kleinen asiatischen Restaurant im ersten Stock eines Gebäudes. Die Bedienung ist sehr freundlich, die Inderin sehr gesprächig. Das Essen, eine sehr scharfe Hot and Sour Soup und danach ein Spicy Chicken, dazu neutralisierenden Jasminreis, schmecken mir. Um das Höllenfeuer in meinem Mund zu besänftigen, reicht ein Kingfisher nicht ...

 

Freitag, 28. Oktober 2023: Manamah und Umgebung

Der erste Blick heute morgen gilt dem WetterApp in meinem Handy. Es zeigt sehr hohe Temperaturen an. Trotzdem mache ich mich an die Tagesplanung. Zu Hause habe ich mir eine Liste der für mich besten Sehenswürdigkeiten in Bahrain gemacht, unbewertet nummeriert von 1 bis 18. Auf ein Blatt Papier skizziere ich zuerst die Umrisse von Bahrain, dann trage ich ein paar der Sehenswürdigkeiten ein. Anhang von Google Map eruiere ich die Fahrtzeiten und definiere dann zwei Routen. Die heutige Route A umfasst Qal’at al-Bahrain (9), Royal Camel Farm (12), Bahrain International Circuit (5) sowie, wenn es zeitlich drin liegt, den Baum des Lebens, Schadscharat al-Haya (14).

Beim Portier-Service frage ich nach einem Taxi, welches ich stundenweise buchen kann. Der Preis sei 15 BHD (rund 37 CHF) pro Stunde.

Abu Faisal heisst mein aufgestellter Fahrer heute. Ein Bahrainer, 47, verheiratet. Vater von 4 Töchtern. Hat 8 Brüder und 4 Schwestern. Ich zeige ihm meinen Besichtigungsplan, danach starten wir die Tour und fahren als erstes zum Ruinenhügel Qalʿat al-Bahrain.

"Qalʿat al-Bahrain (Fort von Bahrain ist der Name einer archäologischen Stätte auf Bahrain. Der Ruinenhügel ist ca. 300 × 600 m gross und war wohl über lange Zeit der Hauptort der Insel. 2005 erfolgte die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste. Die untersten Schichten datieren um 2200 v. Chr. und gehören zu einer Stadtanlage der Dilmunkultur mit einer Stadtmauer und grossen Hausanlagen, die Vorratseinrichtungen besassen. Um 1450 v. Chr. wurde hier ein grosser kassitischer Palast errichtet, in dem wohl ein Statthalter residierte. Von hier stammen zahlreiche Keilschrifttafeln. Die einzige datierte stammt aus dem 4. Regierungsjahr des Königs Agum. Die meisten Forscher gehen davon aus, dass es sich dabei um Agum III. handelt. Bereits aus der Regierungszeit von Burna-buriaš II. ist Ili-ippašra, ein kassitischer Statthalter von Dilmun bekannt. Der Palast des Statthalters brannte schliesslich ab, die Verwaltung wurde vielleicht nach Failaka verlegt. Aus der Zeit vom 10. bis zum 5. vorchristlichen Jahrhundert stammen weitere grosse Hausanlagen mit sanitären Anlagen und Bestattungen unter den Fussböden. Auch in hellenistischer Zeit (3. vorchristliches Jahrhundert) war die Stadt dicht besiedelt, doch sind diese Schichten nicht sehr gut erhalten.
Im dritten nachchristlichen Jahrhundert wurde eine ca. 51,5 × 51,5 m grosse Festungsanlage errichtet, die wahrscheinlich mit der Machtübernahme der Sassaniden in Verbindung steht. Auch für das islamische Mittelalter ist eine dichte Bebauung in der Stadt belegt. Die Portugiesen unterwarfen Bahrain im 16. Jahrhundert und kontrollierten von 1521 bis 1602 mit ihren Schiffen und einigen Befestigungsanlagen entlang der Küste den Seehandel im Persischen Golf. Im 16. Jahrhundert wurde an Stelle der Stadt ein grosses portugiesisches Fort errichtet, das auch heute noch den Ort beherrscht. Ausgrabungen fanden 1954–1970 unter der Leitung einer dänischen Mission unter Leitung von Geoffrey Bibby statt. Seit 1978 gräbt hier eine französische Mission und seit 1987 ein einheimisches Team."

Ich konzentriere mich auf den Besuch des Fort, da dies für einen Touristen wie mich mehr hergibt als die ausgegrabenen Mauerreste.

Es ist sehr heiss, deshalb steige ich gerne diese Stufen hinab, denn unten wird es sicherlich weniger warm sein.

Und nun ...

Nach einer kurzen Fahrt sind wir bei der Royal Camel Farm, wo Abu den Wagen privilegiert im Schatten parkt.

"Königliche Kamelfarm. Die Royal Camel Farm am Stadtrand von Manama wurde von dem verstorbenen Scheich Mohammed Bin Salman Al Khalifa, dem Onkel des derzeitigen Herrschers von Bahrain, gegründet. Es ist eine Hobbyfarm, was bedeutet, dass die Tiere nicht für Rennen oder für ihr Fleisch gezüchtet werden, und hier leben Hunderte von Kamelen, die alle der königlichen Familie gehören. Die Royal Camel Farm wird nicht allgemein als Touristenattraktion beworben. Es ist jedoch jeden Tag bis zum Sonnenuntergang für die Öffentlichkeit zugänglich, so dass Sie sich umsehen, die Kamele sehen und mit den Bauern plaudern können. Der Eintritt in die Farm ist frei, aber es gibt manchmal Möglichkeiten, die Kamele zu füttern oder sogar zu reiten, und eine kleine Gebühr dafür kann mit den Arbeitern ausgehandelt werden."

Die Kamele (einhöckrig = Dromedar, zweihöckrig = Trampeltier) waren an Besucher gewöhnt und deshalb nicht scheu. Oft hatte ich sogar den Eindruck, dass sie sich sehr gerne fotografieren lassen wollen.

Nun fahren wir eine knappe halbe Stunde südwärts, zum Bahrain International Circuit, der mehr oder weniger in der Wüste liegt.

"Bahrain International Circuit ist der Name der Motorsport-Rennstrecke in Bahrain, die für den 2004 erstmals ausgetragenen Bahrain-Grand-Prix der Formel 1 gebaut wurde. Sie liegt südwestlich in as-Sachir, rund 27 Kilometer vom Zentrum der Hauptstadt Manama entfernt."

Ein Rennen erwarte ich heute nicht. Der nächste Grosse Preis von Bahrain findet am 5. März 2023 statt und wird das erste Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2023 sein. Daneben gebe es einige lokale Rennen, wie mir Abu sagt. Wie ich einem Plakat entnehmen kann, findet in knapp einem Monat ein 8-Stunden-Rennen statt; Le Mans lässt grüssen. Das 8 Hours of Bahrain wird der sechste und letzte Wertungslauf der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft des Jahres 2022 sein.

"Der Grosse Preis von Bahrain ist ein Formel-1-Rennen, das erstmals 2004 auf dem Bahrain International Circuit in as-Sachir, Bahrain, ausgetragen wurde. Wie alle neueren Strecken (Malaysia, China und Türkei) wurde auch die Strecke in Sakhir rund 30 km von den Toren Manamas entfernt vom Deutschen Architekten Hermann Tilke gebaut. Das Besondere an Bahrain ist, dass das Rennen in der Wüste stattfindet. Grosse Probleme bereitet den Autos deshalb neben der zum Teil drückenden Hitze auch kleine Sand- und Staubpartikel in Getriebe, Motor und Kühleinlässen, oder auch an den Bremsbelägen, was zum Defekt dieser Bauteile führen kann."

Aber was ist denn hier los, viele Leute gehen zum Eingang.

Ich werde nach einem Ticket gefragt und an die Kasse verwiesen. Zuerst stehe ich an um mich dann umzusehen und zu fragen, für was einen Event ich hier anstehe.

"Bahrain Comic Con. Die grösste Popkultur-Convention ist zurück in Bahrain und findet dieses Jahr am 28. und 29. Oktober auf der Bahrain International Circuit statt. Machen Sie sich bereit für ein Familienwochenende voller Aktivitäten, Prominenter und vieler Überraschungen. Von Hollywood Movie Studios bis hin zu internationalen Gaming-Unternehmen wird die Bahrain Comic Con vollgepackt mit Inhalten sein, die Teilnehmer aus der ganzen Welt begeistern werden."

Viele der Besucher sind sonderbar gekleidet; wie ihre Lieblingen in ihren favorisierten Spielen. Trotz diesem Wissen, kaufe ich kein Eintrittsticket; es ist eine für mich fremde Welt.

Es wird mir gesagt, dass ich keine Besichtigung machen könne. Aber als ich sehe, dass der Zugang zu den Tribünen frei ist, gehe ich darauf zu. In Erwartung, dass mich jemand zurückpfeift, schreite ich den Aufgang hoch. Nichts passiert. Nun, ausserhalb von Blicken, steige ich bei den Sitzplätzen zuerst ganz hinunter, bis zum Zaun.

Mich dünkts, ich könne von der Rennatmosphäre, die hier bei einem Formel-1 herrscht, etwas fühlen und riechen.

Danach steige ich im Treppenhaus höher ...

... mit Blick auf die noch immer ankommenden Veranstaltungsteilnehmer und die riesigen, jetzt nur marginal benutzen Parkplatzflächen.

Der Zugang zur obersten Etage ist mit rotem Teppich ausgelegt; VIP-ähnlich schreite ich weiter hoch.

Von hier oben gibts einen tollen Blick auf die Start-Ziel-Gerade (Boxengerade). Dieser Abschnitt ist oft auch die längste und schnellste Gerade einer Rennstrecke.

Noch ein kurzer Besuch im Visitor Center.

Im Shop kaufe ich mir einen Schlüsselanhänger als Souvenir. Dann suche ich Abu und sein Auto. Wir starten die Fahrt zu unserem letzten Ziel des Tages, welches noch mehr in der Wüste liegt. Ich denke mir, dass die Fahrt dahin wohl eintönig verlaufen wird; ich sollte mich irren.

Wir fahren auf einer asphaltierten Strasse, wenig Verkehr, links und rechts nur Sand, Gestrüp und Leitungsmasten, im Hintergrund Erhöhungen. Das Bild ändert sich nur unwesentlich. In diesem Nichts aus Sand und Hitze fällt plötzlich eine Bewegung auf ...

 

Augenblicklich steigt meine Interessen-Skala. Ich frage Abu, ob wir hier anhalten dürfen, was er bejaht. Die nun zu sehenden Öl- und Gas-Infrastrukturen sind für den Ueli aus den Bergland Schweiz Neuland.

Immer wieder lasse ich Abu anhalten.

Was mich erstaunt ist die Tatsache, dass die Anlagen nicht überwacht werden und nicht gesichert sind.

Wir fahren weiter. Ein Baum, der den Wissenschaftlern Rätsel aufgibt, hat meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, Schadscharat al-Haya.

"Mitten in der Wüste liegt ein Naturwunder, das für manche sogar biblische Ausmasse erreicht: Der Schadscharat al-Haya, der „Baum des Lebens“, ein Mesquite-Baum, der hier als weit und breit einzige Pflanze seine Äste zehn Meter hoch in den Himmel streckt. Biblisch ist auch sein geschätztes Alter, das bei etwa 400 Jahren liegen soll. Doch der Mythos um diesen Baum ist viel grösser. Der alleinstehende Baum befindet sich auf der Hauptinsel des Inselstaates, etwa zwei Kilometer vom Dschabal ad-Duchan entfernt, dem höchsten Punkt des Landes. Ein Strassenschild weist den Weg zur Sehenswürdigkeit. Es ist nicht geklärt, woher der Baum sein Wasser bezieht; die nächstgelegene Wasserstelle liegt 1,2 km entfernt."

Nach dem Besuch bei diesem geheimnisvollen alten Baum, fahren wir nach Manama zurück. Beim Hotel steige ich aus und verabschiede mich von meinem Fahrer. Ich sage ihm, dass ich ihm später für ein Sonntagsprogramm eine WhatsApp senden werde.

Nach einer Erholungspause im Zimmer, zieht es mich gegen Abend wieder nach draussen. Von einem Taxi lasse ich mich zum Manama Souk fahren.

Die Bab Al Bahrain Moschee in der Nähe vom Souk-Eingang.

"Bab Al Bahrain, bedeutet Tor von Bahrain, ist ein historisches Gebäude am Zollplatz im zentralen Geschäftsviertel von Manama. Es markiert den Haupteingang zum Manama Souq. Bab Al Bahrain wurde 1949 eröffnet und vom britischen Berater des Emirs, Charles Belgrave, entworfen und stand einst an der Küste von Manama. Aufgrund umfangreicher Landgewinnung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts befindet sich das Bauwerk heute mehrere Kilometer landeinwärts."

"Manama Souq ist der alte Basar (Souq) der bahrainischen Hauptstadt Manama. Der Souq liegt im Norden von Manama, zwischen den alten Teilen der Stadt und dem zentralen Geschäftsviertel."

 

Saturday 29 October 2022, another day in

Der Tag beginnt unverständlich für mich, was aber nicht die Übersetzung des obigen Textes ist, diese steht als Titel des Tages. Bei der Planung des heutigen Tages stosse ich immer wieder auf Widerstände: Entweder ist die ins Auge gefasste Einrichtung geschlossen oder sie sieht auf den zweiten Blick für mich nicht interessant aus. So starte ich gar nicht motiviert in den Tag.

Auf dem Parkplatz vor meinem Hotel stehen teure Autos, viele davon aus den Nachbarländern von Bahrain.

"Die Kfz-Kennzeichen von Saudi-Arabien werden seit 2012 von der Government Printing Press in Riad hergestellt. Die Schilder besitzen einen weissen Hintergrund, schwarze Aufschrift und sind in fünf Felder geteilt. Sie sind stets zweisprachig in arabischer (obere Zeile) und in lateinischer Schrift (untere Zeile). Die eigentliche Registrierungsbezeichnung besteht aus vier Ziffern und drei Buchstaben. Am rechten Rand befindet sich ein weisses Feld mit dem saudischen Wappen, dem Nationalitätszeichen KSA, englisch Kingdom of Saudi Arabia, und einem schwarzen Kreis. Die Farbe dieses Feldes und das geometrische Symbol unterscheiden sich je nach Fahrzeugart. Bei Export-Kennzeichen erscheint an Stelle des Kreises ein Dreieck mit nach links weisender Spitze, der Hintergrund ist grau. Fahrzeuge des öffentlichen Personentransports zeigen einen gelben Streifen am rechten Rand und ein Dreieck mit nach oben gerichteter Spitze. Lkw-Kennzeichen besitzen einen hellblauen Rand mit nach unten zeigendem Dreieck. Um die Fälschungssicherheit zu gewährleisten, weisen die Schilder ein Hologramm auf."

"Die aktuellen Kfz-Kennzeichen von Katar wurden im Dezember 2011 eingeführt. Sie zeigen am linken Rand in Anlehnung an das Euro-Kennzeichen eine stilisierte katarische Flagge mit der weissen Inschrift QATAR in lateinischen Schriftzeichen. Auf weissem Grund folgt der Landesname in arabischer Schrift. Die eigentliche Registrierung besteht aus sechs Ziffern. Des Weiteren befindet sich noch ein Hologramm-Siegel auf dem Schild, das Fälschungen erschweren soll."

Dieses Fahrzeug stammt aus dem Emirat Sharjah, eines der Emirate der Vereinigten Arabischen Emirate.

"In den Vereinigten Arabischen Emiraten werden nur Polizei- und Diplomatenkennzeichen landesweit einheitlich vergeben. Alle anderen Kfz-Kennzeichen werden von den entsprechenden Emiraten ausgegeben. Die verschiedenen Systeme ähneln sich, zeigen allerdings Unterschiede in der Gestaltung der Schilder."

Wir mir Taxifahrer erzählen, kommen viele auswärtige Araber und Araberinnen über das arabische Wochenende, freitags und samstags, nach Bahrain um das dreifache S zu geniessen: Shoppen - Saufen - Sex; Araberinnen nur für die ersten beiden S.

"'Manama? Gonna party?' Das ist die verblüffende Reaktion von Menschen aus der Region, setzt man sie von einem bevorstehenden Abstecher in Bahrains Hauptstadt in Kenntnis. Man sollte es nicht für möglich halten, aber dieses kleine Eiland gilt als die Partyhauptstadt und als das Sodom und Gomorrha der Region. Eine Kreuzung aus dem Beirut vor dem Bürgerkrieg, Mallorca, Ibiza und der tschechisch-österreichischen Grenze.
Im Jahr 2009 wurde Manama vom AskMen-Magazin auf Platz 8 der Top 10 "Sündenstädte" der Welt gesetzt. Dies führte zu einem harten Durchgreifen, bei dem 300 Prostituierte und Zuhälter innerhalb der ersten Woche verhaftet wurden, und der parlamentarische Block Al Asalah schlug vor, dass das Land aufhören sollte, Visa an russische, thailändische, äthiopische und chinesische Frauen auszustellen, um Prostituierte daran zu hindern, ins Land zu kommen. Der Vorschlag wurde nicht angenommen."

Nach der Auto- und Kennzeichen-Parade gehe ich zu Fuss in das in der Nähe liegende Einkaufszentrum.

Die Hinweise bei den Rolltreppen finde ich interessanter als die Angebote in den unzähligen, meistens westlichen Shops. Als ich nach draussen gehe, um ein Taxi zu finden, entdecke ich einen Drive-in, den ich für diese Firma noch nie gesehen habe.

"In einem Drive-in werden Dienstleistungen angeboten, ohne dass der Kunde hierfür sein Auto verlassen muss. Beim Begriff Drive-in handelt es sich um einen Scheinanglizismus. Der eigentliche englische Begriff heisst Drive-through, verkürzt Drive-thru."

Dem Taxifahrer sage ich mein Ziel, das Pearling pathway visitor centre in der Altstadt von Al-Muharraq. Die Stadt liegt nordöstlich der Hauptstadt al-Manama auf der gleichnamigen Insel al-Muharraq mit ihren Nebeninseln. Es gibt einen Strassendamm, der von der Hauptinsel Bahrain nach Muharraq führt. Der Bahrain International Airport befindet sich ebenfalls auf dieser Insel.

Ich weiss nicht genau, was mich auf diesem Perlenpfad erwartet, sicherlich Informatien über die Geschichte der Perlentaucherei. Der Taxichauffeur lässt mich vor der Türe aussteigen, er will hier auf mich warten. Ich trete ein und ...

... wo sind die Perlen?

Wie ich mich erst später zuhause informiere, besteht das Pearling, Testimony of an Island Economy Projekt auch aus ...

“... a serial nomination consisting of 15 property components: three vast oyster beds located in the northern territorial waters of Bahrain, one seashore site at the southern tip of Bahrain’s Muharraq Island, and nine clusters of historic buildings consisting of seventeen architectural structures embedded in the urban fabric of Muharraq city. Taken together, the fifteen individual sites reflect the final expression and last remaining – and thus outstanding – example of a cultural tradition that dominated the Arabian Gulf from prehistory to the early 20th century."

Ich stehe hier also im architektonischen Teil, deshalb weit und breit keine Perle. Aber es gefällt mir, weshalb ich doch einige Male auf den Auslöser drücke um das Spiel der Formen, die Harmonie von Licht und Schatten, einzufangen.

Ich breche mein Perlen-Projekt ab und wir fahren weiter. Eine Viertelstunde später sind wir beim Arad Fort.

"Das Arad Fort ist eine ehemals portugiesische Festung auf der Insel al-Muharraq. Der Fort von Arad entstand im 16. Jahrhundert in der typischen Bauform eines Forts aus dieser Zeit während der portugiesischen Invasion von Bahrain im Jahr 1522. Das Bauwerk diente als Verteidigungsbasis und lässt einen grosszügigen Blick über weite Teile der Muharraq-Insel zu. Der Bau ist rechteckig mit zylinderförmigen Türmen an jeder der vier Ecken. Das Arad Fort wurde seitdem aufwändig renoviert. Nachts wird es beleuchtet und wird heute ebenfalls als Amphitheater für Musikveranstaltungen genutzt. So trat Eric Clapton hier im Jahr 2014 im Rahmen seiner Eric Clapton World Tour 2014 in der Arena vor über 10'000 Menschen auf."

Bevor ich mich in die Festung begebe, schaue ich mich um.

Ein für uns Europäer nicht existierender Autobahnhinweiser auf der Fahrt nach Diyar Al Muharraq, einem Komplex aus sieben künstlichen Inseln im Archipel von Bahrain.

Wir fahren zu zwei Shopping Malls.

"Located in the heart of Diyar Al Muharraq: Thai Mart is an only complete Thai Shopping Mall in the Middle East. Thai Mart has over 130 retail outlets and variety of food and beverage outlets."

Die Architektur ist ansprechend, nährt die Sehnsucht nach Thailand. Aber: Ueli kauft nichts und wechselt ins Dragon City, gleich gegenüber.

"Dragon City Bahrain is a large-scale commercial center encapsulating wholesale and retail of Chinese products. Elegantly infused with Chinese inspired architecture, Dragon City serves as a major trading hub for Bahrain and the surrounding regions and has a diverse range of products which cater to both individual consumers and wholesale businessmen."

Alles klinisch sauber. Klar strukturierte Ladenmodule. Seelenlos. Null Ambiente.

Mein Taxifahrer meinte, ich bräuchte mindestens eine Stunde für das Dragon City. Ich schaffe die beiden Einkaufszentren in einer halben Stunde.

Zurück im Hotel entschliesse ich mich, heute nicht mehr nach draussen zu gehen und später im hoteleigenen Restaurant zu essen, welches auch eine libanesiche Küche anbietet.

Angesichts dieser Tische mit der schönen Aussicht sage ich dem Kellner, dass ich gerne hier essen möchte. Hungrig bestelle ich (zuviel) von der grossen Auswahl.

Schon als ich zu Hause das Ramada buchte, wusste ich, dass in diesem Hotel kein Alkohol ausgeschenkt wird.

 

Sonntag, 30. Oktober 2023: Letzter Tag

Heute möchte ich einen Sonntagsausflug machen. Ein paar schöne Fahrzeuge stehen mir dafür zur Verfügung: Ein weisser Araber Hengst, oft als die schönste Pferderasse der Welt bezeichnt ...

... der grüne britische Gentleman ...

... oder offen, mit dem Sondermodell Triple Black des meistverkauften Motorrads der Welt.

Ich kann mich nicht entscheiden, deshalb nehme ich mit Abu Faisal Kontakt auf und bitte ihn, mich um halb zwölf im Hotel abzuholen.

Manchaml unternehme ich als Reisender Dinge, die auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar sind, manchmal auch auf den zweiten nicht. Als ich 1976 zum ersten Mal in Hongkong war, wollte ich unbedingt an die Grenze zu China. Von Mao Tse-tung's "Land der aufgehenden Sonne" wusste man damals noch nicht soviel. Das Unbekannte reizte mich, so fuhren wir bis an die Grenze und warfen einen Blick darüber. In einem Shop bei der Grenze gab es sogar die "Mao-Bibel" zu kaufen; kurz darauf wechselte ein Exemplar vom "Das kleine Rote Buch" den Besitzer.

Ähnliches habe ich für heute im Kopf ...

"Passport Island ist eine künstliche Insel zwischen Bahrain und Saudi-Arabien im Persischen Golf (Golf von Bahrain). In der Mitte der Insel befindet sich ein internationaler Grenzübergang. Eigentlich wurde die Insel in Form von zwei verbundenen Inseln entworfen, von denen die westliche zu Saudi-Arabien und die östliche zu Bahrain gehört. Durch die Insel führt die Fernstrasse King Fahd Causeway."

Bereitwillig macht Abu mit, auch beim Fotohalt auf dem King Fahd Causeway (König-Fahd-Damm).

Weiter gehts nur mit einer entsprechenden Einreisebewilligung. Ich steige aus und schaue mich auf der schmalen Insel um.

Keine Angst Pirmin, das zähle ich nicht als Besuch von Saudi-Arabien

Abu weiss natürlich um was er mir geht. Deshalb fährt er vor der Rückfahrt auf der VIP-Spur Richtung Saudi-Arabien ....

... aber weiter als hier traut er sich dann doch nicht. Wir kehren um und fahren auf die Insel Bahrain zurück, wo wir zum Al Jasrah House fahren.

"Das Al Jasrah House ist ein traditionelles Haus, das 1907 von Shaikh Hamad bin Abdullah Al-Khalifa erbaut wurde und später als Sommerhaus für Shaikh Salman bin Hamad Al Khalifa angenommen wurde. Es ist berühmt als Geburtsort von Isa bin Salman Al Khalifa, dem Emir von Bahrain bis 1999, im Jahr 1933. Das Haus selbst war baufällig und wurde 1986 restauriert. Das Haus wurde mit Korallensteinen und Palmenstämmen gebaut."

Ein überaus freundlicher Führer empfängt mich, führt mich von Zimmer zu Zimmer und erklärt jeweils soviel, wie ich auf den Informationstafel selber auch lesen kann.

Das Gäste- und das Schlafzimmer.

Zu unserem nächsten Ziel fahren wir südwärts.

Während Abu nach einem schattigen Plätzchen sucht, informiere ich mich darüber ...

... wo was ist und ob überhaupt noch etwas erlaubt ist, bei den 12 Verboten.

In einem Shop kaufe ich mir etwas Flüssigen - OMG, ist das süss.

Ein Leopard kriegt sein Fressen.

Schau mir in die Augen Kleiner.

Entweder ein Egyptian Vulture oder ein Griffon Vulture (Schmutz- oder Gänsegeier).

Es hat aber auch weniger spektakuläre Tiere wie die Domestic Goat, das Domestic Neimi Sheep oder das Tamtam Sheep.

Auf der Rückfahrt nach Manama sehe ich rechts die Aali Burial Mounds.

"Aali Burial Mounds: Um die 85'000 Grabhügel aus der Dilmun-Zeit liegen in einem etwa 30 km2 grossen Gebiet im Nordwesten der Insel. Besonders gut erhalten sind die königlichen Erdwallgräber um den Ort Aali. Sie sind um 2000 v. Chr. entstanden und waren einst 30 bis 40 m hoch, heute sind es höchstens noch 20 m. Die Hügel werden als grösster prähistorischer Friedhof der Welt angesehen, die ältesten der Gräber sind fast 5000 Jahre alt. Archäologen entdeckten bei Grabungen Töpfe, Krüge, Waffen, Bronze, Kupfer, Schmuck und Siegel. Nur wenige Hügel und Gräber sind indes noch intakt, die meisten wurden geplündert oder zerstört. Einer der Hügel wurde abgetragen und im Nationalmuseum wieder aufgebaut."

Weil a) es mir gestern gepasst hat und b) ich nicht mehr ein Taxi organisieren möchte, esse ich heute mein Abschiedsessen von Bahrain wieder draussen im Hotelrestaurant.

 

Montag, 31. Oktober 2023: Bahrain/ - Dubai/ - Doha/

Übung macht den Meister, deshalb geht das Packen zügig voran.

Von hier nach Hause wären es mit dem Auto 2 Tage und 8 Stunden, resp. noch einiges mehr mit Pausen. Da fliege ich doch lieber, obschon ...

... ich dafür drei Flüge brauchen werde.

Wegen der damaligen von Saudi-Arabien aus gestarteten Boykott-Kampagne gegen Katar, gibt es immer noch keine Direktflüge von Bahrain nach Doha. So fliege ich statt die kurze Strecke (1, orange) zuerst nach Dubai (2, gelb) und erst dann, mehrheitlich zurück, nach Doha (3, grün).

Kurz vor halb ein Uhr bin ich bereits am Flughafen. Das scheinbare "zu früh" sollte sich als "zum Glück" herausstellen. Beim Check-in wird mir gesagt, dass ich in Doha sowohl einen Schnelltest wie auch ein Visa-Gesuch vorweisen müsse. Ich erkläre, dass ich ja gar nicht in Katar einreisen wolle, sondern lediglich im Transit auf meinen Weiterflug nach Zürich warten werde. Wegen der Fussballweltmeisterschaft habe sich alles geändert, wird mir erklärt, von Dubai herkommend würde ich nicht im neuen Flughafen landen, sondern im alten, der für die WM-Zeit wieder geöffnet worden sei. Und - jetzt kommts - die beiden Flughäfen seien nicht transfermässig miteinander verbunden. Dadurch gibt es eine offizielle Einreise nach Katar, um dann nach einem kurzen Transfer das Emirat gleich wieder zu verlassen.

Ich werde zu einem Reisebüro im Flughafen verwiesen, welches mir weiterhelfen könne. Nachdem ich nach dem Weg gefragt habe, stehe ich kurz darauf vor einem Schalter. Freundlich und hilfsbereit erklärt mir der Mitarbeiter das weitere Vorgehen. Er nimmt meine Daten entgegen und beginnt damit, den Visaantrag auszufüllen. Während dessen schickt er mich zu einer Apotheke, welche Covid-19 Rapid Antigen Test macht. Der Test fällt negativ aus und so stehe ich kurz darauf wieder beim Schalter vom Travel Agency. Nach dem Bezahlen einer Bearbeitungsgebühr gehe ich, nun mit den zwei notwendigen Papieren ausgestattet, zum Check-in zurück.

Das Gewicht meiner Tasche liegt im grünen Bereich, trotz dreckbeschmutzem Töff-Kombi. Kurz darauf habe ich die Boarding-Pässe für meine Flüge.

Ich bin bereit für den Flug nach Dubai.

 

Emirat Dubai

Zwischenlandung in Dubai.

"Der Flughafen Dubai ist der Flughafen der Stadt Dubai und des gleichnamigen Emirates der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). 2017 wurden mehr als 88 Millionen Passagiere befördert. Damit liegt der Flughafen im weltweiten Vergleich der Flughäfen auf Rang drei hinter dem Flughafen Atlanta und dem Flughafen Peking. Der bereits völlig umgebaute Flughafen liegt rund fünf Kilometer östlich der Stadtmitte. Aufgrund seiner absehbaren Kapazitätsgrenze entsteht derzeit der neue Flughafen Dubai-World Central."

Nach 2 ½ Stunden startet mein Flug nach Doha.

 

Emirat Katar

Die Einreise nach Katar, die zweite innerhalb von 8 Tagen, geht problemlos. Draussen vor dem Flughafen nehme ich ein Taxi zum New Doha International Airport. Bereits in Bahrain habe ich online einen Upgrade für meinen Flug nach Zürich gebucht. Ich staune nicht schlecht, als ich sehe, dass es einen separaten Flughafeneingang Premium Check-in gibt.

Mein dritter Flug heute, geht erst um 02.25 Uhr, also morgen. Die über 6 Stunden des Wartens verbringe ich lesend, trinkend, essend und schlafend in der sehr, sehr geräumigen Al Mourjan Business Class Lounge von Qatar Airways.

 

Dienstag, 1. November 2023: Doha/ - Zürich/

Es ist Zeit, zum Gate zu gehen.

Die angezeigte Flugzeit werde ich wohl auch noch überstehen.

 

Schweizerische Eidgenossenschaft

Und irgendeinmal ist es soweit, die Schweiz, der Flughafen Zürich, heisst mich, zwar nicht offiziell, aber dennoch willkommen.

 

Nach oben

Zurück